Flensburger Kreisbahn

Flensburger Kreisbahn
Flensburg–Kappeln
Streckenlänge: 49,5 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Legende
   
Flensburg Hafen
   
Flensburg–Kiel, bis 1927
   
0,0 Flensburg Kreisbahnhof 4,5 m
   
Straßenbahn Flensburg, 1925–1934
   
nach Sörup
   
1,4 Bahnstrecke Kiel–Flensburg, bis 1927
   
2,3 Engelsby 45,08 m
   
3,7 Kauslund
   
4,8 Wees 57,4 m
   
7,3 Rothenhaus 12,61 m
   
9,6 Glücksburg bis 1912
   
9,9 Glücksburg Ende der Straßenbahn 12,89 m
   
12,1 Rüde
   
14,4 Ringsberg
   
17,3 Langballig 28,8 m
   
19,7 Streichmühle
   
21,2 Dollerup 38,5 m
   
24,4 Nübelfeld 50,21 m
   
27,3 Steinbergkirche 41,51 m
   
28,9 Steinberg 25,21 m
   
31,5 Niesgrau 7,71 m
   
32,3 Stausmark 25,5 m
   
von Sörup
   
34,2 Rundhof 25,75 m
   
36,9 Lehbek 3,96 m
   
38,3 Gelting 3,51 m
   
41,4 Stenderup 13,0 m
   
43,2 Schwackendorf 16,21 m
   
45,9 Rabel
   
47,6 Grimsnis 12,01
   
49,5 Kappeln Übergang zur Schleswiger Kreisbahn 1,3 m
   
Eckernförder Kreisbahnen
Flensburg–Rundhof
Streckenlänge: 43,9 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Legende
   
Flensburg Hafen
   
Flensburg–Kiel, bis 1927
   
0,0 Flensburg Kreisbahnhof 4,5 m
   
Straßenbahn Flensburg, 1925–1934
   
nach Kappeln
   
1,5 Fruerlund
   
3, Groß Tarup
   
1,4 Bahnstrecke Kiel–Flensburg, seit 1927
   
4,9 Tastrup
   
8,7 Hürup 54 m
   
11,6 Freienwill
   
13,0 Kleinsolt
   
14,9 Mühlenbrück
   
16,2 Bistof
   
18,3 Obdrup
   
20,6 Satrup Schleswiger Kreisbahn
   
22,9 Groß Rüde
   
24,6 Klein Rüde
   
25,8 Mühlenholz
   
26,9 Südensee
   
28,5 Sörup
   
Bahnstrecke Kiel–Flensburg
   
29,8 Schauby
   
30,8 Möllmark
   
32,9 Sterupbeck
   
33,8 Sterup
   
36,0 Jordan
   
37,3 Grünholz
   
38,8 Brunsholm
   
40,0 Schorrehy
   
41,4 Wippendorf
   
42,9 Vaskos
   
von Flensburg
   
49,5 Rundhof
   
nach Kappeln

Die Flensburger Kreisbahn war ein Eigenbetrieb des früheren Landkreises Flensburg im Norden Schleswig-Holsteins. Sie erschloss die Landschaft Angeln zwischen Flensburger Förde und Schlei, die seit 1881 von der Staatsbahnlinie Flensburg–Kiel durchzogen wird.

Nach dem Vorbild dieser Kreisbahn wurden in den folgenden Jahren verschiedene lokale Bahnen in umliegenden Kreisen gebaut und halfen bei der Erschließung des landwirtschaftlich genutzten Nordschleswig.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das insgesamt 95 km lange, meterspurige Schienennetz nahm seinen Ausgang zunächst unweit vom damaligen Flensburger Zentralbahnhof. Die erste Strecke führte parallel zur Ostseeküste ab 20. August 1885 bis zur Stadt Glücksburg und dann ab 1. Juli 1886 weiter über Dollerup und Rundhof zur Hafenstadt Kappeln, wohin später auch Strecken der Schleswiger und der Eckernförder Kreisbahnen geführt wurden. Die Flensburger Kreisbahn galt als erste ihrer Art. Das Konzept ihres wichtigsten Planers Emil Hironymus Kuhrt war, mit möglichst wenig materiellem Aufwand möglichst viele Menschen an die Bahn anzuschließen. Dieses Konzept verfolgte er auch bei weiteren Kleinbahnen, zum Beispiel der Haderslebener und der Apenrader Kreisbahn. Die ursprünglich als Nebenbahn konzessionierte Strecke wurde mit dem Bau der zweiten Strecke im Jahre 1901 als Kleinbahn genehmigt. Zu diesem Zeitpunkt verlegte man deren Endpunkt in einen eigenen Kreisbahnhof. Dieser lag am Ostufer der Förde neben dem Kieler Bahnhof, wo heute die Nordstraße (Bundesstraße 199) in den Hafendamm einmündet. Von ihm sind nur noch Nebengebäude erhalten.

Die zweite Strecke verlief ab 13. Dezember 1901 in südlicher Richtung von Flensburg nach Satrup. Die am 1. Juni 1902 eröffnete Verlängerung kreuzte in Sörup die schon erwähnte Staatsbahn und erreichte in der Station Rundhof die ältere Kreisbahnstrecke Flensburg–Kappeln. Seit 1904 konnte man in Satrup auch in die Kreisbahn nach Schleswig umsteigen.

Diese Netzerweiterung durch den „Südring“ genügte aber schon nach 35 Jahren nicht mehr den Erwartungen und wurde zum Jahresende 1936 stillgelegt. Der Versuch, die Strecke am 1. Juli 1937 dauerhaft zu reaktivieren, scheiterte. Am 31. Oktober 1938 folgte die endgültige Einstellung der Strecke Flensburg–Satrup–Rundhof und der anschließende Abbau der Gleise.

Auf dem „Nordring“ hatte das Verkehrsaufkommen die Erwartungen übertroffen. Hier versuchte man durch die Elektrifizierung des stadtnahen Streckenstückes Flensburg–Glücksburg und die Weiterführung von Zügen der städtischen Straßenbahn ab 22. September 1925 noch mehr Fahrgäste zu gewinnen. Im Sommer 1927 waren es werktags 15 und sonntags 20 Fahrtenpaare, wobei die Kreisbahnzüge nach Kappeln erst in Glücksburg begannen. Das Ergebnis enttäuschte allerdings, und der Gemeinschaftsbetrieb mit der Straßenbahn endete am 8. März 1934.

Nach der Normalisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Gefolge des Zweiten Weltkrieges setzte man noch stärker als unter der NS-Herrschaft auf den Ausbau von Straßen, die in Angeln bislang relativ dürftig waren. Zwischen dem 11. August 1952 und dem 31. März 1953 wurde die verbliebenen Strecke von Kappeln aus beginnend abschnittsweise stillgelegt. Die Gleise wurden umgehend entfernt, da ein wesentlicher Teil der Bahntrasse für den Bau der Bundesstraße 199 benutzt werden sollte.

Spuren

Erhalten geblieben sind von der Flensburger Kreisbahn zahlreiche Stationsgebäude, abseits der Nordstraße auch einige Dämme und Einschnitte. Östlich von Sörup sind die Auffahrtsrampen und Ziegelreste der Brücke über die Flensburg-Kieler Staatsbahn zu sehen.

Literatur

  • Heinz-H. Schöning, Dirk W. Kupfer: Die Flensburger Kreisbahnen. Kenning, Nordhorn 2004, ISBN 3-933613-70-1.
  • Gert Uwe Detlefsen: Flensburg in alten Ansichten. Zaltbommel 1984, ISBN 90-288-2718-8
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 12: Schleswig-Holstein 1 (östlicher Teil) EK-Verlag, Freiburg 2010, ISBN 978-3-88255-671-1 (vollständige Neubearbeitung)

Weblinks


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