Bahnhof Dortmund-Barop

Bahnhof Dortmund-Barop
Dortmund-Barop
Haltepunkt Dortmund-Barop
Haltepunkt Dortmund-Barop
Daten
Kategorie 5
Betriebsart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung EDBA
Eröffnung Dezember 1848
Lage
Stadt Dortmund
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 28′ 38,6″ N, 7° 25′ 53,2″ O51.4773938888897.4314569444444Koordinaten: 51° 28′ 38,6″ N, 7° 25′ 53,2″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen

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Der ehemalige Bahnhof Dortmund-Barop liegt am Baroper Marktplatz im Stadtbezirk Hombruch. Seit Mitte 2006 handelt es sich betrieblich nur noch um einen Haltepunkt. Das Betriebsstellenkürzel lautet EDBA (ehemalige Bundesbahndirektion Essen, Bahnhof Dortmund-Barop).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das ehemalige Stellwerk „Baf“ am Bahnübergang der Harkortstraße

Die Station Barop wurde im Zuge der Stammstrecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn im Dezember 1848 eingerichtet. Über lange Jahre ist die Geschichte eng mit der Industriegeschichte im Bereich Barop/Hombruch verbunden. So wurde der Bahnhof primär zur Abfuhr der in Barop geförderten Kohlen errichtet und befand sich daher in unmittelbarer Nachbarschaft der Zeche Louise nahe der Hörder Chaussee (heute Stockumer Straße), auch die benachbarte Zeche Vereinigte Wittwe & Barop und der Schacht Giesbert der Zeche Glückauf lagen nahe am Bahnhof und erhielten Gleisanschlüsse. Die etwa 2 km entfernte Zeche Henriette erhielt vermutlich bereits bei der Eröffnung der Station einen Anschluss mittels einer Pferde-Schleppbahn. [1]

Am 9. März 1849 wurde auch der Personenverkehr auf der Strecke aufgenommen. Dennoch blieb der Güterverkehr das bestimmende Element: Nicht nur den ortsansässigen Zechen diente der Bahnhof, ebenso nutzten ihn weitere in der Nachbarschaft angesiedelte Unternehmen zum Empfang und Versand ihrer Waren, hier sind vor allem die Baroper Maschinenfabrik (ab 1856) und das Baroper Walzwerk ab 1862 zu nennen. Im Jahr 1861 wurde der Bahnhof an seine heutige Lage nahe der Harkortstraße verlegt. Der Schacht „Clausthal“ der Zeche Ver. Louise Tiefbau wird 1865 durch eine Seilbahn mit dem Bahnhof verbunden. Eine weitere Bahn verband ab ca. 1870 den Bahnhof mit dem Schacht Gotthelf der Zeche Glückauf Tiefbau. [2] Schließlich kam ab 1895 noch die Zeche Kaiser Friedrich in Menglinghausen hinzu, die eine Anschlussbahn an den Baroper Bahnhof erhielt.

Ab den 1880er Jahren begann der allmähliche Niedergang der Zechen im Raum Barop. Während 1880 noch das Anschlussgleis zur Zeche Holthausen in Eichlinghofen erweitert wurde[3], stellten die Zechen Ver. Wittwe & Barop und Henriette bis 1888 den Betrieb ein. Das große Zechensterben setzte dem Kohleumschlag in Barop im Jahr 1925 mit der Stilllegung der verbliebenen Zechen ein Ende, lediglich die Kokerei der Zeche Kaiser Friedrich blieb noch bis 1930 in Betrieb. Auch die Baroper Maschinenfabrik wurde nach dem Ersten Weltkrieg abgewickelt. Auf den brachliegenden Flächen siedelten sich in den nächsten Jahren andere Industriebetriebe an, der überwiegende Teil des Güteraufkommens galt aber nun dem 1928 von der Hoesch AG übernommenen Rohr-Walzwerk. Zur Querung der Gleise entstand neben dem Bahnübergang der Harkortstraße eine stählerne Fußgängerbrücke.

Lange nach der Eingemeindung Barops nach Dortmund wurde dieser Tatsache auch mit der Umbenennung des Bahnhofs in „Dortmund-Barop“ im Mai 1950 Rechnung getragen. Ebenfalls nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Wittwe, auf dem zwischenzeitlich eine Ziegelei bestand, ein Weichenwerk der Firma Mieves eröffnet. Am 29. Juli 1967 wurden die drei bisherigen mechanischen Stellwerke „Ba“ (ehemals „Bat“), „Nt“ (an der Stockumer Straße) und „St“ (am südlichen Ende des Bahnhofs) außer Betrieb genommen und durch das Spurplanstellwerk „Baf“ am Bahnübergang der Harkortstraße ersetzt, dessen Gebäude bereits zuvor als Schrankenposten diente.

In den 1980er Jahren begann der erneute Niedergang des Güterverkehrs in Barop: Nachdem der Güterschuppen nicht mehr für den Stückgutverkehr genutzt wurde, diente dieser noch einige Jahre der „Fruchtbörse“ als Verkaufsstätte. Das Röhrenwerk wurde bald darauf geschlossen, ebenso das Lager der Firma Uhde. Auch das Empfangsgebäude von 1861 und die Fußgängerbrücke wurden abgerissen.

Seit dem 29. Mai 1994 ist Barop eine Station der Linie S 5 der S-Bahn Rhein-Ruhr, die an diesem Tag den Betrieb zwischen Dortmund und Hagen aufnahm. Bis 2002 wurde noch das Weichenwerk in Barop im Güterverkehr bedient, seitdem dient der Bahnhof nur noch dem S-Bahn-Verkehr. Aufgrund diesen Verkehrsrückgangs wurden bis zum Mai 2006 die verbliebenen Weichen außer Betrieb genommen und die Ein- und Ausfahrsignale durch Blocksignale ersetzt, der Bahnhof somit zum Haltepunkt umgewandelt. Die durch Rückbau der Nebengleise freigewordenen Flächen stehen zum Verkauf.

Verkehrliche Bedeutung

Bahnsteig

Der Haltepunkt liegt unweit der Hombrucher Innenstadt und am Rand eines größeren Siedlungsgebiets auf Baroper Gebiet. Angeschlossen an das Eisenbahn-Verkehrsnetz ist er durch die hier verkehrende S-Bahn-Linie S 5 von Dortmund nach Hagen (teilweise weiter als S 8 nach Mönchengladbach). In der Nähe des Bahnhofs hält ferner die Buslinie 446. Allerdings sind die beiden benachbarten Stadtverkehrsknoten Barop Parkhaus und Hombruch Gablonzstraße wesentlich besser an den Dortmunder Stadtverkehr angebunden, weswegen der S-Bahn-Haltestelle Barop innerstädtisch eine relativ geringe verkehrliche Bedeutung zukommt.

Zukunft

Aus den oben angeführten Gründen gab es Planungen, die Haltestelle einige hundert Meter weiter in Richtung der Dortmunder Innenstadt zu verlegen, wo eine Verknüpfung mit mehreren Stadtbuslinien sowie der Stadtbahnlinie U42 an der Haltestelle Barop Parkhaus möglich wird. Aus Kostengründen hat sich die Deutsche Bahn AG im Jahr 2007 gegen eine Verlegung entschlossen[4].

Ebenfalls wird darüber nachgedacht, die H-Bahn, die zur Zeit nur im Bereich der Universität und nach Eichlinghofen verkehrt, bis zu dieser Haltestelle zu verlängern, sodass ein großer Verkehrsknotenpunkt im Dortmunder Südwesten entstehen würde. Die Verlängerung der H-Bahn ist jedoch in der Standardisierten Bewertung als nicht ausreichend wirtschaftlich abgelehnt und ist daher zur Zeit eher unwahrscheinlich.

Eine weitere Planung geht davon aus, dass der Haltepunkt komplett stillgelegt und durch zwei andere ersetzt wird: Zum einen soll die S 5 durch einen neuen Haltepunkt Dortmund-Barop Parkhaus besser mit der Dortmunder Stadtbahn sowie Bussen verknüpft werden, andererseits soll ein neuer Haltepunkt Dortmund-Hombruch entstehen, um die Erschließungsfunktion der S5 im Vorort Hombruch zu verbessern. Dies sollte allerdings im Rahmen der Ertüchtigung der S5 geschehen, die von der Integrierten Gesamtverkehrsplanung des Landes Nordrhein-Westfalen abgelehnt wurde. Eine Wiedervorlage ist ab 2015 möglich.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Michael Tiedt: Der frühe Bergbau an der Ruhr - Zeche Henriette. Abgerufen am 23. Juli 2011 (html, deutsch).
  2. Michael Tiedt: Der frühe Bergbau an der Ruhr - Zeche Glückauf. Abgerufen am 13. Juli 2011 (html, deutsch).
  3. Grunderwerbsplan zum Ausbau der Anschlußbahn der Zeche Holthausen beim Bahnhof Barop. Oberbergamt Dortmund, 1880
  4. Pro-Bahn Ruhrschiene 2007#3, Seite 11

Weblinks


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