- Tetrahydrothiophen
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Strukturformel Allgemeines Name Tetrahydrothiophen Andere Namen - THT
- Tetramethylensulfid
- Thiolan
Summenformel C4H8S CAS-Nummer 110-01-0 PubChem 1127 Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch[1]
Eigenschaften Molare Masse 88,17 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,00 g·cm−3[2]
Schmelzpunkt Siedepunkt 121 °C[2]
Dampfdruck Löslichkeit Brechungsindex 1,5045[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Gefahr
H- und P-Sätze H: 225-332-312-302-319-315-412 EUH: keine EUH-Sätze P: 210-273-302+352-305+351+338-403+235 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Leicht-
entzündlichGesundheits-
schädlich(F) (Xn) R- und S-Sätze R: 11-20/21/22-36/38-52/53 S: (2)-16-23-36/37-61 MAK 50 ml·m−3[2]
LD50 1750 mg·kg−1 (Ratte, oral)[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C Tetrahydrothiophen (THT) ist ein gesättigter Schwefel-Heterocyclus.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Tetrahydrothiophen kann aus Tetrahydrofuran und Schwefelwasserstoff gewonnen werden.[5]
Eigenschaften
Tetrahydrothiophen ist eine farblose Flüssigkeit und bereits in einer Konzentration von 0,001 ppm riechbar (starker Steinkohlengasgeruch).
- Viskosität: 1,042 cp (bei 20 °C)
- Schwefelgehalt: 36,2 % (Massenanteil)
- Flammpunkt 13 °C[2]
- untere Explosionsgrenze (UEG): 1,1 Vol.-% (Luft bei 20 °C, 1013 hPa)[2]
- obere Explosionsgrenze (OEG): 12,3 Vol.-% (Luft bei 20 °C, 1013 hPa)[2]
- Zündtemperatur 200 °C[2]
Verwendung
THT wird als Odoriermittel (Odor = Geruch; Geruchstoff) in Erdgas eingesetzt. Da Erdgas nahezu geruchlos ist, impfen die regionalen Gasversorger Erdgas in ihren Gas-Druckregelanlagen/Gas-Druckregel- und Messanlagen mit einer Konzentration von etwa 20 mg·m−3, um frühzeitig vor einer eventuell undichten Rohrinstallation zu warnen. THT ist neben seinem unverwechselbaren Geruch chemisch stabil. Aus undichten erdverlegten Leitungen ausgetretenes THT wird vom Erdboden schlecht absorbiert. Deshalb kann in Folge von Rohrleitungsdefekten der Geruch auch an die Oberfläche treten. Bei der Verbrennung mit Erdgas verbrennt es jedoch geruchlos.
Sicherheitshinweise
Als freigesetzte Flüssigkeit verdunstet THT sehr schnell und kann bei Vermischung mit Luft leicht entzündbare Dämpfe bilden, denn die untere Explosionsgrenze liegt bei 1,1 Volumen-%, die Zündtemperatur bei 200 °C, der Flammpunkt bei 12 °C. THT ist bezüglich des Brand- und Explosionsrisikos mit Benzin vergleichbar. Dämpfe von THT sind schwerer als Luft und reizen Augen, Atemwege und die Haut. Flüssig wird es auch über die Haut aufgenommen. Der LD50-Wert (oral, Ratte) liegt bei 1750 mg·kg−1.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Ullrich Jahn, in: Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- ↑ a b c d e f g h i j k l Eintrag zu Tetrahydrothiophen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3.6.2008 (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 110-01-0 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Datenblatt Tetrahydrothiophen bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 17. Januar 2011.
- ↑ I. A. Sharipova, Kh. M. Nasyrov, A. Kh. Sharipov, and M. F. Mazitov, "Synthesis of Tetrahydrothiophene from Tetrahydrofuran and Hydrogen Sulfide",Russian J. Org. Chem. 36(1), 105 (2000)
Kategorien:- Gesundheitsschädlicher Stoff
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- Schwefelhaltiger Heterocyclus
- Riechstoff
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