Bahnhof Österfeld

Bahnhof Österfeld
Bahnhof Stuttgart Österfeld
Bahnhof Österfeld
Ansicht von Südosten, im Hintergrund der Österfeldtunnel, der Stuttgarter Engineering Park und die naturwissenschaftlichen Zentren der Universität Stuttgart
Bahnhofsdaten
Kategorie Nahverkehrssystemhalt, Nahverkehrsknoten
Art Haltepunkt
Bahnsteiggleise

2

Reisende

4050 (werktags)[1]

Abkürzung

TSOS

Architektonische Daten
Eröffnung

17. April 1993[2]

Stadt Stuttgart
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 44′ 15″ N, 9° 7′ 0″ O48.73759.11666666666677Koordinaten: 48° 44′ 15″ N, 9° 7′ 0″ O
Eisenbahnstrecken

Verbindungsbahn der S-Bahn Stuttgart,
Gäubahn (ohne Bahnsteige)

Liste der Bahnhöfe in Baden-Württemberg

Der Bahnhof Österfeld im Stuttgarter Stadtbezirk Vaihingen liegt an der 1985 hier gebauten Einmündung der Stammstrecke der S-Bahn Stuttgart in die aus dem Hasenbergtunnel kommende oberirdisch geführte Gäubahnstrecke.

Die Station ist bahnbetrieblich kein Bahnhof, sondern ein Haltepunkt.[3] Angeschlossen an die Station ist ein Park-and-Ride-Parkhaus mit 500 Plätzen, das von der Bundesautobahn 831 direkt anfahrbar ist.[1] Der Bahnhof ist ansonsten nur zu Fuß zu erreichen. Oberhalb der Station liegt der Gewerbepark STEP mit zahlreichen Büroflächen, einschließlich der Debitel-Zentrale. In der Nähe der Station liegen auch das VDI-Haus und die Waldorfschule Michael-Bauer-Schule.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ab Ende der 1970er Jahre gingen die Planer der S-Bahn-Strecke zwischen dem Universitätsgelände Pfaffenwald und Stuttgart-Rohr durch Vaihingen davon aus, dass die Kapazität der vorhandenen zweigleisigen Gäubahnstrecke für den S-Bahn- und sonstigen Verkehr nicht ausreichen würde. Sie stellten mehrere Alternativen vor, darunter: Bau einer unterirdischen Nord-Süd-Querung durch Vaihingen mit einer Station im Zentrum Vaihingens, oder viergleisiger Ausbau des durch Vaihingen führenden Gäubahnabschnittes mit Halt am bisherigen Vaihinger Bahnhof. Der Stuttgarter Gemeinderat forderte im Sinne Vaihingens von Bund und Land die Realisierung der unterirdischen Variante. Als Bund und Land dies ablehnten, forderte die Stadt einen zusätzlichen Haltepunkt, die spätere Station Österfeld, um die nördlich des Nesenbachviaduktes gelegenen Wohngebiete Vaihingens zu erschließen. Der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) kam nach Untersuchungen zum Ergebnis, dass eine Inbetriebnahme einer solchen Station gleichzeitig mit der Eröffnung der S-Bahn-Strecke durch das erwartete Verkehrsaufkommen nicht gerechtfertigt sei, eine Option für einen späteren Bau jedoch offengehalten werden sollte. So wurde die Strecke 1985 in der oberirdischen und viergleisigen Variante eröffnet, wobei am Ort der späteren Station Österfeld zwischen den Gleisen Platz für den späteren Einbau eines Mittelbahnsteiges freigelassen wurde. Diese Bauvorleistung verursachte Mehrkosten von 2,45 Millionen DM, von denen die Stadt 0,35 Millionen DM trug.[2]

1990 plante das Unternehmen Hewlett-Packard (HP) eine Ansiedlung auf freiem Gelände bei dem für die Station vorgesehenen Ort, und kündigte die Schaffung von 3500 Arbeitsplätzen im Endausbau an. Oberbürgermeister Manfred Rommel forderte von der damaligen Bundesbahndirektion Stuttgart eine Verpflichtung zur Einlösung der Bauoption, damit der Gemeinderat für die Ansiedlung von HP den Bebauungsplan ändern könne. Die Bundesbahndirektion rechnete damit, dass die durch den zusätzlichen Halt verlängerten Fahrtzeiten den Einsatz zusätzlicher S-Bahn-Züge nötig machen würde, und forderte zur Erhöhung der Fahrgastzahlen und damit der Wirtschaftlichkeit der Station den Bau einer Park-and-Ride-Anlage, die mitsamt der Station im Frühjahr 1993 in Betrieb genommen werden sollte, rechtzeitig zur Eröffnung der Internationalen Gartenbau-Ausstellung (IGA) auf dem Killesberg, um Parkplätze und Straßen in der Nähe des Ausstellungsgeländes zu entlasten. Aufgrund der Dauer der administrativen Vorgänge konnten die Bauarbeiten erst im Juli 1992 beginnen. Trotz des Zeitdrucks wurde, um den S-Bahn-Verkehr aufrecht zu erhalten, überwiegend nachts gearbeitet. Dies führte zu hohen Baukosten von über 15 Millionen DM. Die Station wurde am 17. April 1993 eröffnet, rechtzeitig zur IGA. Das Parkhaus und die Station wurden von den Besuchern der IGA jedoch nicht angenommen.[2]

HP schob seine Ansiedlungspläne jedoch auf. Die dadurch resultierenden Einnahmeausfälle übernahm vertragsgemäß die Stadt Stuttgart, indem der Verteilungsschlüssel der Kosten des VVS zulasten der Stuttgarter Straßenbahnen AG geändert wurde.[2]

Später widerrief das in Böblingen ansässige Unternehmen endgültig seine Baupläne, weil es durch bauliche Erweiterungen den notwendigen Arbeitsraum beschaffen konnte. Stattdessen baute die Stadt an der Stelle den Gewerbepark STEP (Stuttgarter Engineering Park) auf, hier befindet sich u.a. die Hauptverwaltung von debitel.

Verkehr

Im Jahr 2003 wurde die Station an durchschnittlichen Werktagen von rund 4050 Menschen benutzt. Durch Überlagerung der S-Bahn-Linien S1, S2 und S3 ergibt sich in den Hauptverkehrszeiten ein 5-Minuten-Takt und außerhalb der Hauptverkehrszeiten ein 10-Minuten-Takt nach Vaihingen und in die Stuttgarter Innenstadt. Die Fahrtzeit zum Stuttgarter Hauptbahnhof beträgt 13 Minuten.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b S-Bahn-Halt Österfeld gut angenommen, Pressemitteilung des VVS vom 31. März 2004
  2. a b c d Jürgen Wedler, Manfred Thömmes, Olaf Schott; Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Stuttgart (Hrsg.): Die Bilanz. 25 Jahre Planung und Bau der S-Bahn Stuttgart. Kohlhammer, Stuttgart 1993, ISBN 3-925565-03-5, S. 151 ff.. 
  3. Abkürzungen der Betriebsstellen, bahnseite.de

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