Klinikum Herford

Klinikum Herford
Klinikum Herford
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Krankenhaus-Information
Name Klinikum Herford
Gründungsjahr 1858
Träger Klinikum Herford, AöR
Mitarbeiter 1.624 (2010)
(≈ 1.162 Vollzeitkräfte)
Umsatz 105,5 Mio. € (2010)
Vorstand Martin Eversmeyer
Ärztlicher Direktor Klaus Weichert-Jacobsen
Pflegedirektorin Elke Schmidt
Webseite www.klinikum-herford.de

Das Klinikum Herford ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung und größtes Krankenhaus im Kreis Herford mit 19 Fachabteilungen/Instituten. Es ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) und hat 718 Betten (Stand 1. Januar 2010). Mit den 1.624 Mitarbeitern (Stand 2010) ist es der größte Arbeitgeber der Stadt Herford. Das Klinikum ist akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover.

Inhaltsverzeichnis

Wirtschaftliche Kennzahlen

Laut Geschäftsberichten wurden im Klinikum Herford im Jahre 2010 rund 28.000 Patienten stationär und 2008 rund 58.000 Patienten ambulant behandelt. 2010 erhielt das Klinikum von den Krankenkassen 105,5 Millionen Euro. Laut Pressemitteilung wurden im Jahre 2006 mehr als 800 Operationen ambulant durchgeführt. Im Jahr 2010 betrug die durchschnittliche Verweildauer 6,79 Tage.

Entwicklung des Jahresergebnisses
Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Ergebnis
in Mio. €
− 2,0 ± 0,0 + 1,8 + 2,8 + 2,6 + 3,3 + 3,1 + 4,3

Fachabteilungen

Im Klinikum Herford werden folgende bettenführende Fachabteilungen vorgehalten: drei medizinische Kliniken (Medizinische Klinik I: Gastroenterologie, Pneumologie und Infektionskrankheiten; Medizinische Klinik II: Hämatologie und Onkologie; Medizinische Klinik III: Kardiologie und internistische Intensivmedizin), Kinder- und Jugendmedizin mit Neonatologie, allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Neurologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Anästhesiologie und operative Intensivmedizin sowie Schmerztherapie. Neben zwei psychiatrischen Tageskliniken gibt es seit 2004 auch eine vollstationäre psychiatrische Klinik (mit Psychotherapie und Psychosomatik). Die Klinik für Radiologie ist nicht bettenführend.

Außerdem gibt es im Klinikum Herford Belegabteilungen für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Augenheilkunde und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Institute für Labormedizin, Pathologie und Psychoonkologie.

Am Klinikum sind weiterhin zwei Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) stationiert, die mit einem dritten (stationiert am Lukas-Krankenhaus in Bünde) den Kreis Herford notärztlich versorgen. Der Notarztstandort Herford ist unter anästhesiologischer Leitung.

Das Klinikum Herford ist zu 50 % an der Schule für Pflegeberufe Herford/Lippe GmbH beteiligt, die 400 Ausbildungsplätze für Gesundheits- und Krankenpflege anbietet.

Gebäudeensemble und Bautätigkeiten

Das Klinikum von Süden, Hauptbau und Anbau (Strahlentherapie)

Das Klinikum Herford liegt am östlichen Rand der Stadt Herford kurz vor der Grenze zum Stadtteil Schwarzenmoor unterhalb des Hamscheberges. Das Gelände hat eine Größe von etwa 105.000 Quadratmeter.

Der Hauptbau, die unmittelbar benachbarte Kinderklinik, das sogenannte „akademische Lehrkrankenhaus“ mit Unterrichtsräumen, sowie die Schwesternwohnheime und der auf dem Gelände befindliche Kindergarten (Träger: AWO) sind typische Plattenbauten.

Anbauten mit Konferenzräumen und Einrichtungen der Strahlentherapie beziehungsweise mit Erweiterungen der Intensivstationen und des OP-Traktes sind funktionell modern.

Der Umbau der Cafeteria, die 2004 eröffnete benachbarte Psychiatrische Klinik und das 2006 auf dem Gelände eröffnete Wohn- und Pflegezentrum „Heinrich-Windhorst-Haus“ (Träger: Diakoniestiftung) sind als gemäßigt postmodern zu bezeichnen.

Seit 2007 wurden umfangreiche Um- und Ausbaumaßnahmen durchgeführt: Ein Parkhaus ist auf dem Gelände entstanden, ein Erweiterungs- und Modernisierungsbau beherbergt vor allem die neue Notfallambulanz. Ende 2008 wurde auf dem Gelände ein Dialysezentrum in freier Trägerschaft mit 40 Behandlungsplätzen eröffnet.

2011 wurde der Erweiterungsbau mit Mutter-Kind-Zentrum, Hybrid-OP (unter anderem für angiografische Eingriffe) und Erweiterung der Intensivstationen abgeschlossen. Ursprünglich sollte Mitte 2010 mit einem Anbau an die stationäre Psychiatrie begonnen werden, aber auch diese Maßnahme konnte bis Ende 2011 nicht begonnen werden. Umfangreiche Erweiterungen des Haupthauses und die Sanierung der Fassade sind in weiteren vier Bauabschnitten ab 2011 geplant. Die Bauarbeiten sollen insgesamt bis 2014 abgeschlossen sein und ein Volumen von fast 40 Millionen Euro haben.

Geschichte

Das Friedrich-Wilhelm-Hospital um 1860
Das Technische Rathaus in Herford, ehemaliges Gebäude des Kreiskrankenhauses

1854 beschließt die Stadt Herford, in der Innenstadt ein Krankenhaus mit 80 bis 100 Betten zu bauen. Der Landrat Georg von Borries sorgt mit Darlehen und Spendenaufrufen für die Finanzierung. Am 15. Oktober 1858 wird das „Friedrich-Wilhelm-Hospital“ eingeweiht. Sanitätsrat Ernst-August Kerstein ist der erste Arzt – halbtags – und bleibt in den nächsten 31 Jahren auch der einzige Arzt des Krankenhauses.

1905/1906 erfolgen größere Umbauten und Modernisierungen, unter anderem werden elektrisches Licht und elektrisch betriebene Aufzugsanlagen eingerichtet. Eine für 1914 vorgesehene Erweiterung um 144 Betten wird durch den ersten Weltkrieg verzögert und erfolgt erst 1927 bis 1929. Große Teile des Krankenhauses werden 1943 bei einem Luftangriff zerstört.

1959 beginnen Planungen für einen Neubau des Hauses vor den Toren der Stadt. 1969 übergibt der Zweckverband von Stadt und Kreis Herford die Trägerschaft an den Kreis alleine, das Krankenhaus heißt jetzt „Kreiskrankenhaus Herford“. Im selben Jahr beginnt der Neubau, der 1973 bezogen werden kann. In Teilen des ehemaligen Gebäudes ist heute das Technische Rathaus untergebracht.

1983 wird in Trägerschaft des Kreiskrankenhauses in Bünde-Spradow eine psychiatrische Tagesklinik eröffnet. Seit den 1990er Jahren vergrößern verschiedene An- und Umbauten das Hauptgebäude, verschiedene Modernisierungen sind notwendig. 2004 wird die jetzt bettenführende Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Betrieb genommen. In diesem Jahr ändert das Krankenhaus seine Rechtsform und firmiert als Anstalt des öffentlichen Rechts unter dem Namen „Klinikum Herford“, welches jetzt auch akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover wird, bis dahin gab es eine Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

2006 wurde als 100-prozentige Tochter ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit den Fachdisziplinen Hämatologie/Onkologie, Pathologie und Nuklearmedizin ausgegründet; 2009 kam die Strahlentherapie dazu.

Weblinks und Quellen

52.1268898.700013

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