Stefan Dartmann

Stefan Dartmann
Stefan Dartmann in Frankfurt Sankt Georgen 2007

Pater Stefan Dartmann SJ, (* 26. Dezember 1956 in Gelsenkirchen-Buer) war von Juli 2004 bis September 2010 der erste Provinzial der vereinigten deutschen Provinzen des Jesuitenordens. Seit November 2010 ist Stefan Dartmann Hauptgeschäftsführer von Renovabis.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seinem Abitur 1975 am Max-Planck-Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer trat Stefan Dartmann als Priesteramtskandidat des Bistums Münster in das Bischöfliche PriesterseminarCollegium Borromaeum Münster“ in Münster/Westfalen ein. Er studierte katholische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Münster. Nach dem Vordiplom studierte er zwei Semester Theologie in Jerusalem, trat 1978 in die Norddeutsche Provinz der Jesuiten ein und legte 1980 nach zweijährigem Noviziat in Münster die ersten Gelübde ab. Er absolvierte von 1980 bis 1982 ein Philosophiestudium an der Hochschule für Philosophie München. Im Anschluss an das zweijährige, ordensübliche Praktikum in der kirchlichen Jugendarbeit und Sozialarbeit mit suchtkranken jungen Menschen in Schweden, diplomierte er 1986 in Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Anschließend studierte er an der Religionswissenschaftlichen Fakultät der Universität Uppsala. 1986 empfing er die Priesterweihe in Stockholm und war anschließend zwei Jahre als Kaplan an der vom Jesuitenorden betreuten Pfarrei St. Eugenia in Stockholm tätig; von 1993 bis Juli 2004 war er der Pfarrer an St. Eugenia in Stockholm. 1992/93 absolvierte er sein Tertiat, den letzten Ausbildungsabschnitt der Jesuiten in Salamanca (Spanien). 1994 legte er seine letzten Ordensgelübde in Stockholm ab.

Zudem erhielt er eine klassische Ausbildung in Querflöte und Orgel und machte die C-Prüfung in Kirchenmusik als Organist und Chorleiter.

Provinzial der vereinigten deutschen Provinzen

Stefan Dartmann wurde 2004 vom Generaloberen des Jesuitenordens in Rom, Peter Hans Kolvenbach zum ersten Provinzial der vereinigten deutschen Provinzen ernannt. Am 1. September 2010 hat Pater Stefan Kiechle SJ die Leitung der Deutschen Provinz der Jesuiten übernommen[1] und damit turnusgemäß nach einer sechsjährigen Amtszeit von Stefan Dartmann dessen Nachfolge als Provinzial angetreten.

Der Provinzial hat seinen Sitz im Provinzialat der Deutschen Jesuiten in München. Er hat die Leitungsverantwortung für die z. Zt. etwa 450 Jesuiten, die zu dieser Ordensprovinz gehören. Am 31. Juli 2004 wurden die beiden deutschen Provinzen des Jesuitenordens vereinigt. Diese neue deutsche Ordensprovinz umfasst das Gebiet von Deutschland, Dänemark und Schweden.

In seiner Eigenschaft als Provinzial war P. Stefan Dartmann der Vertreter des Trägers an den beiden deutschen Hochschulen der Jesuiten: Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main und Hochschule für Philosophie München.

Im Missbrauchs-Skandal der katholischen Kirche hatte sich Dartmann als Provinzial der deutschen Jesuiten an die Seite der Aufklärer um Pater Klaus Mertes gestellt, der als Leiter des Berliner Canisius-Kollegs die Übergriffe Anfang 2010 öffentlich gemacht hatte. Stellvertretend für den Orden hatte Dartmann sich zur Verantwortung der Jesuiten bekannt.[2]

Hauptgeschäftsführer von Renovabis

Am 22. Juni 2010 wurde Stefan Dartmann von den deutschen katholischen Bischöfen für die Zeit vom 1. November 2010 bis 31. Oktober 2015 zum Hauptgeschäftsführer von Renovabis[3], der Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa, berufen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.kolleg-st-blasien.de/bilder/foto_1921_0__Anzeigen.htm
  2. Patrik Schwarz, Jesuitenorden: "Ich war Täter", in: DIE ZEIT, 22. April 2010 Nr. 17, [1], zuletzt aufgerufen am 16. September 2010
  3. http://www.renovabis.de/2441/pater-stefan-dartmann-sj-wird-hauptgeschaeftsfuehrer-von-renovabis

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