- Suebengau
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Der Schwabengau oder Suebengau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im heutigen Sachsen-Anhalt. Er erstreckte sich östlich von Quedlinburg bis an die Saale, hat also mit dem südwestdeutschen Herzogtum Schwaben nichts zu tun. Der Name Sueben bezog sich in Tacitus' Germania, Kapitel 38, auf sämtliche elb- und ostgermanischen Stämme südlich des Mare Suebicum (= der Ostsee). Der Name Schwabengau stammt aus dem 6. Jahrhundert, als sich friesische, hessische und eben schwäbische Siedler im nördlichen Thüringen und im westlichen Anhalt niederließen.
Grafen im Schwabengau waren:
- Christian († um 950), Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt aus der Familie der Billunger, Vater des Erzbischofs Gero von Köln (967-976); ∞ Hidda, Schwester des Markgrafen Gero
- Thietmar I. († nach 979), dessen Sohn, Markgraf der Nordmark 965-979, Graf im Schwabengau 944-978, Graf im Gau Serimunt, Markgraf von Merseburg und Meißen; ∞ Suanehild, Tochter des Herzogs Hermann Billung von Sachsen († 1014)
- Rikdag, † 985, Markgraf (wohl Markgraf von Meißen), Markgraf von Merseburg und Zeitz, 985 Graf im Schwabengau, Markgraf im Gau Chutizi und Gau Dalaminze
- Karl, † 1014, dessen Sohn, 992 Graf im Schwabengau, 993-1010
- Hodo, Graf im Schwabengau 974-993
- Gero, Graf im Schwabengau 1010–1015
- Thietmar II., Graf im Schwabengau 1015–1030
- Esiko Graf von Ballenstedt, Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt, † wohl 1059/1060 (Askanier); ∞ Mathilde, * wohl 988, † 29. Juli 1031/1032, Tochter des Herzogs Hermann II. von Schwaben, begraben im Dom zu Worms, Witwe von Konrad I. Herzog von Kärnten, † 1011, (Salier) und Friedrich II. Herzog von Oberlothringen, † 1026 (Wigeriche)
Der Schwabengau war seit Esiko das Kerngebiet der Askanier und wurde zusammen mit dem benachbarten, zwischen Saale, Elbe und Mulde gelegenen Gau Serimunt zur Keimzelle des späteren Fürstentums Anhalt.
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