- Bahnstrecke Zürich-Winterthur
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Die Bahnstrecke Zürich–Winterthur (Fahrplanfeld 750) wurde 1855 eröffnet. Sie führt von Zürich Hauptbahnhof über mehrere Streckenäste nach Winterthur und ist ein Nadelöhr im Schweizer Schienenverkeher. Praktisch alle Linien des Kernnetzes der S-Bahn Zürich befahren Teile dieser Strecke.
Der Hauptast Zürich–Winterthur ist ein Teil der Bodenseebahn der ehemaligen Schweizerischen Nordostbahn, die von Zürich über Winterthur, Frauenfeld und Weinfelden nach Romanshorn führt. Das erste Teilstück zwischen Winterthur und Oerlikon wurde 1855 eröffnet, die Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und Oerlikon 1856. Die Strecke war von Beginn an mehrheitlich doppelspurig. Sie führt von Zürich HB über Wipkingen nach Oerlikon und von dort über Wallisellen, Dietlikon und Effretikon nach Winterthur. 1902 ging die Strecke ins Eigentum der SBB über und wurde 1925 elektrifiziert.
Streckenabschnitte
Einzig auf dem Abschnitt von Effretikon nach Winterthur gibt es keine Parallelstrecke. Zürich Hauptbahnhof und Oerlikon sind mittels zwei Tunnelstrecken verbunden. Eine dritte Verbindung durch den so genannten Weinbergtunnel ist in der Bauphase. Von Oerlikon nach Effretikon gibt es drei Verbindungen: über Wallisellen, Kloten und den Flughafen. Die Zürichberglinie, die vom Hauptbahnhof über Stadelhofen nach Effretikon führt, wird von wenigen Ausnahmen abgesehen nur von S-Bahn-Zügen befahren.
Wipkingerlinie (Zürich HB–Wipkingen–Oerlikon)
Dies ist die erste Verbindung zwischen Zürich HB und Oerlikon. Sie wurde am 26. Juni 1856 eröffnet und führt damals noch über einen Rampe zur Limmatbrücke. Diese verlief entlang der heutigen Röntgenstrasse, was deren geschwungen Verlauf erklärt. Weil diese Rampe für die damaligen Lokomotiven zu steil war, erbaute man die Vorbahnhofsbrücke, die durch ihre geschwungene Streckenführung eine moderatere Steigung erlaubte. Sie war mit ihren 834 Meter damals die längeste Eisenbahnbrücke der Schweiz. Ihr schliesst sich, nachdem ein kurzes Stück des alten Dammes erreicht ist, die Brücke über den Sihlquai und die Limmat an. Die beiden Brücken werden zusammen auch als Wipkinger-Viadukt bezeichnet. Nach der Brücke folgt der Bahnhof Zürich Wipkingen und anschliessend gleich der Wipkingertunnel, nach welchem die Strecke noch ein stückweit in eine offenen Einschnitt verläuft, wo sie sich mit der Käferberglinie vereinigt, und erreicht schliesslich den Bahnhof Zürich Oerlikon. Sie war zwar von Anfang an als doppelspurige Strecke geplant, als solche konnte sie aber erst am 30. Mai 1860 ihren Betrieb aufnehmen. Sie ist seit 1925 elektrifiziert, am 6. August jenes Jahres wurde der elektrische Betrieb aufgenommen. Der Abschnitt wird von einem Teil der Fernverkehrszüge und den Linien S 2 , S 8 und S 14 befahren.
Zürich HB–Wipkingen–Oerlikon Legende−0,6 Zürich HB (Gleishalle) Viadukt Aussersihl 834 m Brücke Sihlquai Limmat 103 m 2,3 Zürich Wipkingen Wipkingertunnel 959 m Strecke von Zürich HB–Hardbrücke 4,7 Zürich Oerlikon Strecken nach Wallisellen/Seebach/Glattbrugg/Opfikon/Flughafen Käferberglinie (Zürich HB–Hardbrücke–Oerlikon)
Die Käferberglinie ist die zweite Verbindung zwischen Oerlikon und dem Hauptbahnhof. Sie wurde 1969 als Direktverbindung zwischen Oerlikon und Altstetten für Güterzüge gebaut. 1979 wurde die Doppelspurbrücke zum HB mit der Haltestelle Hardbrücke eröffnet. Nach einem Ausbau halten seit 1990 an der Hardbrücke auch die S-Bahn-Züge ins Limmattal. Die Käferberglinie wird von den Zügen der S 5 , S 6 , S 7 und S 16 befahren.
Zürich HB–Hardbrücke–Oerlikon Legende−1,7 Zürich HB (Gleishalle) Zürich HB (Museumstrasse) 0,2 Zürich Hardbrücke 0,2 Strecke nach Altstetten Hardturmviadukt 1126 m Verbindungslinie von Zürich Altstetten Hardturmviadukt (Limmat) 1126 m Käferbergtunnel 2119 m Strecke von Zürich HB–Wipkingen 4,7 Zürich Oerlikon Strecken nach Wallisellen/Seebach/Glattbrugg/Opfikon/Flughafen Flughafenlinie (Oerlikon–Bassersdorf–Effretikon)
1980 wurde die Flughafenlinie zwischen Oerlikon und Bassersdorf eingeweiht. Sie schliesst den Flughafen Zürich an den Schweizer Schienenverkehr an. Der Flughafenbahnhof liegt unter dem Check-In 3. Sämtliche Fernverkehrszüge zwischen Zürich und Winterthur sowie die Linien S 2 und S 16 befahren diese Strecke.
Oerlikon–Flughafen–Bassersdorf–Effretikon LegendeStrecke von Zürich HB/Altstetten 4,7 Zürich Oerlikon (Gl. 3–6) Glattalstrasse 92 m 5,4 Furttalbahn nach Seebach–Wettingen 5,6 Verbindungslinie von Wettingen–Seebach 6,6 Strecke nach Glattbrugg–Bülach 6,7 Strecke nach Opfikon–Kloten–Bassersdorf Opfikertunnel 299 m Strecke Opfikon–Kloten Flughafentunnel 1215 m 9,5 Zürich Flughafen Hagenholztunnel 2837 m Strecke von Oerlikon–Kloten 13,4 Dorfnest 14,8 Bassersdorf Strecke von Dietlikon (–Wallisellen/Stettbach) 18,3 14,8 Hürlistein 16,8 Effretikon Strecken nach Winterthur und Wetzikon Oerlikon–Wallisellen–Effretikon
Der Abschnitt Oerlikon–Effretikon ist die Fortsetzung der Wipkingerlinie und wurde 27. Dezember 1855 von der Schweizerischen Nordostbahn eröffnet. Bis zur Eröffnung der Flughafenlinie trug dieser Abschnitt die Hauptlast des Fernverkehrs. Sie ist seit Beginn als doppelspurige Strecke geplant worden, wobei das zweite Gleis erst später offiziell in Betrieb ging: Zürich–Wallisellen am 30. Mai 1860, Wallisellen–Effretikon im Jahr 1861. Am 6. August 1925 konnte der elektrische Betrieb aufgenommen werden. In Wallisellen zweigt die Glatttallinie (Fahrplanfeld 740) nach Dübendorf–Uster–Rapperswil SG ab, in Dietlikon mündet die Zürichberglinie ein. Der Abschnitt wird von den Linien S 3 (ab Dietlikon), S 8 und S 14 (bis Wallisellen) befahren.
Oerlikon–Wallisellen–Dietlikon–Effretikon LegendeStrecke von Zürich HB/Altstetten 4,7 Zürich Oerlikon (Gl. 1–2) 8,3 Wallisellen Strecke nach Dübendorf–Uster Zürichberglinie von Stadelhofen–Stettbach 11,0 Dietlikon Strecke von Zürich Oerlikon–Kloten/Flughafen 14,8 Hürlistein 16,8 Effretikon Strecke nach Winterthur Oerlikon–Kloten–Bassersdorf
Die ehemalige SNB-Strecke Bassersdorf–Kloten–Opfikon wurde 1877 eröffnet, und auch hier konnte am 6. August 1925 der elektrische Betrieb aufgenommen werden. Anfänglich war die ganze Strecke einspurig. Mit dem Bau der Flughafenlinie wurden der Abschnitt (zwischen Verzweigung Dorfnest und Verzweigung Hürlistein) doppelspurig ausgebaut, auf dem beide Strecken zusammen fallen. Dabei wurde auch der Bahnhof Bassersdorf verlegt. Heute wird die Strecke von der S 7 befahren.
Oerlikon–Kloten–Bassersdorf LegendeStrecke von Zürich HB/Altstetten 4,7 Zürich Oerlikon (Gl. 3–6) Brücke Glattalstrasse 92 m 5,4 Strecke nach Seebach–Wettingen Schärenmoosviadukt 647 m bzw. 561 m Verbindungslinie von Wettingen–Seebach 5,6 Strecke nach Glattbrugg–Bülach 6,7 Strecke nach Zürich Flughafen–Bassersdorf Opfikontunnel 257 m 7,2 Opfikon Überwerfung und Glattbrücke ? m 8,8 Balsberg 10,0 11,3 Kloten Strecke von Zürich Flughafen 13,4 Dorfnest 14,8 Bassersdorf Strecke nach Effretikon Zürichberglinie (Zürich HB–Stadelhofen–Dietlikon/Dübendorf)
Hierbei handelt es sich um das eigentlich Kernstück der S-Bahn Zürich, denn das gesamte S-Bahn Konzept wäre ohne diese Neubaustrecke nicht realisierbar gewesen. Zusammen mit der S-Bahn wurde die Zürichberglinie zwischen Zürich HB und Dietlikon/Dübendorf am 27. Mai 1990 für den fahrplanmässigen Verkehr eröffnet. Die Strecke ist durchgehend doppelspurig und mit 15 000 Volt 16 2/3 Herz elektrifiziert. Die Verzweigung Neugut, wo die Strecke mit der Glatttallinie verbunden ist, ist mit zwei einspurigen Brücken so ausgeführt, dass die Züge ohne Querung des Gegengleises abzweigen können. Die Zürichbergstrecke wird von den Linien S 3 , S 5 , S 6 , S 7 , S 9 , S11, S 12 , S 15 und S 16 befahren.
Zürich HB–Stadelhofen–Stettbach–Dübendorf/Dietlikon LegendeStrecke von Hardbrücke 99,0 Zürich HB (Gleishalle) 99,3 Vorbahnhoftunnel 99,9 Zürich HB (Museumstrasse) Hirschengrabentunnel 2148 m 101,0 Rämistrassetunnel 101,6 Zürich Stadelhofen 102,2 Kreuzbühlstrassetunnel 102,3 Strecke nach Zürich Tiefenbrunnen–Meilen–Rapperswil Zürichbergtunnel 4968 m 106,9 Stettbach 107,0 Sagentobelbachwegtunnel Neugutviadukt 920 m 108,0 Verzweigung Neugut 108,1 Strecke von Wallisellen 109,7 Dübendorf Föhrlibucktunnel 199 m Strecke nach Uster–Rapperswil/Hinwil Weidenholzviadukt 550 m 109,4 Strecke von Wallisellen 110,2 Dietlikon Strecke nach Effretikon Effretikon–Winterthur
Der Abschnitt Effretikon–Winterthur ist die Fortsetzung der Strecke von Zürich über Oerlikon, Wallisellen, Dietlikon, Effretikon und wurde 1855 von der Schweizerischen Nordostbahn eröffnet. 1862 wurde die Strecke mit einer zweiten Spur ergänzt. 1877 baute die konkurrierende Schweizerische Nationalbahn (SNB) ein weiteres Geleise neben der bestehenden Doppelspur für ihre Strecke von Baden Oberstadt über Wettingen–Seebach–Kloten nach Winterthur. Doch schon 1878 erfolgte wegen finanziellen Problemen die Zwangsliquidation der SNB und die Schweizerische Nordostbahn übernahm diese Gesellschaft. Im Jahre 1882 wurde darauf das dritte Geleise der ehemaligen SNB abgebrochen.
Heute wäre ein drittes Geleise von Nutzen, denn diese Strecke ist ein Nadelöhr der Verbindung von Zürich über Winterthur in die Ostschweiz und gilt als meistbefahrene Bahnstrecke der Schweiz.[1] Um die Streckenkapazität zu erhöhen, gab es schon viele verschiedene Projekte, so den Wiederaufbau des dritten Geleises durch die Enge bei Kemptthal, oder eine neue Strecke unterirdisch als Fortsetzung der Flughafenlinie ab Dorfnest bei Bassersdorf nach Winterthur. Diese Bemühungen scheiterten aber bisher immer an der Finanzierung. Als Notlösung wurde bisher ein Dreispurausbau der Strecke nach der Autobahnunterführung bei der Tössmühle bis in den Bahnhof Winterthur realisiert.
Effretikon–Winterthur LegendeStrecke von Dietlikon/Bassersdorf–Hürlistein 16,8 Effretikon Strecke nach Illnau–Wetzikon 20,5 Kemptthal Autobahntunnel Tössbrücke 61 m Strecke von Bülach–Winterthur Töss 26,1 Winterthur Rheinfallbahn nach Schaffhausen Strecke nach Oberwinterthur–Weinfelden/Stein am Rhein Strecke nach Winterthur Grüze–Rorschach/Rüti ZH Betrieb
S-Bahn
Die Strecke wird von 12 S-Bahn-Linien und drei Nacht-S-Bahn-Linien ganz oder teilweise befahren.
- S 2 Effretikon – Flughafen Zürich – Zürich HB – Pfäffikon SZ – Ziegelbrücke ( Hält zwischen Pfäffikon SZ und Zürich Enge nur in Richterswil, Wädenswil, Horgen und Thalwil )
- S 3 Aarau – Lenzburg – Dietikon – Zürich HB – Effretikon – Wetzikon ( Verkehrt zwischen Dietikon und Aarau im Stundentakt )
- S 5 Niederweningen/Rafz – Oberglatt – Zürich HB – Uster – Pfäffikon SZ ( Hält zwischen Stadelhofen und Wetzikon nur in Uster; die Strecken nach Niederweningen und Rafz werden abwechslungsweise im Stundentakt befahren )
- S 6 Baden AG – Regensdorf – Zürich HB – Uetikon ( )
- S 7 Winterthur HB – Kloten – Zürich HB – Meilen – Rapperswil ( Verkehrt zwischen Stadelhofen und Meilen ohne Halt )
- S 8 Weinfelden – Winterthur HB – Wallisellen – Zürich HB – Pfäffikon SZ ( Verkehrt zwischen Weinfelden und Winterthur nur werktags im Stundentakt )
- S 9 Zug – Affoltern am Albis – Zürich HB – Uster ( )
- S 11 Zürich HB – Winterthur HB ( beschleunigte Zusatzzüge )
- S 12 Brugg – Zürich HB – Winterthur HB – Seuzach/Seen ( Verkehrt zwischen Stettbach und Winterthur ohne Halt )
- S 14 Zürich HB – Oerlikon – Uster – Wetzikon – Hinwil ( )
- S 15 Affoltern am Albis – Zürich HB – Uster – Rapperswil ( Hält zwischen Stadelhofen und Wetzikon nur in Uster )
- S 16 (Thayngen – Winterthur HB –) Flughafen Zürich – Zürich HB – Herrliberg-Feldmeilen (– Meilen) ( Verkehrt zwischen Thayngen und dem Flughafen nur werktags im Stundentakt, abends bis Meilen verlängert )
- SN1 Zürich HB – Stadelhofen – Dietlikon – Effretikon – Winterthur (ZVV-Nachtnetz)
- SN5 Bülach – Oerlikon – Zürich HB – Stadelhofen – Dübendorf – Uster – Rüti – Rapperswil (ZVV-Nachtnetz)
- SN7 Stäfa – Meilen – Stadelhofen – Zürich HB – Oerlikon – Kloten – Bassersdorf (ZVV-Nachtnetz)
Zu den Hauptverkehrszeiten verkehren zudem etliche Zusatzzüge.
Fernverkehr
Neben den S-Bahn-Zügen wird die Strecke von sämtlichen Fernverkehrszügen in die Ostschweiz befahren. Täglich verkehrende Fernverkehrszüge:
- IC Genève Aéroport – Genève – Lausanne – Bern – Zürich HB – Zürich Flughafen – Winterthur – Wil – St. Gallen
- IC Brig – Visp – Spiez – Thun – Bern – Zürich HB – Zürich Flughafen – Winterthur – Frauenfeld – Romanshorn
- ICN Genève Aéroport – Genève/Lausanne – Neuchâtel – Biel/Bienne – Solothurn – Olten – Zürich HB – Zürich Flughafen – Winterthur – Wil – St. Gallen
- IR Biel/Bienne – Solothurn – Olten – Zürich HB – Zürich Flughafen – Winterthur – Frauenfeld – Weinfelden – Kreuzlingen – Konstanz
- IR Luzern – Zug – Thalwil – Zürich HB – Oerlikon – Zürich Flughafen
- IR Basel – Frick – Brugg – Baden – Altstetten – Oerlikon – Zürich Flughafen (Flugzug)
- EC Zürich HB – Zürich Flughafen – Winterthur – St. Gallen – St. Margrethen – Bregenz – Lindau (Bodensee) – München Hbf
Übriger Verkehr
Die Strecke wird von einigen Güterzügen von/nach der Ostschweiz befahren.
Einzelnachweise
- ↑ Neue Zürcher Zeitung, 31. Januar 2008
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