- Schwabengau
-
Der Schwabengau oder Suebengau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im heutigen Sachsen-Anhalt. Er erstreckte sich östlich von Quedlinburg bis an die Saale, war also gesondert vom südwestdeutschen Herzogtum Schwaben. Der Name Sueben bezog sich in Tacitus' Germania, Kapitel 38, auf sämtliche elb- und ostgermanischen Stämme südlich des Mare Suebicum (= der Ostsee).
In diesem Schwabengau waren im Jahre 569 unter König Siegbert I. schwäbische und fränkische Siedler angesiedelt, oder nach anderer Meinung verblieben viele im ursprünglichen Siedlungsgebiet und behaupteten sich gegenüber den Sachsen, die 573 von einem (gemeinsam mit Langobarden unternommenen Italienzug, heimkehrten [1].
Eike von Repgows Bericht von Schwaben am Harz und erklärt die Herkunft der Herren im Lande Sachsen wie folgt: die Herren von Anhalt, von Brandenburg, von Orlamünde, Markgraf von Meißen, Graf von Brehna, Hakeborn, von Gneiz von Müchlen, von Dröbel, von Elsdorf, von Schneidlingen, Vogt Albrecht von Spandau, Schrapen von Gersleben, Anno von Jerdingsdorf, Hermann von Mehringen, Winningens und Seedorf alle sind Schwaben. Es folgen weitere Schwaben und Franken, jedoch alle freien Herren und Schöffen in Sachsen ansässig, sind geborene Sachsen[2].
Grafen im Schwabengau waren:
- Christian († um 950), Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt, aus der Familie der Billunger, Vater des Erzbischofs Gero von Köln (967-976); ∞ Hidda, Schwester des Markgrafen Gero
- Thietmar I. († nach 979), dessen Sohn, Markgraf der Nordmark 965-979, Graf im Schwabengau 944-978, Graf im Gau Serimunt, Markgraf von Merseburg und Meißen; ∞ Suanehild, Tochter des Herzogs Hermann Billung von Sachsen († 1014)
- Rikdag, † 985, Markgraf (wohl Markgraf von Meißen), Markgraf von Merseburg und Zeitz, 985 Graf im Schwabengau, Markgraf im Gau Chutizi und Gau Dalaminze
- Karl, † 1014, dessen Sohn, 992 Graf im Schwabengau, 993-1010
- Hodo, Graf im Schwabengau 974-993
- Gero, Graf im Schwabengau 1010–1015
- Thietmar II., Graf im Schwabengau 1015–1030
- Esiko Graf von Ballenstedt, Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt, † wohl 1059/1060 (Askanier); ∞ Mathilde, * wohl 988, † 29. Juli 1031/1032, Tochter des Herzogs Hermann II. von Schwaben, begraben im Dom zu Worms, Witwe von Konrad I. Herzog von Kärnten, † 1011, (Salier) und Friedrich II., Herzog von Oberlothringen, † 1026, aus der Familie der Wigeriche
- Adalbert, Graf im Schwabengau 1063
Der Schwabengau war seit Esiko das Kerngebiet der Askanier und wurde zusammen mit dem benachbarten, zwischen Saale, Elbe und Mulde gelegenen Gau Serimunt zur Keimzelle des späteren Fürstentums Anhalt.
Anmerkungen
Kategorien:- Gau
- Anhaltische Geschichte
Wikimedia Foundation.