- Bahnhof Winterthur-Grüze
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Bahnhof Winterthur-Grüze Der Bahnhof Grüze mit den einzigartigen Perrondächern Daten Betriebsart Trennungsbahnhof Perrongleise 4 Eröffnung 1855 Architektonische Daten Architekt Hans Hilfiker (1955) Lage Stadt Winterthur Kanton Zürich Staat Schweiz Koordinaten (698870 / 261730)47.4988888888898.7508333333333Koordinaten: 47° 29′ 56″ N, 8° 45′ 3″ O; CH1903: (698870 / 261730) Eisenbahnstrecken - Tösstalbahn (754)
- Bahnstrecke Winterthur–Wil (850)
Liste der Bahnhöfe in der Schweiz Der Bahnhof Winterthur-Grüze (452 m ü. M.) ist ein Winterthurer Bahnhof in der Industriezone Grüze im Stadtteil Oberwinterthur. Er ist als Trennungsbahnhof gebaut und ist der grösste Güterumschlagplatz in Winterthur. Der Bahnhof besitzt im Moment auch keinen direkten Anschluss an das Stadtbusnetz. Die Perrondächer des Bahnhofs stehen unter Denkmalschutz und sind einzigartig in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Bahnhof wurde im Jahr 1855 erbaut, und erstmals am 14. Oktober des gleichen Jahres fahrplanmässig von der Sankt Gallisch-Appenzellischen Eisenbahn für die Strecke Winterthur-Wil benutzt. Im Jahr 1875 wurde die Tösstalbahn (TTB) eröffnet, die zunächst mangels Erlaubnis, in den Winterthurer Hauptbahnhof zu fahren, vom Bahnhof Grüze bis Bauma fuhr.
Erst 1882 konnte auch die Tösstalbahn bis zum Winterthurer Hauptbahnhof fahren. Dafür wurde ein zweites Gleis zwischen Winterthur HB und Winterthur Grüze erstellt. Die Stecke von Winterthur HB - Räterschen (nächste Station in Richtung Wil - St. Gallen), sowie die Strecke ins Tösstal (Winterthur HB - Winterthur-Grüze - Winterthur-Seen und weiter), waren so aber immer noch getrennt, es gab keine Verbindung zwischen den Gleisen.
Mit der Inbetriebnahme des neuen elektrischen Schalter(stell)werks 1953 wurden die beiden Gleise nach Winterthur über eine Weichenverbindung miteinander verbunden. Zwischen Winterthur HB und Winterthur Grüze wurde Doppelspurbetrieb eingeführt.
Gleichzeitig wurde die Hauptstrecke (Winterthur - Winterthur Grüze - Räterschen - (Wil - St. Gallen) ausgebaut. Zwischen Winterthur Grüze und Räterschen ist eine Doppelspurstrecke gebaut worden. (St. Gallen - Wil - Räterschen war schon von Anfang an als Doppelspur gebaut).
Der Bahnhof Räterschen hat zur gleichen Zeit ein neues Stellwerk erhalten (Integra Schalterwerk).
Seit der Einführung der S-Bahn Zürich 1990 hält stündlich je eine S12 Richtung Seen und Richtung Winterthur–Zürich im Bahnhof Grüze. Seit November 2002 ist Grüze ein Selbstbedienungsbahnhof und das Stellwerk wird automatisch ferngesteuert.
Architektur
Der Bahnhof ist seit dem Bau der Tösstalbahn ein Trennungsbahnhof und bildet die Abzweigung der vom Hauptbahnhof kommenden Linien nach Wil und in das Tösstal. Die Gleise 4–7 sind hierbei mit Bahnsteigen versehen, je zwei Gleise in jede Richtung. Die übrigen bahnsteiglosen Gleise befinden sich bis auf ein Abstellgleis auf der Seite der Tösstallinie und werden für den Güterverkehr genutzt. Da der Bahnhof inmitten des gleichnamigen Industriegebietes liegt, wurde früher an diesem Bahnhof viel Güterumschlag betrieben. Auch heute noch ist der Bahnhof einer der Hauptgüterumschlagsplätze der SBB im Kanton Zürich.
Die 1955 gebauten Perondächer des Bahnhofs sind in der Schweiz ein Unikat und stehen unter Denkmalschutz. Sie wurden vom SBB-Architekten Hans Hilfiker, der auch die berühmte Schweizer Bahnhofsuhr gestaltete, 1952 bis 1955 als Prototyp für neue Perrondächer entwickelt. Besonderheit dieser Dächer ist das zentrale Tragrohr mit Plattform-Nummern an seinen Stirnseiten, aus dem die Dächer nach beiden Seiten auskragen. Die neuen Dächer wurden jedoch nie in Serie produziert und so blieb der Bahnhof Grüze der einzige Bahnhof dieser Art in der Schweiz.
Das Bahnhofsgebäude befindet sich südwestlich aller Streckengleise.
Sicherungsanlage
Die anfänglich handbedienten Weichen wurden Anfangs des 20. Jahrhundert durch ein mechanisches Stellwerk ersetzt.
Dieses wurde 1953 durch ein INTEGRA-Schalterwerk abgelöst. Die neue Stellwerkanlage war eines der grössten Schalterstellwerke der Schweiz, das Stellwerk wurde aus drei Anlagen zusammengestellt. Für die Züge wurden Fahrstrassen eingestellt, für die Rangierfahrten wurden die Weichen und Signale von Hand gestellt. Die beiden Barrierrenanlagen (Richtung Wil - St. Gallen, und Richtung Winterthur Seen - Bauma) sind Handbetrieben worden. Am Anfang waren Barrierenwärter an der Arbeit, später wurden die Anlagen ins Stellwerk integriert (wobei man immer noch den öffnen- oder schliessbefehl geben musste).
Im Bereich der Industrie- und Gütergleise werden die Weichen vor Ort und von Hand gestellt.
Am 17. Nov. 2002 wurde das elektronisches Stellwerk vom Typ ELEKTRA der Firma Alcatel in Betrieb genommen[1].
Zugverkehr
S-Bahnlinien
Der Bahnhof wird von 3 Linien der S-Bahn Zürich bedient.
- S 12 Brugg – Zürich HB – Winterthur HB – Seuzach/Seen (nur jede Stunde; halbstündlich versetzt von Winterthur nach Seuzach)
- S 26 Winterthur HB – Bauma – Rüti ZH
- S 35 Winterthur HB – Wil SG
Nachtzüge
Ein Nachtzug in Richtung Wil von Thurbo passiert den Bahnhof. Das Tösstal wird vom Winterthurer Hauptbahnhof her mit Nachtbussen bedient und besitzt daher keinen Nachtzug.
Einzelnachweise
Kategorien:- Bahnhof in Winterthur
- Kulturgut von regionaler Bedeutung im Kanton Zürich
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