- The Full Monty
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Filmdaten Deutscher Titel: Ganz oder gar nicht Originaltitel: The Full Monty Produktionsland: Großbritannien Erscheinungsjahr: 1997 Länge: ca. 90 Minuten Originalsprache: Englisch Stab Regie: Peter Cattaneo Drehbuch: Simon Beaufoy Musik: Anne Dudley Kamera: John Deborman Besetzung - Robert Carlyle: Gaz
- Tom Wilkinson: Gerald
- Mark Addy: Dave
- Hugo Speer: Guy
- William Snape: Nathan
- Steve Huison: Lomper
Ganz oder gar nicht ist eine Komödie aus dem Jahre 1997. Der Regisseur ist Peter Cattaneo. Drehort ist die Stadt Sheffield in England. Der Film wurde mit nur 40 Drehtagen und einem Budget von 3,5 Millionen US-Dollar realisiert.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film wird eingeleitet durch einen Kurzfilm, der die blühende Stahlindustrie und den wirtschaftlichen Reichtum und allgemeinen Wohlstand der nordenglischen Industriestadt Sheffield in den frühen 1970-ern darstellt. 25 Jahre später in derselben Stadt - die Stahlwerke rosten, die Industrie ist größtenteils stillgelegt und die Züge ruhen - sieht man Gary "Gaz" Schoefield (Robert Carlyle) und Dave Osborne (Mark Addy) bei ihrem verzweifelten Versuch, Geld zu verdienen, indem sie Stahlträger aus den alten Stahlwerken stehlen.
Neben seiner Arbeitslosigkeit belasten Gaz zusätzlich private Probleme. Die Mutter seines Sohnes Nathan (William Snape), von der er getrennt lebt, hat vor, das alleinige Sorgerecht zu beantragen, weil er mit den Unterhaltszahlungen im Rückstand ist. Nathan, der widerwillig Zeit mit ihm verbringt, versucht immer wieder die Situation zu schlichten, doch auch er hat allmählich genug von der Lethargie und der fehlenden Motivation seines Vaters, etwas mit seinem Leben anzufangen und sich endlich am Riemen zu reißen.
Eines Tages beobachten Gaz, Dave und Nathan auf der Straße eine Schlange von Frauen, die sich wegen einer Chippendales-Show vor dem Pub versammelt haben, den die drei ansteuern. Dies bringt Gaz auf die Idee, selbst eine solche Veranstaltung zu organisieren, um Geld für den Kindesunterhalt zu verdienen.
Der erste, der der Gruppe beitritt, ist der einsame Lomper (Steve Huison), der, nachdem er seinen Job als Sicherheitsmann verloren hat, versucht, sich mit den Abgasen seines eigenen Autos zu vergiften. Dave kann ihn retten und Lomper selbst kann schließlich vom Leben überzeugt werden. Seine neuen Freunde und die neu gegründete Gruppe geben ihm Rückhalt und eine optimistischere Einstellung.
Der nächste auf Daves und Gaz' Liste ist ihr alter Vorarbeiter Gerald Arthur Cooper (Tom Wilkinson), den sie beim Tanzunterricht mit seiner makellosen Frau erleben, weshalb sie ihn um Tanzstunden bitten. Cooper reagiert darauf mit Beleidigungen und sagt, er sei auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch. Dave und Gaz folgen ihm und lenken ihn bei seinem Gespräch ab, damit Cooper es vermasselt.
Zu guter Letzt können die beiden den niedergeschlagenen Gerald von ihrem Projekt überzeugen und als Choreographen gewinnen. In einer Folgen von Szenen casten Dave und Gaz ihre alten Mitarbeiter für ihre Gruppe.
Als die Männer üben, wachsen bei allen Zweifel, ob dies die richtige Art und Weise sei, Geld zu verdienen. Hinzu kommen eigene Unsicherheiten über das äußere Erscheinungsbild (Dave beispielsweise ist übergewichtig). Und immer wenn sich der Gruppe Frauen aus der Umgebung nähern, die bereits von der Show gehört haben, erklärt Gaz, dass ihre Show - anders als die der Chippendales - "the full monty" (british english: absolut alles, ganz oder gar nicht (s. Filmtitel)) sein wird. Damit meint er, dass die Männer sich bei ihrem Striptease komplett entkleiden werden. Dave verlässt die Gruppe weniger als eine Woche vor der Show und beschimpft sich selbst als einen fetten Bastard, den ohnehin niemand nackt sehen will (einschließlich seiner Frau Jean).
Einige der Männer werden bei ihren Proben in einer alten Fabrikhalle mit heruntergelassenen Unterhosen erwischt und es beginnt eine ungewöhnliche Verfolgungsjagd mit den nur im orangenen Stringtanga gekleideten Strippern. Guy und Lomper, zwei der Männer, können entkommen und retten sich in Lompers Haus, wo eine homoerotische Umarmung zwischen den beiden stattfindet.
Die Polizei zeigt den festgenommenen Männern die Überwachungsbänder aus dem alten Fabrikgebäude und bald ist ihr Geheimnis offen. Alles scheint verloren zu sein, da die ganze Stadt nun die Mitglieder der Gruppierung kennt und diese kurz davor sind aufzugeben, als der Bar-Besitzer Gaz davon in Kenntnis setzt, dass bereits 200 Eintrittskarten für ihre Show verkauft sind.
Da sie nicht mehr viel zu verlieren haben, entschließen sie sich, das Programm ein einziges Mal durchzuziehen - einschließlich Gerald, der nun wieder Arbeit hat, Dave, dem von seiner Frau Mut gemacht wird und Gaz, der von seinem Sohn auf die Bühne geschickt wird, nachdem er zunächst zögert. Die Männer strippen zu Tom Jones' Version von You Can Leave Your Hat On, wobei der Film damit endet, das sie ihre letztes Kleidungsstücke (Hüte) ablegen.
Kritik
Lexikon des Internationalen Films: Eine warmherzige, nuancenreiche Komödie voller Witz, Humor und leisen sozialkritischen Tönen, die mit bewundernswertem Respekt und großer Sympathie ihre Figuren nie für derbe Scherze mißbraucht, sondern ihr komisches Potential aus der aufmerksamen Beobachtung von Widersprüchen schöpft. Amüsant und kurzweilig handelt das Erstlingswerk von der Kraft schlitzohriger Leichtigkeit ebenso wie von heilsamen Änderungen im männlichen Selbstbild.[1]
Auszeichnungen
- 1997: Europäischer Filmpreis - Bester Film
- Beste Filmmusik (Komödie) - Anne Dudley
Außerdem nominiert in den Kategorien:
- Bester Film - Uberto Pasolini
- Beste Regie - Peter Cattaneo
- Bestes Originaldrehbuch - Simon Beaufoy
Nominiert:
- Bester Film (Komödie)
- Bester Film
- Bester Hauptdarsteller - Robert Carlyle
- Bester Nebendarsteller - Tom Wilkinson
- Publikumspreis
Außerdem nominiert in den Kategorien:
- Bester britischer Film
- Bester Nebendarsteller - Mark Addy
- Beste Nebendarstellerin - Lesley Sharp
- Beste Regie - Peter Cattaneo
- Bestes Originaldrehbuch - Peter Beaufoy
- Beste Filmmusik - Anne Dudley
- Bester Schnitt - Nick Moore, David Freeman
- Bester Ton - Alistair Crocker, Adrian Rhodes, Ian Wilson
Kleinigkeiten
- Während Gaz und Dave versuchen Schrott aus einem stillgelegtem Industriebetrieb zu stehlen, verstecken sie sich vor einer vorbei marschierenden Blaskapelle, die ein Überbleibsel aus besseren Zeiten der Firmengeschichte ist. Dies könnte eine Anspielung auf den Film Brassed Off – Mit Pauken und Trompeten sein, der in einem ähnlichen sozialen Umfeld spielt und als Hauptthema die Bergmannskapelle einer Zeche im Niedergang hat.
Einzelnachweise
Literatur
Claudia Lillge: "Die glorreichen Sechs: Peter Cattaneos Arbeiterkomödie Ganz oder gar nicht", in: Jörn Glasenapp und Claudia Lillge (Hrsg.), Die Filmkomödie der Gegenwart, Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2008, S. 47-64.
Weblinks
- Ganz oder gar nicht in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritiken zu Ganz oder gar nicht auf Rotten Tomatoes (englisch)
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