- The Wolf Man
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Filmdaten Deutscher Titel: Der Wolfsmensch Originaltitel: The Wolf Man Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1941 Länge: 70 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: George Waggner Drehbuch: Curt Siodmak Produktion: Universalfilm Musik: Charles Pervin Kamera: Joseph Valentine Besetzung - Lon Chaney jun.: Larry Talbot, der Wolfsmensch
- Evelyn Ankers: Gwen Conliffe
- Claude Rains: Sir John Talbot
- J.M. Kerrigan: Charles Conliffe
- Warren William: Dr. Lloyd
- Maria Ouspenskaya: Maleva
- Bela Lugosi: Bela
- Fay Helm: Jenny Williams
- Ralph Bellamy: Colonel Montford
- Patrick Knowles: Frank Andrews
- Forrester Harvey: Twiddle
Der Wolfsmensch (Originaltitel: The Wolf Man) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm der Universal Studios aus dem Jahr 1941. Regie führte George Waggner und die Hauptrollen spielten Lon Chaney jun. und Claude Rains. Der Film war der Durchbruch für Chaney.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Nach 18 Jahren, die er in den Vereinigten Staaten verbracht hat, kehrt Lawrence "Larry" Talbot nach Wales in das Schloss seiner Ahnen zurück. Sir John, sein Vater will ihn nun, nach dem überraschenden Unfalltod seines älteren Bruders auf seine Aufgaben als Gutsherr vorbereiten.
In einem Antiquitätengeschäft lernt er die attraktive Gwen kennen, die ihm einen Spazierstock mit einem silbernen Wolfskopf verkauft. Er lädt Gwen zu einem Spaziergang zum Rummelplatz ein. Jenny, eine Freundin von Gwen begleitet sie. Dort treffen sie auf einen alten Zigeuner, der Jenny eine dunkle Prophezeiung macht. Jenny läuft davon und wird kurz darauf von einem Wolf angefallen. Larry kann den Wolf mit dem Spazierstock töten, wird aber gebissen und verliert das Bewusstsein. Als er wieder erwacht liegt der alte Zigeuner tot neben ihm. Später wird Larry von Alpträumen gequält, in denen er im Wald als Wolf jagt. Larry weiß keinen Rat und sucht Maleva, die Mutter des getöteten Zigeuners auf. Sie offenbart ihm, dass ihr Sohn unter dem Fluch des Werwolfs stand und, dass dieser durch den Biss nun auf ihn übergegangen sei. In der nächsten Vollmondnacht verwandelt sich Larry wahrhaftig in eine reißende Bestie und läuft, auf der Suche nach Beute, hinaus in den Wald.
Am nächsten Tag werden mehrere Nutztiere tot und schrecklich zugerichtet gefunden. Man vermutet einen Wolf und beginnt am nächsten Abend eine ausgedehnte Treibjagd. Gwen, die die Wahrheit kennt und Larry helfen will, macht sich ebenfalls auf die Suche.Als Werwolf dazu verdammt diejenigen zu töten die er am meisten liebt, fällt er sie an und bringt sie um. Sir John, der hinzukommt, erschlägt die Bestie mit dem silbernen Spazierstock. Vor den Augen des entsetzten Vaters nimmt der Wolfsmensch im Tod wieder seine ursprüngliche Gestalt an. Die Polizei geht davon aus, dass Larry Talbot Gwen zu Hilfe eilen wollte, jedoch im Kampf mit dem Mörder selbst umgekommen ist.
Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: „Tier-Horrorfilm, der zu seiner Produktionszeit Aufsehen erregte, heute aber eher harmlos wirkt.“
- Cinema: „"Selbst ein Mann reinsten Herzens, der sein Nachtgebet spricht, kann zum Tier werden, wenn die Wolfsblume blüht unterm strahlend hellen Herbstmond", heißt es. Lawrence Talbot (Lon Chaney jr.) will an solche abergläubischen Sprüche partout nicht glauben. Doch dann wird der junge Adlige nachts von einem Wolf angefallen. Und auf einmal sieht sich Talbot von verdächtig wucherndem Haarwuchs heimgesucht...“
- „‚Der Wolfsmensch‘ zählt genauso wie ‚Dracula (1931)‘ und ‚Frankenstein (1931)‘ zu den großen Universal-Horrorfilmen. Lon Chaney jun. (‚Abbott und Costello treffen Frankenstein‘, ‚Tumak, der Herr des Urwalds‘) spielt zum ersten Mal die Rolle des Werwolf, den er danach noch mehrmals spielte. Die Geschichte wird mit Gefühl erzählt und zeigt einen Mann, der nicht an Werwölfe glaubt, aber selbst zu einem wird und leidet. In weiteren Rollen sind Bela Lugosi (‚Dracula‘) als Zigeuner und Maria Ouspenskaya (‚Frankenstein trifft den Wolfsmenschen‘, ‚Tarzan und die Amazonen‘) als Zigeunerin. Die Kulissen, ein alter Friedhof, eine kleine Stadt und ein großes Schloss sind sehr gut ausgewählt und tragen zur Horrorfilm-Atmosphäre bei. Ein Orchester trägt die ideale Stimmung dazu bei. Die Verwandlung mit Überblendungseffekt ist für den damaligen Film ok, wurde in späteren Filmen aber besser. Für Genreliebhaber ist der Film auch heute noch empfehlenswert.“[1]
Fortsetzungen
Der Erfolg von Der Wolfsmensch veranlasste Universal, den unglücklichen Larry Talbot wieder auferstehen zu lassen und in mehreren Fortsetzungen erneut einzusetzen, darunter die Komödie Abbott und Costello treffen Frankenstein, in der Stars wie Lon Chaney jun., Bela Lugosi und Glenn Strange ihre Paraderollen als Wolfsmensch, Dracula und Frankenstein's Monster parodieren.
- 1943: Frankenstein trifft den Wolfsmenschen, mit Ilona Massey, Lionel Atwill, Bela Lugosi & Lon Chaney jun. als Wolfsmensch
- 1944: Frankensteins Haus, mit Boris Karloff, John Carradine, Glenn Strange & Lon Chaney jun. als Wolfsmensch
- 1945: Draculas Haus, mit John Carradine, Onslow Stevens, Glenn Strange & Lon Chaney jun. als Wolfsmensch
- 1948: Abbott und Costello treffen Frankenstein, mit Abbott & Costello, Bela Lugosi, Glenn Strange & Lon Chaney jun. als Wolfsmensch
Neuverfilmungen
- 1961: Der Fluch von Siniestro - als Werwolf: Oliver Reed
- 1994: Wolf – Das Tier im Manne - als Werwolf: Jack Nicholson
- Angekündigt für 2009: The Wolf Man - als Werwolf: Benicio Del Toro
DVD-Veröffentlichung
- Der Wolfsmensch / 24. Oktober 2002 / Universal Pictures
- Der Wolfsmensch / 6. Mai 2004 / Universal Pictures
- The Monster Legacy DVD Collection / 14. Oktober 2004 / Universal Pictures
Der Wolfsmensch ist in der “The Monster Legacy DVD Collection“ enthalten. Die DVD-Kollektion enthält u. a. die komplette Werwolf-Reihe von Universal.
Vollständiger Inhalt der DVD-KollektionWolf Man Legacy Collection:
"Der Werwolf von London" (1935) / "Der Wolfsmensch" (1941) / "Frankenstein trifft den Wolfsmenschen" (1943) / "Die Werwölfin von London" (1946)Dracula Legacy Collection:
"Dracula" (1931) / "Drácula" (1931 - Spanische Produktion) / "Draculas Tochter" (1936) / "Draculas Sohn" (1943) / "Draculas Haus" (1945)Frankenstein Legacy Collection:
"Frankenstein" (1931) / "Frankensteins Braut" (1935) / "Frankensteins Sohn" (1939) / "Frankenstein kehrt wieder" (1942) / "Frankensteins Haus" (1945)Classic Horror DVD-Set:
"Die Mumie" (1932) / "Der Unsichtbare" (1933) / "Phantom der Oper" (1943) / "Der Schrecken vom Amazonas" (1954)Sonstiges
- In einer Szene besuchen Larry Talbot und sein Vater Sir John die Sonntagsmesse. Der Eingang der Kirche wirkt allerdings mehr wie das Tor einer Kathedrale. Man benutzte dafür die Kulisse von Notre Dame, die 1923 für den Stummfilm The Hunchback of Notre Dame gebaut wurde und in dem Chaney's Vater Lon Chaney sen. die Hauptrolle spielte.
- Das Werwolf-Make up, kreiert von Universal's Chefmaskenbildner Jack Pierce, brauchte sechs Stunden zum auftragen und weitere Drei zum wieder abschminken.
- Das letzte bekannte erhaltene Exemplar des silbernen wolfskopfförmigen Spazierstockknaufs befindet sich heute in der Privatsammlung des Genrefilm-Archvars Bob Burns. Er bekam den Knauf bereits als Jugendlicher von Ellis Burman, der seinerzeit das Requisit für den Film angefertigt hatte.
- Der silberne Knauf in Form eines Wolfskopfes bestand eigentlich aus vulkanisiertem Gummi. Damit war gewährleistet, dass keiner der Darsteller oder Stunt-Doubles während der Dreharbeiten irrtümlich verletzt wurde.
- Ursprünglich war der Schauspieler Dick Foran für die Rolle des Wolfsmenschen vorgesehen. Er wurde erst eine Woche vor Drehbeginn gegen Chaney jun. ausgetauscht.
- Die Dreharbeiten gestalteten sich besonders hart für Evelyn Ankers. Lon Chaney jun. machte sich häufig einen Spaß daraus, sich in voller Maske an sie heran zu schleichen und sie zu erschrecken. In einer der Szenen, die in der endgültigen Fassung keine Verwendung fanden, sollte der Werwolf mit einem Bären ringen. Der Bär riss sich jedoch los und jagte Ankers quer über das Filmset bis in die Kabine des Tontechnikers.
- Der Wolfsmensch ist der einzige Werwolffilm von Universal in dem der Vollmond nicht ein einziges Mal zu sehen ist.
Weblinks
- Der Wolfsmensch in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Zitatnachweise
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