The Adventures of Baron Munchausen

The Adventures of Baron Munchausen
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Abenteuer des Baron Münchhausen
Originaltitel: The Adventures of Baron Munchausen
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1988
Länge: 126 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Terry Gilliam
Drehbuch: Charles McKeown,
Terry Gilliam
Produktion: Thomas Schühly
Musik: Michael Kamen
Kamera: Giuseppe Rotunno
Schnitt: Peter Hollywood
Besetzung

Die Abenteuer des Baron Münchhausen ist ein britisch-deutscher Fantasy-Film des Regisseurs Terry Gilliam aus dem Jahre 1988. Der Film basiert lose auf den Geschichten um den sogenannten Lügenbaron Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Das Zeitalter der Aufklärung: Eine namenlose europäische Stadt am Meer wird von den Türken belagert. Der Kampf scheint aussichtslos, doch der Bürgermeister, der unentwegt von Logik und Vernunft schwadroniert, will nicht aufgeben. Um die Leute abzulenken, spielt eine Gruppe Schauspieler in einem zerstörten Theater ein Stück: Die Abenteuer des Baron Münchhausen. Münchhausens Geschichten werden dabei stark ins Lächerliche gezogen, als plötzlich ein alter Mann ins Theater stürmt und fordert, aufzuhören. Er sei Baron Münchhausen, und so hätten sich seine Abenteuer nicht abgespielt. Außerdem könne nur er den Konflikt mit den Türken beilegen, denn er sei auch die Ursache.

Dann beginnt er zu erzählen, und während er erzählt, tauchen alle in die Geschichte ein: Bei einem Aufenthalt beim türkischen Sultan hatte der Baron eine Wette abgeschlossen, dass er einen besseren Wein anbringen könne, als der Sultan besitze. Bertold, einer der Diener des Barons und der schnellste Mann der Welt, rannte mal eben vom Orient nach Wien, um einen Wein aus dem kaiserlichen Besitz zu besorgen. Als Belohnung für die gewonnene Wette durfte der Baron so viel aus der Schatzkammer des Sultans mitnehmen, wie sein stärkster Mann tragen konnte. Das war Albrecht, und er war so stark, dass er den gesamten Inhalt der Schatzkammer tragen konnte. Das machte den Sultan wütend, und seither jagt er den Baron.

An dieser Stelle wird die Erzählung unterbrochen – die Kugeln der Türken schlagen im Theater ein und vertreiben das Publikum. Der Baron hingegen verspricht, Hilfe zu holen. Aus der Unterwäsche der Damen fertigt er einen Heißluftballon, mit dem er, zusammen mit der Tochter des Direktors der Theatergruppe, Sally, losfliegt. Der Ballon fliegt bis zum Mond, wo die beiden auf den riesigen Mondkönig treffen. Doch dieser ist ob seiner Gespaltenheit verrückt geworden: Er kann seinen Kopf vom Körper trennen. Sein Kopf macht lieber geistige Dinge – und sein Körper körperliche. Der allein schwebende Kopf ist der Überzeugung, der „König von jedem und allerlei“ zu sein, und lässt den Baron einsperren.

Da nähert sich sein Körper, zusammen mit der Königin. Sein Körper fängt den Kopf ein, und sofort denkt der König nur noch an „Körperliches“ und verschwindet mit der Königin im Bett. Im Käfig findet der Baron einen weiteren Gefangenen: seinen alten Diener Bertold. Da nähert sich der Kopf der Königin und befreit die drei. Sie lässt dem Baron eine Locke ihres Haares, damit sie sich an dieser wie an einem Seil zurück auf die Erde abseilen können. Doch unterdessen hat der König mitbekommen, dass seine Frau ohne Kopf ist, und macht mit einem dreiköpfigen Greif Jagd auf den Baron und seine Begleiter. Da sie allerdings in drei verschiedene Richtungen rennen, zerreißt es den Greif, weil seine drei Köpfe jeweils einem anderen Flüchtenden hinterher wollen. Der König stürzt ab, aus dem Krater seines Absturzes entschwebt – endlich von Körper befreit – der Kopf und verkündet, er sei omnipotent und könne ohne den Körper leben. Doch schon bekommt er Schwierigkeiten, als es ihm in der Nase juckt.

Währenddessen seilen sich der Baron, Sally und Bertold ab. Leider reicht das Haar nicht, als der Baron oben ein Stück abschneidet, um es unten anzuknüpfen, stürzen die drei ab. Sie fallen zurück auf die Erde, direkt in den Kegel des Vulkans Ätna, der erloschen scheint. Vulcan ist gerade dabei, mit seinen Zyklopen über Arbeitsbedingungen und Gehälter zu diskutieren, so lange liegen sie im Streik. Sally fragt, was sie denn herstellen, und Vulcan erklärt, das seien Waffen. Ganz neu sei etwas, das durch die Luft fliegt und alle Gegner tötet und ihre Tiere und alle Häuser zerstört, und man müsse nur auf einen Knopf drücken. Als er seinen Gästen Tee anbietet, kommt Albrecht, der ehemalige starke Diener des Barons, mit einem Teewagen herein. Er wolle eigentlich keine schweren Sachen mehr herumtragen, erklärt er. In diesem Moment kommt Vulcans Frau Venus hinzu, die sofort heftigst mit dem Baron zu flirten beginnt. Vulcan wird darüber so eifersüchtig, dass er seine Gäste einschließlich Albrecht ins Meer wirft.

Die vier stürzen durch die Erdmitte hindurch und kommen auf der anderen Seite der Erde im Ozean wieder heraus, wo sich ein Seeungeheuer auf sie stürzt und sie verschluckt. In dessen Bauch treffen sie die beiden letzten Diener des Barons wieder. Doch als dieser sagt, man müsse nun zurückkehren, um gegen die Türken zu kämpfen, ist keiner so recht begeistert. Der Baron entlässt eine Prise Schnupftabak in die Luft, das Seeungeheuer muss niesen, und die Gefährten werden an den Strand vor der Stadt und dem türkischen Lager geschleudert.

Da immer noch keiner bereit ist, ihm zu helfen, geht der Baron allein zum Sultan und bietet seinen Kopf an. Er unterbricht damit die Kapitulationsverhandlungen des Bürgermeisters, die dieser auf Vernunft und Logik gründen will. Doch der Kopf des Barons reicht dem Sultan. Er lässt eine Hinrichtung vorbereiten, die allerdings von den Dienern des Barons unterbrochen wird. Sie haben ihre Motivation wiedergefunden, und jeder kämpft mit seinen besonderen Kräften, bis die Türken nur noch fliehen können.

Ein Triumphzug wird in der Stadt vorbereitet. Doch der böswillige Bürgermeister gönnt dem Baron den Triumph nicht und erschießt ihn hinterrücks. Der Baron ist tot und wird begraben...

...und in diesem Moment findet man sich zurück auf der Theaterbühne vom Anfang. Lachend erklärt der Baron Münchhausen, dies sei nicht die einzige Gelegenheit gewesen, bei der er dem Tod ins Auge blicken konnte – und er würde es jederzeit weiterempfehlen. Es wird klar, alle die Abenteuer waren nur eine große Geschichte des Barons. Dennoch fordert er, man solle vor die Stadt ziehen und die Tore öffnen. Gegen den Widerstand der Wachen und des Bürgermeisters setzen die Leute sich durch, die Tore werden geöffnet. Und siehe da, das Lager der Türken wurde vernichtet, die Türken sind geflohen. Der Baron setzt sich auf sein Pferd, bevor er davonreitet, fragt Sally ihn: „Es war also doch nicht nur eine Geschichte?“ Der Baron antwortet nicht, sondern reitet in den Sonnenuntergang davon.

Kritiken

Roger Ebert bezeichnete den Film in der Chicago Sun-Times vom 10. März 1989 als „gewaltig“ („vast“), obwohl er manche Stellen „konfus“ und manche „langweilig“ fand. Er lobte die Spezialeffekte. [1]

Auszeichnungen

Der Film wurde im Jahr 1990 in den Kategorien Bestes Szenenbild, Bestes Kostümdesign, Beste visuelle Effekte und Bestes Make-up für den Oscar nominiert. Er gewann 1990 für das Szenenbild, für das Make-up und für die Kostüme den BAFTA Award. Die Spezialeffekte wurden für den BAFTA Award nominiert.

Der Film wurde 1990 für den Hugo Award nominiert. Er wurde 1991 als Bester Fantasyfilm, für die Kostüme, für das Make-up und für die Spezialeffekte für den Saturn Award nominiert. Der Film und Sarah Polley wurden 1990 für den Young Artist Award nominiert. Der Film gewann 1990 den Silver Ribbon des Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani für die Kameraarbeit, für die Kostüme und für das Szenenbild.

Hintergrund

Die Dreharbeiten fanden in Italien und in Spanien statt. Die Produktionskosten betrugen schätzungsweise ca. 46,6 Millionen US-Dollar. Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 8,08 Millionen US-Dollar ein. In Westdeutschland zählte man 618.780 Kinobesucher, in Spanien 606.635 Kinobesucher.

Die Rolle des Mondkönigs sollte ursprünglich Sean Connery spielen, doch der fand sie „wenig königlich“. Robin Williams, der als Ersatz einsprang, wird allerdings im Abspann nicht erwähnt, dort steht, den Mondkönig habe „Ray D. Tutto“ gespielt. Das ist ein Wortspiel, denn diesen Namen spricht man aus wie das Italienische „Rei di Tutto“, das bedeutet „der König von allem“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmkritik von Roger Ebert

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