Spradow

Spradow
Spradow
Stadt Bünde
Wappen von Spradow
Koordinaten: 52° 12′ N, 8° 35′ O52.2077777777788.591388888888977Koordinaten: 52° 12′ 28″ N, 8° 35′ 29″ O
Höhe: 77 m ü. NN
Fläche: 7,48 km²
Einwohner: 4.696 (30. Sep. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 32257
Vorwahl: 05223
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Lage von Spradow in Bünde

Spradow [ʃpʁaːdoː] ist einer der zwölf Stadtteile der Stadt Bünde im Kreis Herford im Nordosten von Nordrhein-Westfalen. Mit seinen rund 4.700 Einwohnern[1] gehört Spradow nach Bünde-Mitte und Ennigloh zu den drei größten Stadtteilen Bündes.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Spradow wird im Norden durch den Bünder Stadtteil Dünne sowie den Ortsteil Klosterbauerschaft der Gemeinde Kirchlengern begrenzt. Im Osten bildet die Stadtgrenze Bündes zu Kirchlengern bzw. Quernheim gleichzeitig die Stadtteilgrenze Spradows. In südlicher Richtung bildet die Else eine natürliche Grenze (Elseaue), an deren südlichem Ufer Bünde-Mitte und Südlengern beginnen. Im Westen des Stadtteils schließt sich, begrenzt durch den Gewinghauser Bach, Ennigloh an. Von Norden nach Süden lässt sich Spradow in folgende Unterglieder einteilen: Reinkenort, Knolle, Spradowerheide, Spradowerbach und Obrock (größtenteils zu Kirchlengern).

Naturräumlich ist Spradow ein leicht abschüssiges Gebiet, das durch die für die Ravensberger Mulde typische Hügellandschaft geprägt ist und vorwiegend für die Landwirtschaft genutzt wird. Im Norden (bedingt durch die Ansätze des Wiehengebirges) erreicht Spradow eine Höhe von rund 110 m ü. NN, während im Süden (Richtung Elesaue) der niedrigste Punkt bei rund 80 m ü. NN liegt. Spradow wird von einigen kleineren Bächen durchzogen, die alle in die Else münden. Der größte dieser Bäche heißt Ostbach.

Geschichte

Das Dorf Spradow existiert seit 1116. Als „Kirche Spredow“ reicht die Geschichte aber wohl noch weiter zurück. Zum 850-jährigen Bestehen entstand der Förderverein Spradow 2000. Dieser veranstaltet, wie auch das Nachbardorf Dünne, regelmäßig Dorffeste, die den Zusammenhalt und das Bewusstsein der Gemeinde stärken sollen.

Der Name leitet sich möglicherweise von den altgermanischen Wörtern „spraedan“ (dt. so viel wie „ausbreiten“) und „ahwo“ (dt. so viel wie „Bach“) ab und kann also als „ausgebreitete Aue“ übersetzt werden. Das w am Ende von Spradow ist ein stummes Dehnungszeichen und wird nicht gesprochen, sondern verlängert das vorhergehende o. Woher es stammt, ist unbekannt, da es als Dehnungszeichen in Westfalen sehr ungewöhnlich ist und eher in Ostdeutschland auftaucht. Andere Städtenamen in der Region, die auch auf o enden, tragen dieses w nicht (z.B. Vlotho oder Lemgo).[2]

Am 1. Januar 1969 wurde Spradow nach Bünde eingemeindet.[3]

Weiteres

Die Feuerwache Mitte in Spradow

In Spradow gibt es eine evangelisch-lutherische Kirchengemeinde mit einer dazu gehörigen Kirche (Christuskirche). Nicht weit davon befinden sich ein Aschesportplatz und eine Sporthalle, in der der Handballverein HSG TuS/EK Spradow spielt und trainiert. Im Süden Spradows hat seit 2005 der linksorientierte Verein Jugendzentrum Bünde e.V. seine Vereinsräume (das so genannte Autonome Jugendzentrum Villa Kunterbunt). Der seit den 1970er Jahren aktive Verein ist der einzige Anbieter in Bünde für offene Jugendarbeit, die nicht öffentlich oder kirchlich organisiert wird.

Das Spradower Hochhaus

Des Weiteren befindet sich in Spradow seit 1983 eine Psychiatrische Tagesklinik (siehe auch Klinikum Herford), in der eine teilstationäre Behandlung von Menschen mit seelischen und suizidalen Krisen sowie psychischen Erkrankungen stattfindet. Unweit davon befindet sich die Feuerwache Mitte, die im Grenzgebiet zwischen Spradow und Dünne liegt. Zum einen ist sie Hauptwache der Stadt Bünde und zum anderen ist sie für den Innenstadtbereich und Teile von Ennigloh zuständig. Wiederum nicht weit davon entfernt befindet sich das so genannte Spradower Hochhaus, welches eines der höchsten Gebäude der Umgebung ist.

Im Westen Kirchlengerns und teilweise im Osten Spradows errichtete die in Kirchlengern ansässige Hettich Unternehmensgruppe von 2003 bis 2006 ein neues Hochregallager und Logistikzentrum. Im Zusammenhang damit mussten neue Verkehrswege für den intensiveren Lastkraftverkehr geschaffen werden, was zu einer stärkeren Anbindung Spradows an das Verkehrsnetz der Bundesstraße 239 führte.

Im Gebiet der Elseaue befindet sich die einzige Kläranlage in Bünde. Nach dem Brand eines nahe gelegenen Bauernhofes, bei dem dieser zerstört wurde, konnte 1996 mit einer Sanierung und Erweiterung der Anlage begonnen werden, die im Dezember 1997 abgeschlossen wurden. Direkt neben der Kläranlage verläuft die Bahnstrecke Löhne–Rheine. Trotz des dadurch entstehenden Lärms und dem markanten Geruch verursacht durch die landwirtschaftliche Nutzung und die Kläranlage, wird die Elseaue von Spaziergängern und Radfahrern stark genutzt, da dort auch ein Fußweg verläuft, der Bünde und Kirchlengern verbindet und einen Teil des Else-Werre-Radweges darstellt.

Einzelnachweise

  1. Informationsbroschüre der Stadt Bünde, Seite 6
  2. „850 Jahre Spradow“ von Reiner Schröer, S. 33 ff.
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks


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