Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR

Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR
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52.52693999722213.3865189555567Koordinaten: 52° 31′ 36,98″ N, 13° 23′ 11,47″ O

Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR wurde 1974 von der damaligen Bundesregierung im Rahmen des 1972 abgeschlossenen Grundlagenvertrags beider deutschen Staaten eingerichtet.

Der Amtsleiter (salopp auch der „Ständige Vertreter“) fungierte quasi als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR, wobei man diesen Begriff bewusst vermeiden wollte, weil die vollständige staatliche Souveränität der DDR von der Bundesrepublik Deutschland aufgrund des Wiedervereinigungsgebotes im Grundgesetz nie anerkannt wurde. Im Gegenzug hatte die DDR eine Ständige Vertretung in Bonn, deren Leiter von der DDR-Regierung mit dem Range eines „Botschafters“ versehen war, was wiederum von der Bundesregierung ignoriert wurde. Die ehemalige Vertretung steht noch heute in der Godesberger Allee 18 in Bonn-Bad Godesberg und diente bis zum Umzug nach Berlin den Bundesländern Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern als Vertretung bei der Bundesregierung. Heute wird das Gebäude von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung genutzt.

Während der Existenz der Ständigen Vertretung flüchteten wiederholt DDR-Bürger auf ihr Gelände, um auf diesem Wege die DDR gen die Bundesrepublik zu verlassen, da zum Beispiel ihr Ausreiseantrag nicht absehbar bearbeitet oder nicht genehmigt wurde. Meistens wurden diese Fälle nicht bekannt und stillschweigend durch Freikauf der Betreffenden in die Bundesrepublik unter Vermittlung des DDR-Unterhändlers Wolfgang Vogel geregelt. Aufgrund dieser brisanten „Vorkommnisse“ stand das gesamte Areal unter ständiger Beobachtung durch Volkspolizeistreifen und Staatssicherheit.

Die „Ständige Vertretung der Bundesrepublik“ hatte ihren Sitz in Berlin-Mitte in der Hannoverschen Straße 30 in einem heute unter Denkmalschutz stehenden Gebäude, das 1913 als Mannschaftshaus errichtet und 1949 zu einem Bürogebäude für die Bauakademie der DDR umgebaut worden war.

Mit der Deutschen Einheit im Jahre 1990 hatte die Dienststelle ihre Legitimation verloren und wurde daher aufgelöst. Am ehemaligen Amtssitz in Berlin wurde am 3. Oktober 1990 eine Gedenktafel angebracht. Das Gebäude dient seitdem als Zweiter Dienstsitz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Siehe auch

Literatur

  • Franz Bertele: Grundlagenvertrag und Ständige Vertretung in Berlin, Notizen zum Management der deutschen Teilung, in: Jochen A. Frowein, Klaus Scharioth, Ingo Winkelmann, Rüdiger Wolfrum (Hrsg.): Verhandeln für den Frieden – Negotiating for Peace, Berlin, Heidelberg, New York 2003. [1].

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