- Twedt (Flensburg)
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Twedt (dänisch: Tved) ist eine ehemalige Landgemeinde im Kreis Flensburg in Schleswig-Holstein. Sie wurde 1910 in die Kreisfreie Stadt Flensburg eingemeindet. Das alte Dorf Twedt liegt etwa 4 km östlich der Flensburger Altstadt.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der Name Twedt ist dänischen Ursprungs und bezeichnet einen Ort in Waldesnähe. Orte gleichen Namens sind Twedt bei Tolk in Südangeln, Twedt/Tved im Landkirchspiel Tondern und Twedt/Tved im Kirchspiel Dalby im Süden der Stadt Kolding.
Gemeindegebiet
Die Gemarkung, ab 1871 Landgemeinde Twedt umfasste bis zu ihrer Eingemeindung nach Flensburg 1910 ein Gebiet von 578 Hektar. Neben dem kleinen Zentraldorf gehörten noch die kleinen Katendörfer Wasserloos (dänisch Vandløs, süderjütisch Wainlos, niederdeutsch Waterlöck) knapp nördlich desselben und Kauslund (dänisch Kavslund) weiter östlich sowie südöstlich vom Dorf die Höfe Vogelsang (dänisch Fuglsang) und Trögelsby (dänisch Troelsby) zur Gemeinde, ferner einzelne Häuser wie das 1841 erstmals erwähnte Solitüde, die weit im Norden nahe der Flensburger Förde lagen und baulich eher mit der damaligen Nachbargemeinde Twedterholz zusammenhingen. In der Kaiserzeit entstanden einzelne Häuser an der Grenze zur Nachbargemeinde Engelsby und Verlängerung des Katendorfes Windloch.
Nachbargemeinden waren bis 1910: Twedterholz, Engelsby, Fruerlund, Tarup, Rüllschau, Wees und Munkbrarup (mit Meierwik). Die drei erstgenannten wurden ebenfalls 1910, Tarup 1974 Teil der Stadt Flensburg. Im Norden stieß die Gemeinde bei Solitüde an die Flensburger Förde.
Geschichte
Twedt ist ein kleines altes Bauerndorf, das nie aus mehr als vier Höfen bestand. Es gehörte zum Kirchspiel Adelby im Westen der Husbyharde im Amt Flensburg, das bei allen Landesteilungen im Herzogtum Schleswig zwischen 1490 und 1721 immer beim königlichen Anteil verblieb. Trögelsby war noch Anfang des 15. Jahrhundert ein Adelshof im Besitz des Peter Lund. Dessen Töchter teilten die Hof jedoch, und beide Stellen wurden schließlich der Flensburger Marienkirche übertragen, die ihre eigene Gerichtsbarkeit ausübte. Dies galt auch für das Flensburger Hospital, in dessen Besitz sich der Nachbarhof Vogelsang und die Kauslunder Kate Blocksberg befanden. Die Katendörfer Wasserloos und Kauslund entstanden spätestens im 16. Jahrhundert als Ausbauten von den Twedter Höfen. Auch das noch ältere Kätner- und Fischerdorf Twedterholz war von Twedt aus gegründet worden, löste sich jedoch früh von diesem und bildete bis 1910 eine selbständige Gemarkung. Ab 1871 war Twedt eine landgemeinde. Nach wie vor dominierte die Landwirtschaft, wobei Wasserloos auch als Standort mehrerer Gärtnereien bekannt wurde. Bereits in den 1840er Jahren wurde die Flensburg-Glücksburger Chaussee ausgebaut, an welcher Wasserloos und Kauslund lagen. Letzteres wurde 1885 Station der Kreisbahn nach Glücksburg und Kappeln. 1910 erfolgte die Eingemeindung nach Flensburg, doch im Vergleich zu den westlichen Nachbardörfern bewahrte Twedt viel länger seine ländliche Prägung. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden größere Wohngebiete neben den alten Wohnplätzen. Trögelsby, Vogelsang und Kauslund wurden erst nach der Jahrtausendwende städtebaulich mit der Stadt verbunden. Heute bezeichnet der Name Twedt nur noch das kleine alte Dorf, einen Stadtteil Twedt gibt es nicht mehr. Die 1953 auf Kosten der Kreisbahn errichtete Nordstraße gilt heute als Grenze zwischen den Stadtbezirken Engelsby und Mürwik.
Literatur
- Henning Oldekop: Topographie des Herzogthums Schleswig. Kiel 1906. S. V-119 f.
- Karl Weigand (Bearb.): Flensburg-Atlas. Die Stadt Flensburg in der deutsch-dänischen Grenzregion in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1978.
- Gerret Liebing Schlaber: Administrative tilhørsforhold mellem Ejderen og Kongeåen indtil 2007. Flensburg 2007.
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