TADDOL

TADDOL
Strukturformel
Struktur von TADDOL
Allgemeines
Name TADDOL
Andere Namen
  • Seebach-Reagenz
  • (−)-TADDOL
  • (R,R)-TADDOL
Summenformel C31H30O4
CAS-Nummer 93379-48-7
Kurzbeschreibung

gelblicher Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 466,57 g·mol−1
Aggregatzustand

weißer Feststoff

Schmelzpunkt

192–195 °C [2]

Löslichkeit

unlöslich in Wasser, löslich in Chloroform[1]

Sicherheitshinweise
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

TADDOL (systematischer Name: α,α,α´,α´-Tetraaryl-1,3-dioxolan-4,5-dimethanol) sind Derivate der Weinsäure. In der modernen asymmetrischen organischen Synthese dienen sie als chirale Reagenzien zur Durchführung enantioselektiver Reduktionen von Ketonen. TADDOL ist auch als Seebach-Reagenz bekannt, benannt nach dem Chemiker Dieter Seebach.

Reaktionen

Mittels eines Komplexes aus je zwei Äquivalenten LiAlH4, Ethanol und TADDOL, lassen sich Arylalkylketone in hohen Ausbeuten zu sekundären Alkoholen reduzieren. Diese Reduktion läuft hoch enantioselektiv. Je nach verwendetem Keton sind Enantiomerverhältnisse von bis zu 95:5 erreichbar. Bei nachfolgendem Umkristallisieren aus Pentan konnte die Selektivität bis auf 97:3 gesteigert werden, jedoch verringerte sich die Ausbeute dramatisch.[3]

So liefert die Reduktion von Acetophenon mit (R,R)-TADDOL-LiAlH4-Ethanol-Komplex ein Enantiomerenverhältnis von 95 (S) : 5 (R) bei einer Ausbeute von 95 %.

Grund für die Selektivität ist die sterische Hinderung zwischen dem chiralen Reagenz und dem Substratmolekül. Beim Einsatz von (R,R)-TADDOL entsteht als Produkt der entsprechende (S)-Alkohol.

Einzelnachweise

  1. a b c Datenblatt TADDOL bei Merck, abgerufen am 18. Januar 2011.
  2. Datenblatt (4R,5R)-2,2-Dimethyl-α,α,α′,α′-tetraphenyldioxolane-4,5-dimethanol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Juni 2011.
  3. Dieter Seebach et al. (1996). In: Croatica Chem. Acta 69, S. 459–484.

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