Zeche Vereinigte Henriette (Dortmund)

Zeche Vereinigte Henriette (Dortmund)
Zeche Vereinigte Henriette
Abbau von Steinkohle
Förderung/Jahr max. 88.792 t
Beschäftigte bis max. 355
Betriebsbeginn 1831
Betriebsende 1881
Nachfolgenutzung Baroper Steinkohlenbergwerke
Geografische Lage
Koordinaten 51° 28′ 59″ N, 7° 24′ 40″ O51.4830897.411076Koordinaten: 51° 28′ 59″ N, 7° 24′ 40″ O
Zeche Vereinigte Henriette (Regionalverband Ruhr)
Zeche Vereinigte Henriette
Lage Zeche Vereinigte Henriette
Standort Dortmund-Eichlinghofen
Gemeinde Dortmund
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Vereinigte Henriette in Dortmund-Eichlinghofen ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk. Das Bergwerk ist aus einer Konsolidation der beiden Berechtsamen Henriette I und Henriette II entstanden.

Inhaltsverzeichnis

Bergwerksgeschichte Henriette

Über die Zeche Henriette wird nicht sehr viel berichtet, die Zeche war bereits vor dem Jahr 1831 als Stollenbetrieb tätig. Im Jahr 1841 wurden 6058 Scheffel Steinkohle gefördert. Bereits im darauffolgenden Jahr wird die Zeche in den Unterlagen nicht mehr genannt. Im Jahr 1846 war die Zeche wieder in Betrieb. Am 21. August des Jahres 1848 wurde das Längenfeld Henriette I und das Geviertfeld Henriette II verliehen. Im Jahr 1856 kam es zur Konsolidation zur Zeche Vereinigte Henriette. Im gleichen Jahr wurde die Bergwerksgesellschaft Potsdam als Besitzer der Zeche Vereinigte Henriette gegründet.

Bergwerksgeschichte Vereinigte Henriette

Im Jahr 1856 ging man nach der Konsolidation zum Tiefbau über und es wurde damit begonnen, den Schacht Sanssouci abzuteufen. Im Jahr 1857 wurde der Jacob Erbstollen übernommen und das Grubenfeld Henriette III erworben. Im selben Jahr erreichte der Schacht Sanssouci bei einer Teufe von 17 Metern das Karbon. Im Jahr 1858 wurde bei einer Teufe von 52 Metern (+65 Meter NN) die Stollensohle angesetzt. Im Jahr 1859 wurde bei einer Teufe von 105 Metern (+12 Meter NN) die 1. Sohle angesetzt. Im selben Jahr wurde das Geviertfeld Henriette III verliehen und mit der Förderung begonnen. Im Jahr 1861 wurde ein Förderstollen zum Bahnhof Barop angesetzt und der Schacht Sanssouci bis auf eine Teufe von 56 Lachtern tiefer geteuft. Im selben Jahr konsolidierte Henriette III zur Zeche Vereinigte Henriette. Im Jahr 1866 wurde der Schacht Sanssouci erneut tiefer geteuft. Im darauffolgenden Jahr wurde bei einer Teufe von 147 Metern (-30 Meter NN) die 70 Lachter-Sohle angesetzt und ausgerichtet. Im Jahr 1868 kam es zu einem Grubenbrand, aufgrund des Grubenbrands wurde ein Teil des Grubenfeldes aufgegeben.

In der Jahresmitte des Jahres 1870 wurde die Zeche Vereinigte Henriette insolvent und es wurde das Konkursverfahren eingeleitet, trotzdem war die Zeche weiter in Betrieb. Im Jahr 1871 wurde zunächst noch im geringen Maß Abbau betrieben, am 24. Mai desselben Jahres wurde die Zeche Vereinigte Henriette versteigert. Im Jahr 1872 wurden die Zeche Holthausen und die Zeche Vereinigte Hummelbank erworben, beide Zechen blieben trotzdem weiterhin eigenständig. Außerdem wurden die Felder Augenschein und Haberbank erworben. Im Frühjahr des Jahres 1876 soff die Grube aufgrund starker Regenfälle ab und musste gesümpft werden. Im Jahr 1877 wurde im nördlichen Feldesteil des Feldes Holthausen und im Feld Hummelbank abgebaut. Im selben Jahr ereigneten sich mehrere Tagesbrüche, daraufhin wurde das Nordfeld gegen Tageswässer abgedämmt. Im Jahr 1878 wurde der Schacht Sanssouci erneut tiefer geteuft. Im darauffolgenden Jahr wurde bei einer Teufe von 190 Metern (-73 Meter NN) die 3. Sohle, auch 90 Lachter Sohle genannt, angesetzt. Aufgrund von starken Wasserzuflüssen wurde im Jahr 1881 der Stollenbau im Nordfeld eingestellt. Im Jahr 1883 wurden alle Berechtsamen zusammengefasst und unter dem Namen Baroper Steinkohlenbergwerke weiter geführt.

Förderung und Belegschaft

Die ersten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1866, damals waren 292 Bergleute auf dem Bergwerk beschäftigt, die eine Förderung von 173.186 preußischen Tonnen Steinkohle erbrachten. Im Jahr 1870 wurden mit 247 Bergleuten 32.815 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1874 stieg die Förderung leicht an auf 49.647 Tonnen Steinkohle, diese Förderung wurde von 306 Bergleuten erbracht. Im Jahr 1877 stieg die Förderung erneut leicht an auf 50.982 Tonnen Steinkohle, die Belegschaft verringerte sich auf 239 Bergleute. Im Jahr 1880 wurden mit 347 Bergleuten 74.908 Tonnen Steinkohle gefördert. Die letzten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1881, in diesem Jahr wurden mit 355 Bergleuten 88.792 Tonnen Steinkohle gefördert. Dies war auch die maximale Förderung des Bergwerks.

Baroper Steinkohlenbergwerke

Im Jahr 1883 wurden die Zechen Holthausen, Vereinigte Hummelbank und Vereinigte Henriette unter dem Namen Baroper Steinkohlenbergwerke zusammengefasst. Das Grubenfeld der Baroper Steinkohlenbergwerke befand sich auf dem Stadtgebiet Dortmund-Barop-Eichlinghausen. Die drei Zechen waren bis dahin unter dem Bergisch-Märkischen Verein getrennt betrieben worden. Die Berechtsame umfasste die Felder Vereinigte Hummelbank und Vereinigte Henriette sowie die vier Felder Holthausen und hatte eine Größe von 8,5 Quadratkilometern. Als Schächte standen der seit 1881 stillgelegte Schacht Hummelbank, der Schacht Holthausen (Schacht 1) und der Schacht Henriette (Schacht 2) zur Verfügung. In Schacht Holthausen war bei einer Teufe von 196 Metern (-97 Meter NN) die 3. Sohle vorhanden, in Schacht Henriette war die 3. Sohle bei 190 Metern (-73 Meter NN). Schacht Henriette diente zur Wasserhaltung, zur Wetterführung und als Förderschacht, Schacht Holthausen diente ebenfalls als Förderschacht. Im selben Jahr wurde am Schacht Henriette eine Kohlenwäsche gebaut. Im Jahr 1884 wurde die gesamte Förderung zum Schacht Holthausen verlagert, der Schacht Henriette diente fortan nur noch der Wasserhaltung und zur Eigenbedarfsförderung. Im selben Jahr wurde an Schacht Holthausen eine Kokerei in Betrieb genommen.

Im Jahr 1885 wurde damit begonnen, den Schacht Holthausen tiefer zu teufen. Im September des Jahres 1887 wurde Konkurs angemeldet. Im Jahr 1888 wurde im Schacht Holthausen bei einer Teufe von 296 Metern (-197 Meter NN) die 4. Sohle angesetzt. Im selben Jahr wurde nördlich von Schacht Holthausen ein Wetterschacht aufgebrochen. Am 25. August desselben Jahres kam es zur Konsolidation zur Zeche Kaiser Friedrich.[1]

Förderung und Belegschaft

Die ersten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1883, in diesem Jahr wurden mit 522 Bergleuten eine Förderung von 96.708 Tonnen Steinkohle erbracht. Im Jahr 1885 stieg die Förderung an auf 159.590 Tonnen Steinkohle, die Belegschaftszahl stieg an auf 695 Bergleute. Die letzten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1888, in diesem Jahr wurden mit 303 Bergleuten 78.447 Tonnen Steinkohle gefördert.

Was geblieben ist

Auf dem Zechengelände der Zeche Vereinigte Henriette befindet sich heute der Campus Süd der Universität Dortmund. An der ehemaligen Kreuzung mit der Emscher ist auch heute noch die Trasse der alten Pferdebahn gut zu erkennen.[2] Ein Lochstein, der sich in Dortmund-Barop in der Hugo-Heimsath-Straße befindet, erinnert noch heute an die Zeche Henriette. Der Lochstein befindet sich in einer Mauer auf der Höhe des Hauses Nr. 48 und stammt von der Zeche Henriette. Vermutlich stand der Lochstein früher auf dem Erdboden und wurde erst in die Mauer eingefügt, als die Hugo-Heimsath-Straße bebaut wurde.[3] Dieser Lochstein ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.[4]

Literatur

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. WWW.Fördergerüste.de: Baroper Steinkohlenbergwerke
  2. Der frühe Bergbau an der Ruhr: Zeche Henriette
  3. Der frühe Bergbau an der Ruhr: Lochstein der Zeche Henriette
  4. Nr. A 0925. Denkmalliste des Stadtbezirks Hombruch. In: dortmund.de – Das Dortmunder Stadtportal. Denkmalbehörde der Stadt Dortmund, 27. Oktober 2008, abgerufen am 12. März 2011 (PDF, Größe: 47,6 kB).

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