Fischbek

Fischbek
Lage des Stadtteils

Neugraben-Fischbek

Lage des Bezirks

Harburg

Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Stadtbezirk: Harburg
Fläche: 22,5 km²
Einwohner: 27.453 (2002)
Bevölkerungsdichte: 1220 Einwohner je km²
Postleitzahl: 21147, 21149
Vorwahl: 040
Geografische Lage: 53° 29′ N, 9° 51′ O53.4833339.857Koordinaten: 53° 29′ N, 9° 51′ O
Kfz-Kennzeichen: HH
Gedenkstein 1544 - 2006

Neugraben-Fischbek ist der am weitesten im Südwesten gelegene Stadtteil Hamburgs. Er gehört zum Bezirk Harburg. Dessen für Neugraben-Fischbek zuständige Dienststelle, das Ortsamt Süderelbe, hatte hier ihren Sitz. Seit der Verwaltungsreform 2007 existiert das Ortsamt Süderelbe in seiner ursprünglichen Funktion nicht mehr und der Orstamtsleiter wurde durch den Regionalbeauftragten Süderelbe, Achim Gerdts, ersetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Neugraben-Fischbek grenzt im Nordwesten an den Stadtteil Neuenfelde, im Nordosten an Francop, im Osten an Hausbruch und in den anderen Richtungen an den Landkreis Harburg. Südlich der Siedlung Waldfrieden befindet sich mit dem Hasselbrack (116,1 m ü. NN) die höchste Erhebung in Hamburg.

Geschichte

Fischbek findet erstmals Erwähnung 1544 als Vischbecke, Das Dorf Niegraben ist wohl um 1540 entstanden. Der „neue Graben“, von Herzog Otto I. von Harburg in Auftrag gegeben, sollte die Landschaft entwässern und als Kanal für Last- und Torfkähne dienen.

Eingemeindungen

Neugraben, das im Osten des Stadtteils liegt und an Hausbruch grenzt, und Fischbek, das weiter westlich liegt, waren bis 1937 eigenständige Dörfer, die erst durch das Groß-Hamburg-Gesetz nach Hamburg eingemeindet wurden. Es gibt deshalb zwei historische Ortskerne.

KZ-Außenlager

Vom 13. September 1944 bis 1945 befand sich in Neugraben ein Außenlager des KZ Neuengamme. Am Falkenbergsweg wurden 500 tschechische Jüdinnen gefangen gehalten. Sie kamen aus dem Vernichtungslager KZ Auschwitz-Birkenau und wurden zum Aufbau der Siedlung am Falkenberg eingesetzt.

Einwohnerentwicklung

1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
25,603 25,794 26,228 26,384 26,505 26,643 26,643 27,415 27,381 27,630 27,589 27,657 27,753
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
27,685 27,601 27,453 27,599 27,377 27,218 27,103

Religionen

Ev.-Luth. Cornelius-Kirche Hamburg-Fischbek
St. Dimet-Kirche
Der Bahnhof Neugraben

Es gibt die Ev.-Luth. Cornelius-Kirche (Fischbek), die evangelisch-lutherische Michaeliskirche (Neugraben), die katholische Heilig Kreuz Kirchengemeinde, die seit 50 Jahren bestehende Freie Gemeinde Neugraben e.V., eine Pfingstgemeinde, die ukrainisch-katholische Allerheiligen Kirchengemeinde (Neugraben), die dem heiligen Dimet geweihte Syrisch-Orthodoxe Kirche, eine neuapostolische Gemeinde und eine vom Verein Bündnis der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland 2005 in einem ehemaligen Restaurant gebaute und seither betriebene Moschee.

Politik

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Neugraben-Fischbek zum Wahlkreis Süderelbe.

Infrastruktur

Verkehr

Die Bundesstraße 73 geht durch Neugraben. Zur A 7 sind es etwa 3 km. Geplant ist der Bau der A 26 nördlich von Neugraben-Fischbek.

Neugraben liegt seit dem 11. November 1881 an der Eisenbahnstrecke von Hamburg-Harburg nach Cuxhaven (Niederelbebahn), welche seit dem 8. Dezember 2007 von der metronom Eisenbahngesellschaft betrieben wird. Am Neugrabener Bahnhof endeten seit 1984 die Linien S3 und S31 der S-Bahn Hamburg. Für den S-Bahn-Anschluss wurde der Bahnhof vollständig umgebaut. Von hier aus betrieben die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser eine Verbindung nach Bremerhaven. Mit dem Winter-Fahrplanwechsel 2007 fährt die S-Bahn mit umstellbaren Zweistromzügen weiter bis Stade. Für diesen Zweck wurde der neue Haltepunkt Fischbek eingerichtet.

Ansässige Unternehmen

An drei Tagen der Woche, Dienstags, Donnerstags und Samstags, findet der Süderelbe-Wochenmarkt statt. Viele andere Geschäfte und zwei große Supermärkte sind ebenfalls vorhanden. Auch drei Hotels liegen hier in der Nähe, das „Deutsche Haus“, der „Scheideholzer Hof“ und das „Hotel Århus“.

Am nördlichen Ende der Fußgängerzone befindet sich in 2 Gebäudekomplexen südlich und nördlich der B73 das Süderelbe-Einkaufszentrum. Es wurde zu Beginn der 1980er Jahre zusammen mit einem neuen S-Bahnhof und einer erneuerten Busumsteigeanlage errichtet und im Oktober 1981 eröffnet. Es bildet in beiden Komplexen eine bauliche Einheit mit Geschosswohnungsbau. Das „SEZ“ besitzt in beiden Hälften 2 Etagen mit Ladenflächen und Tiefgaragen. Eine Brücke über die Bundesstraße 73 verbindet den südlichen mit dem nördlichen Teil des Zentrums. Zur Infrastruktur des Einkaufszentrums gehören Geschäfte des täglichen Bedarfs und ein Möbelhaus, aber auch eine Kindertagesstätte und Räumlichkeiten für mehrere Vereine. Viele Ladengeschäfte, insbesondere in der Oberetage stehen jedoch leer und am gesamten Gebäude ist ein zunehmender Verfall zu beobachten. Im erweiterten ehemaligen Karstadt Gebäude, das nach der Schließung komplett entkernt wurde, befindet sich seit Herbst 2006 eine Kaufland Niederlassung. Durch die daraus resultierende Wiedereröffnung und die Erweiterung wurden mehr Parkplätze geschaffen. Eine flache Fahrtreppe ermöglicht das Erreichen des Parkdecks mit Einkaufswagen. Diese wurde in einem verglasten Anbau vor das Haus gesetzt.

Bildungseinrichtungen

In Neugraben gibt es die (Volks-) Schule Neugraben - (mit über 340 Jahren eine der ältesten Schulen in Hamburg), die Gesamtschule Fischbek, die Grundschule Schnuckendrift, die Schule am Falkenberg, die Katholische Schule Neugraben, die Gesamtschule Süderelbe, die Frida-Stoppenbrink-Förderschule (untergebracht in der „alten Schule Neugraben“), die Grundschule Ohrnsweg sowie das Gymnasium Süderelbe.

Ämter

Das ehemalige Ortsamt Süderelbe

Im Zentrum Neugrabens gibt es eine Fußgängerzone mit dem ehemaligen Ortsamt Süderelbe

Röttiger-Kaserne / Neubaugebiete

Die Panzer-Kaserne Fischbek wurde 1937–1944 für die deutsche Wehrmacht in die Heidelandschaft gebaut. Nach Kriegsende übernahm die britische Armee das Gelände als Entnazifizierungslager, Auffanglager für Flüchtlinge sowie als Altenheim. Auch war dort das WCDC No. 2 (War Criminal Holding Centre) als „Kriegsverbrecherlager“ eingerichtet worden. Nach Abrücken der „Britischen Besatzungsmacht“ im April 1948 übernahm die Hamburger Sozialverwaltung die Anlagen einschließlich der im Gelände zahlreich aufgestellten Nissenhütten zur „Einrichtung eines Siechenheimes“. Die Kraftfahrzeug- und Werkstatthallen wurden jedoch durch die Privatwirtschaft übernommen. Die ehemaligen Kasernenanlagen wurden im Zuge des Aufbaus der Bundeswehr 1959 von ihr übernommen und umfangreich zur größen Garnison Hamburgs ausgebaut. Die Kaserne erstreckte sich auf einer Fläche von 67 ha und besaß einen angeschlossenen Standortübungsplatz (3,8 km²), einen eigenen Bahnhof, die Kleiderkammer Nord sowie andere militärische Infrastruktur. Hier waren der Stab sowie Truppenteile der Panzergrenadierbrigade 7 „Hansestadt Hamburg“, wie die Panzergrenadierbataillone 72, 73 und 173 (nach Auflösung der Panzergrenadierbrigade 17), Panzerartilleriebataillon 75(aufgelöst Sommer 1993), sowie die nicht zum Verband gehörende Feldjägerkompanie 5 und das Flugabwehrregiment 3 (aufgelöst Ende 1993) stationiert. Seit den 90er Jahren waren des Öfteren Einheiten aus aufgelösten Standorten in Hamburg (Sanitätsbataillon 3 aus Heimfeld, Instandsetzungseinheit aus Rahlstedt) am Standort untergebracht, um diese abzuwickeln. Lediglich das Kraftfahrzeugsausbildungszentrum Hamburg 2 existierte bis 2003 am Standort. Ferner ergänzten ein Munitions-und Nachschublager des Versorgungsbatallion 70, sowie ein Sanitätszentrum (als Außenposten des Lazaretts in Schwanewede) den Standort.

Benannt wurde die Bundeswehr-Kaserne nach Generalleutnant Hans Röttiger (16. April 1896–15. April 1960), erster Inspekteur des Heeres.

Die Kaserne wurde im Zuge der Sparmaßnahmen der Bundeswehr 2005 endgültig geschlossen und die letzten verbliebenen der ursprünglich etwa 1.300 Soldaten zogen ab, wenige Teile des Areals wurden verkauft, ein Teil der Gebäude wurde unter Denkmalschutz gestellt, der Rest wird als Lager für alte Fahrzeuge des Bundes genutzt und noch bewacht. Die Sportanlagen auf dem ehemaligen Kasernengelände dürfen nach verschiedenen Auseinandersetzungen bis auf weiteres durch verschiedenen Vereine weiter genutzt werden. Für das ehemalige Kasernengelände laufen umfangreiche Planverfahren für Gewerbenutzung (vor allem die Flächen nördlich der B73 und südlich direkt an diese angrenzend) und umfangreiche Wohnbebauung mit mehreren tausend Wohneinheiten. Auf dem verbotenerweise als Freizeitanlage stark genutzten Standortübungsplatz (StOÜPl) sollen eine gigantische Sportanlage sowie weitere Wohnsiedlungen entstehen.

Neugrabener Wiesen/NF 65

Gegenwärtig in der Bauvorbereitung befindet sich das Neubaugebiet Neugrabener Wiesen (besser bekannt als NF 65) zwischen den Bahngleisen und dem Moorgürtel; dort sollen in den nächsten Jahren über 1000 Wohneinheiten in Einzel-Doppel- und Reihenhausbebauung entstehen, momentan läuft der Absatz der Baugrundstücke jedoch schleppend.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zu Fischbek gehört auch das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide, sozusagen die Lüneburger Heide im Miniaturformat. In ihr befindet sich das Fischbektal, das Bett des versiegten Flüsschens Fischbek, welches durch Trinkwasserentnahme um 1900 austrocknete.

Im Norden Fischbeks liegt der Moorgürtel, ein sumpfiger Ausläufer des Alten Landes, eines der letzten Rückzugsgebiete des gefährdeten Wachtelkönigs. Es ist ein EU-Vogelschutzgebiet. Mitten durch dieses Gebiet führt die geplante Autobahn A 26.

Sport

Der ortsansässige Verein TV Fischbek hat eine Volleyballmannschaft, die in der 1. Bundesliga spielt.

Außerdem gibt es:

  • den FC Süderelbe
  • die Hausbruch Neugrabener Turnerschaft
  • den Schützenverein Fischbek von 1903
  • den Schützenverein Neugraben
  • den Schützenverein Scheideholz
  • den Damen Schiess Club Fischbek
  • OFC Fischbeker Jungs (Ein offizieller Fanclub des HSV)
  • OFC Punktejäger Hamburg (Ein offizieller Fanclub des HSV)

Weblinks


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