Süderelbe

Süderelbe
Süderelbe
Alte Harburger Elbbrücke (Südportal)

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DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Deutschland, Hamburg
Flusssystem Elbe

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Beginn Elbkilometer 609 bei der Bunthäuser Spitze
53° 27′ 17,2″ N, 10° 4′ 17,5″ O53.45478210.071537
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Mündung Übergang in den Köhlbrand bei Süderelbe-Kilometer 621 (ehem. Abzweigung der Alten Süderelbe)
53.5020879.942698

53° 30′ 8″ N, 9° 56′ 34″ O53.5020879.942698
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Die Süderelbe und Köhlbrand sind ein Streckenabschnitt der Unterelbe in Hamburg zwischen den Flusskilometern 609 und 626 der Norderelbe. Gemeinsam mit der abzweigenden Norderelbe und dem an die Süderelbe anschließenden Köhlbrand bildet sie ein sogenanntes Binnendelta aus, die Elbinsel Wilhelmsburg. Der Bereich ist, wie die gesamte Unterelbe auch, durch den Gezeitengang der Nordsee tidebeeinflusst.

Die Süderelbe ist wie die gesamte Elbe in Deutschland eine Bundeswasserstraße[1] und eine sog. Delegationsstrecke, d.h. Verwaltung und Unterhaltung werden im Auftrage des Bundes von der Freien und Hansestadt Hamburg wahrgenommen[2].

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Bei Flusskilometer 609 teilt sich der aus dem Südosten kommende Elbstrom in zwei Teile. Die Süderelbe verläuft ab hier zunächst in westlicher Richtung und bildet noch eine kurze Zeit (bis Süderelbe-km 611) die Landesgrenze zwischen Hamburg und Niedersachsen. In Höhe des Süderelbe-km 613 kreuzt die Autobahn A1 auf der Autobahnbrücke Moorwerder die Süderelbe. Knapp 2 km später überqueren die Süderelbbrücken den Flusslauf. Hierbei handelt es sich um ein Konglomerat aus vier Bauwerken. Zunächst überspannen die Stahlbrücken der Bahnstrecke Hannover–Hamburg den Strom, anschließend folgen die Europabrücke im Zuge der A 253 und die Brücke des 17. Juni. Abschließend komplettiert die Alte Harburger Elbbrücke als architektonisch sehenswertes Baudenkmal das Ensemble. Nach der Abzweigung des Reiherstiegs bei km 615 schwenkt der Lauf der Süderelbe in nordwestliche Richtung. Am Ende des langgestreckten Kurvenabschnitts überspannt die Kattwyk-Brücke bei km 618 den Strom. Anschließend schwenkt der Flusslauf nach Norden und geht bei km 621 in den 4,5 km langen Köhlbrand über. Am westlichen Ufer in diesem Abschnitt befindet sich der Containerterminal Altenwerder.

Geschichte

An der Süderelbe entstand der Hafen von Harburg-Wilhelmsburg. Bis ins 16. Jahrhundert war die Süderelbe der deutlich tiefere, mehr Wasser führende Arm der Elbe. Dennoch zwang Hamburg auf der Grundlage des von Kaiser Karl IV. 1359 verliehenen Stapelrechts alle die Elbe passierenden Handelsschiffe, die Route über die Norderelbe zu nehmen und ihre Waren in der Stadt anzubieten. Im 16. Jahrhundert klagten die Städte Harburg, Stade, Buxtehude und Lüneburg beim Reichsgericht auf ihr Recht auf freie Schifffahrt über die Süderelbe. Die Hamburger beauftragten daraufhin den Maler Melchior Lorck, eine Karte der Unterelbe zu erstellen, die die Bedeutung der Stadt für den Flusslauf hervorheben sollte. Im Jahr 1568 wurde diese ein Meter hohe und zwölf Meter lange Karte dem Gericht vorgelegt, die die Süderelbe verkleinert und die Norderelbe vergrößert darstellte. Fünfzig Jahre später, 1618, erging das Urteil: Norder- und Süderelbe galten als ein Fluss, auf den die Hamburger Privilegien anzuwenden waren.[3]

In den folgenden Jahrhunderten verfolgte Hamburg mit diversen Wasserbaumaßnahmen die Vergrößerung der Norderelbe zum Nachteil des an der Süderelbe gelegenen Harburger Hafens. Durch die Eindeichung der Vier- und der Marschlande, die Begradigung der Elbe bei Spadenland im Jahre 1570 und dem Durchstich des Grasbrooks im Jahre 1604 versandete die Süderelbe durch die Verringerung der Wassermenge und Fließgeschwindigkeit. 1878 leitete Hamburg zudem die Norderelbe um Kaltehofe herum. Erst mit dem Staatsvertrag zwischen Preußen und Hamburg vom 14. November 1908 (3. Köhlbrandvertrag) wurde der Streit schließlich beigelegt, die Bunthäuser Spitze wurde mit einem Leitdamm verlängert, der eine gleichmäßige Teilung der abfließenden Wassermenge erreichen sollte. Dennoch ist bis heute mit einem Verhältnis von 45:55 die Süderelbe begünstigt (Wassermengenmessung →Bunthäuser Spitze).

Nach der verheerenden Sturmflut 1962 wurden Finkenwerder, Altenwerder und Hamburg-Waltershof erhöht eingedeicht. Diese Stadtteile verloren durch die Absperrung der Alten Süderelbe (Abschnitt zwischen der Einmündung in den Köhlbrand und dem westlichen Ende bei Finkenwerder) ihren Inselcharakter. Neben einer Straßenverbindung nach Neuenfelde und Cranz verläuft jetzt über die nordwestliche Absperrung die Start- und Landebahn der Luftwerft der Airbus Deutschland GmbH (EADS). Auf Waltershof liegt auch die Südrampe des neuen Elbtunnels im Verlauf der Autobahn A7.

Weblinks

 Commons: Elbe – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis E, Lfd.Nr. 9 der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  2. RGBl. I 1937, Seite 727
  3. Jörgen Bracker: Unser Strom. Hamburg und die Niederelbe von Boizenburg bis Cuxhaven, Hamburg 1995, ISBN 3-8225-0341-X, Seite 15 f.

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