- Theodor-Heuss-Rheinbrücke
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Die nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss benannte Theodor-Heuss-Brücke, auch Rheinbrücke Frankenthal[1] genannt, führt die Bundesautobahn 6 zwischen Autobahnkilometer 565 und 566 über den Rhein, hier den Oberrhein, und verbindet die Bundesländer Rheinland-Pfalz sowie Baden-Württemberg. Die vierspurige Brücke überquert den Fluss nördlich der Städte Ludwigshafen und Mannheim in West-Ost-Richtung auf der Strecke Saarbrücken–Kaiserslautern–Mannheim–Viernheimer Dreieck.
Inhaltsverzeichnis
Konstruktion
Die Länge des gesamten Bauwerkes, das aus der eigentlichen Strombrücke sowie zwei Vorlandbrücken besteht, beträgt 830 m. Die Vorlandbrücke auf der westlichen, der rheinland-pfälzischen Seite besteht aus drei, die auf der östlichen Seite aus sechs Gewölben. Pfeiler und Bögen sind mit rotem Sandstein verblendet. Das westliche Rheinufer liegt an dieser Stelle nicht auf Ludwigshafener, sondern auf Frankenthaler Gemarkung.
Die Strombrücke besteht aus je einem Überbau für eine Richtungsfahrbahn und weist in Längsrichtung einen zweifeldrigen Durchlaufträger als Bauwerkssystem auf. Die stählerne Balkenbrücke besitzt Feldweiten von 147 m und 161 m. Die Höhe des Brückenüberbaus beträgt konstant 6,0 m, die Gesamtbreite 25,20 m.
Da auf der Theodor-Heuss-Brücke keine Standstreifen vorhanden sind, kommt es nach Unfällen oder bei Wartungsarbeiten oft zu kilometerlangen Stauungen. Die Brücke besitzt allerdings als Besonderheit auf dem Mittelstreifen einen Fuß- und Radweg zur Überquerung des Rheins. In den Trennpfeilern der beiden Brückenköpfe befinden sich hierfür Treppenaufgänge.
Geschichte
Der Brückenbau, an dessen Entwurf auch Friedrich Tamms, einer der Architekten aus dem Umfeld von Adolf Hitlers Rüstungsminister Albert Speer, beteiligt war, wurde 1938 begonnen. Die Strombrücke stellte für Balkenbrücken mit unten liegenden Vollwandträgern einen Weitenrekord dar. Die Herstellung erfolgte im Freivorbau mit Hilfsjochen vom Strompfeiler ausgehend in beide Richtungen. Am 12. Dezember 1940 ereignete sich ein schwerer Unfall, als ein Montagejoch der Strombrücke einstürzte und 30 Arbeiter starben. Daraufhin und wegen des fortschreitenden Zweiten Weltkriegs wurde der Weiterbau ausgesetzt. Die Arbeiten wurden erst 1948 wieder aufgenommen. 1950 wurde der erste Brückenüberbau mit zwei Fahrspuren dem Verkehr übergeben, komplett fertiggestellt war die Brücke 1964.
Im Februar 1981 kam es an der Brücke zu einem Doppelmord an zwei Jugendlichen aus Ludwigshafen. Im Rahmen der Fahndung wurde die Tat auch in der Sendung von Aktenzeichen XY … ungelöst vom 18. September 1981 filmisch rekonstruiert, wobei die bautechnischen Besonderheiten dargestellt wurden [2].
Weblinks
- Eintrag über Theodor-Heuss-Brücke (A 6) bei Structurae
- Karl Gotsch: Autobahnbrücke Frankenthal
- Bild des Brückenentwurfs aus den 1930er Jahren
Einzelnachweise
- ↑ BMVS Abt. Straßenbau: Neubau und Erweiterung von Bundesautobahnen - Stand: 1. Januar 2008 lfd. Nr. W6/2
- ↑ Aktenzeichen XY vom 18. September 1981
Die nächste Brücke flussaufwärts:
Kurt-Schumacher-Brücke (Mannheim)Brücken über den Rhein Die nächste Brücke flussabwärts:
Nibelungenbrücke Worms49.5487416666678.4175944444444Koordinaten: 49° 32′ 55″ N, 8° 25′ 3″ O
Kulturdenkmäler in Frankenthal (Pfalz)Alter Schlachthof | Dreifaltigkeitskirche | Erkenbert-Ruine | Feierabendhaus | Kanalhafen | Musikschule | Speyerer Tor | Wormser Tor | Zwölf-Apostel-Kirche
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