- Bahnhof Hamburg-Harburg Rathaus
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Hamburg-Harburg Rathaus Bahnhof Hamburg-Harburg Rathaus Daten Kategorie 3 Abkürzung AHRF Lage Stadt Hamburg Land Hamburg Staat Deutschland Koordinaten 53° 27′ 38″ N, 9° 58′ 52″ O53.4605555555569.9811111111111Koordinaten: 53° 27′ 38″ N, 9° 58′ 52″ O Bahnhöfe im Raum Hamburg Der Bahnhof Hamburg-Harburg Rathaus bzw. kurz Harburg Rathaus ist ein Bahnhof der S-Bahn Hamburg im Hamburger Stadtteil Harburg und dient gleichzeitig als sogenannte Mehrzweckanlage dem Zivilschutz.
Inhaltsverzeichnis
Funktion als Schnellbahnhaltestelle
Der am 23. September 1983 eröffnete Tunnelbahnhof befindet sich unter dem Harburger Ring und ist rund 200 m lang. Er besitzt drei Bahnsteiggleise und ein Kehrgleis zum Wenden von Zügen. Der Bahnhof wird von den Zügen der Linien S3 und S31 angefahren. In der Nebenverkehrszeit (NVZ) endet die Linie S31 dort, in der Schwachverkehrszeit wird der Bahnhof nur von der S3 bedient.
Während der Bauzeit wurden zwei Vorwegbauwerke (sogenannte Bauvorleistungen, ausgeführt als Nischen) erbracht, die als Abzweig für eine zukünftige Stichstrecke in südwestlicher Richtung dienen sollten. Eine davon befindet sich östlich der Haltestelle im Streckentunnel, die andere innerhalb der Haltestelle an dem Tunnelmund aus Richtung Heimfeld. Während die Nische im Tunnel sichtbar ist, hat man sie innerhalb der Haltestelle verkleidet.
Innerhalb der unterirdischen Bahnhofsanlagen befindet sich zudem das Stellwerk Hrf (Harburg-Rathaus).
Nachdem im Jahr 2006 bereits die Fahrtreppen erneuert wurden, erhielt die Haltestelle im Jahr 2008 eine Brandschutzsanierung. Dabei wurde, wie bei vielen anderen unterirdischen Hamburger Schnellbahnhaltestellen, die Deckenverkleidung entfernt und die Durchgangshöhe vor Treppenaufgängen mittels Trockenbau auf zwei Meter verringert. Gründe hierfür sind die potentielle Rauchausbreitung. Der Rauch hat durch die entfernte abgehängte Decke mehr Raum nach oben und zieht aufgrund der Barriere vor den Treppen, die als Notausgang fungieren, nicht so schnell in andere Bauwerkteile.
Funktion als Zivilschutzbauwerk
Der Bahnsteigbereich des S-Bahnhofs ist zugleich Hamburgs größter Zivilschutzraum. Im Ernstfall können dort 5.000 Menschen zwei Wochen lang überleben. In Nebenräumen befinden sich zudem auf mehreren Stockwerken auch die sogenannten Funktionsräume, die umfangreiche sanitäre Anlagen und beispielsweise auch eine Großküche beherbergen. Neben den drei Bahnsteigen dienen im Nutzungsfall auch noch drei im Bahnhof abgestellte Langzüge als Raum für die Zivilbevölkerung. Insgesamt stehen so 2.300 m² zur Verfügung. Der Zugang ist, nachdem die Hauptzugänge durch in den Boden eingelassene Stahltore verschlossen sind, nur noch durch eine Gasschleuse möglich, die sich in den beiden Stirnbauten verbirgt. Der Verschluss der Gleisanlagen erfolgt über (seitlich angeordnete) sechs schwere Stahltore, die auf den Gleiskörper hydraulisch herabgelassen werden. Die Trinkwasserversorgung wird durch einen Tiefbrunnen, die Stromversorgung über Dieselgeneratoren sichergestellt. Der Brunnen wurde mittlerweile gesichert da aufgrund einer Erhöhung des Grundwasserspiegels das Wasser in die Anlage gelaufen wäre. Die Belüftung ist durch einen Sandfilter geregelt. Der Bunker wird seit dem Ende des Kalten Krieges nur noch betriebsbereit gehalten, hat aber mittlerweile eine Betriebsvorlaufzeit von einem halben Jahr. Unmittelbar neben der unterirdischen Lebensmittelabteilung der Harburger Karstadt-Niederlassung befindet sich ein Regal-Lager, in das, wie bei vielen Bunkern üblich, im Krisenfall Lebensmittel eingelagert werden können. Die letzte Komplettüberholung fand 2001 statt. Aufgrund von Nachlässigkeiten in der Wartung während der 1990er Jahre war ein vollständiger Überdruck nicht aufzubauen, die uneingeschränkte Funktionsfähigkeit ist somit zweifelhaft.
Schnellbahnverkehr
Die S-Bahn Hamburg GmbH ist eine Tochter der Deutschen Bahn und betreibt die Linien:
Linie Verlauf Pinneberg – Thesdorf – Halstenbek – Krupunder – Elbgaustraße – Eidelstedt – Stellingen – Langenfelde – Diebsteich – Altona – Königstraße – Reeperbahn – Landungsbrücken – Stadthausbrücke – Jungfernstieg – Hauptbahnhof – Hammerbrook (City Süd) – Veddel (BallinStadt) – Wilhelmsburg – Harburg – Harburg Rathaus – Heimfeld – Neuwiedenthal – Neugraben – Fischbek – Neu Wulmstorf – Buxtehude – Neukloster – Horneburg – Dollern – Agathenburg – Stade Altona – Holstenstraße – Sternschanze – Dammtor – Hauptbahnhof | – Hammerbrook (City Süd) – Veddel (BallinStadt) – Wilhelmsburg – Harburg – Harburg Rathaus – Heimfeld – Neuwiedenthal – Neugraben | – Berliner Tor Literatur
- Ulrich Alexis Christiansen: Hamburgs dunkle Welten. Der geheimnisvolle Untergrund der Hansestadt. Ch.Links Verlag, Berlin 2008, ISBN 3-8615-3473-8.
- Jogschies, Rainer B.: Wo, bitte, geht‘s zu meinem Bunker?: Von einem, der auszog, sich vor dem Krieg zu schützen. Berlin 2010, Nachttischbuch-Verlag (aktualisierte und ergänzte Ausgabe), ISBN 978-3-937550-19-0.
- Jogschies, Rainer B.: Wo, bitte, geht’s zu meinem Bunker?: Von einem, der auszog, sich vor dem Atomtod zu schützen. Frankfurt/Main, Berlin 1988, Ullstein-Verlag (ungekürzte Ausgabe), ISBN 3-5483-4443-7.
- Jogschies, Rainer B.: Wo, bitte, geht’s zu meinem Bunker?: Von einem, der auszog, sich vor dem Atomtod zu schützen. Hamburg 1988, Ernst-Kabel-Verlag (Originalausgabe) m. e. Nachwort von Horst-Eberhard Richter, ISBN 3-921909-04-X.
Weblinks
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- Erbaut in den 1980er Jahren
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