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Tarup Stadt FlensburgKoordinaten: 54° 47′ N, 9° 29′ O54.7813888888899.4766666666667Koordinaten: 54° 46′ 53″ N, 9° 28′ 36″ O Postleitzahl: 24943 Vorwahl: 0461 Tarup ist ein südöstlicher Stadtteil der kreisfreien Stadt Flensburg. Der aus dem dänischen stammende Name bezeichnet ein Dorf, das sich von einem historischen Hauptdorf (in diesem Fall Adelby) abgespalten hat.
Tarup gilt heute noch als der dörflichste Stadtteil Flensburgs und ist durch landwirtschaftlich genutzte Felder von allen anderen Stadtteilen räumlich getrennt.
Geschichte
Während des Mittelalters gehörte Tarup zum Kirchspiel Adelby, deren Hauptdorf früh verschwunden ist. Nur noch Kirche und Pastorat tragen diesen Namen und liegen in der Gemarkung Tarup. Die Johanniskirche ist etwa 900 Jahre alt und seit der Eingemeindung die älteste Kirche Flensburgs.
Tarup wuchs östlich der Johanniskirche an der Flensburg-Kappelner Landstraße aus drei Siedlungskernen heran. Der westliche Kern Kreuz erinnert an eine kleine Wallfahrtskapelle St. Jodocus oder St. Just, die sich hier in vorreformatorischer Zeit befunden hatte. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Kreuz eine Katensiedlung ohne eigenständige Bauernhöfe. Hingegen war Groß-Tarup ein Bauerndorf mit größeren Höfen, dem sich weiter östlich mit Klein-Tarup eine weitere Katensiedlung anschloss.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Orten im Kirchspiel Adelby gab es in Tarup keine kirchlichen oder adeligen Besitzungen. Das Dorf gehörte bis 1867 zum Rechtsbezirk der Husbyharde, die ihrerseits dem Amt Flensburg unterstand. Nachdem das Herzogtum Schleswig 1864 und endgültig 1867 preußisch geworden war, wurde Tarup 1869 eine eigenständige Landgemeinde im Landkreis Flensburg.
Zunächst blieb die landwirtschaftliche Struktur erhalten. Der Ausbau der Flensburg-Kappelner Chaussee, der Anschluss an die Flensburger Kreisbahn 1901 und die Eingemeindung der nördlichen Nachbargemeinden Fruerlund, Engelsby und Twedt nach Flensburg machten Tarup zu einer Vorstadt der wachsenden Fördestadt. Die Taruper Hauptstraße bekam zwischen Kreuz und Groß Tarup mehr und mehr „städtisches“ Gepräge, während der Osten ländlich geprägt blieb.
Siedlungsentwicklung
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Einwohnerzahl stetig an. Nördlich der Hauptstraße entstand ein gemischtes Wohngebiet mit Ein- und Mehrfamilienhäusern mit dem Norderlück als wichtigster Straße. Der Eingemeindung nach Flensburg versuchte Tarup zu entgehen, indem man sich 1966 mit den Nachbargemeinden Sünderup und Tastrup zur Gemeinde Adelby zusammenschloss. Dennoch folgte 1974 die Eingemeindung Tarups und Sünderups, das in Adelbylund längst städtebaulich mit Flensburg verwachsen war. Hingegen konnte Tastrup als letzte Gemarkung des Kirchspiels Adelby bis heute seine kommunale Unabhängigkeit bewahren.
Seit Anfang der 1980er Jahre entstanden neue große Wohngebiete um Tarup herum, zunächst im Süden die Kreuzkoppel, dann weitere kleinere Bebauungen im Südwesten und Norden und schließlich in Richtung Klein-Tarup die Struvelücke. Im Norden ist Tarup von Engelsby und Twedt weiterhin durch Felder getrennt, im Südwesten auch vom inzwischen ebenfalls stark ausgeweiteten Sünderup. Weitere Baugebiete sind um den Siedlungskern „Großtarup“ in Planung.
Der Bau der Stadtautobahn „Osttangente“ (2006) führte zu einer weiteren räumlichen Trennung von der inneren Stadt, durch die es ebenfalls durch Felder getrennt ist.
Der Ortsteil verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr. Angrenzend zur Johanniskirche befinden sich ein Friedhof und eine Baumschule.
Es gibt einen dänischen Kindergarten, eine Grundschule, eine Außenstelle der Flensburger Schule für Geistigbehinderte und mit der Kurt-Tucholsky-Schule eine Kooperative Gesamtschule.
Nächster Nachbarort im Osten ist nach 3 km Maasbüll im Kreis Schleswig-Flensburg, gefolgt von Husby (6 km).
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