Thierstein (Fichtelgebirge)

Thierstein (Fichtelgebirge)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Thierstein
Thierstein (Fichtelgebirge)
Deutschlandkarte, Position des Marktes Thierstein hervorgehoben
50.10666666666712.1025600
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Wunsiedel im Fichtelgebirge
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Thiersheim
Höhe: 600 m ü. NN
Fläche: 12,93 km²
Einwohner:

1.232 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 95 Einwohner je km²
Postleitzahl: 95199
Vorwahl: 09235
Kfz-Kennzeichen: WUN
Gemeindeschlüssel: 09 4 79 159
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 1
95199 Thierstein
Webpräsenz: www.thierstein.de
Bürgermeister: Willi Heinl (CSU/FWG)
Lage des Marktes Thierstein im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Martinlamitzer Forst-Süd Meierhöfer Seite Weißenstadter Forst-Süd Weißenstadter Forst-Nord Tröstauer Forst-West Tröstauer Forst-Ost Selber Forst Neubauer Forst-Süd Kaiserhammer Forst-Ost Vordorfer Forst Selb Selber Forst Hohenberger Forst Hohenberger Forst Marktleuthen Thierstein (Fichtelgebirge) Selb Selb Wunsiedel Weißenstadt Tröstau Thiersheim Schönwald (Bayern) Schirnding Röslau Marktredwitz Kirchenlamitz Hohenberg an der Eger Höchstädt im Fichtelgebirge Arzberg (Oberfranken) Bad Alexandersbad Nagel (Fichtelgebirge) Tschechien Landkreis Tirschenreuth Landkreis Bayreuth Landkreis Hof Kaiserhammer Forst-OstKarte
Über dieses Bild

Thierstein ist ein Markt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (Regierungsbezirk Oberfranken) und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Thiersheim. Der Ort liegt im Fichtelgebirge, nahe der Grenze zur Tschechischen Republik unmittelbar an der A 93 (Anschlussstelle 10, Höchstädt).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden von Thierstein sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend: Selb, Hohenberg an der Eger, Thiersheim, Höchstädt i.Fichtelgebirge und Marktleuthen.

Ortsteile

Die Marktgemeinde Thierstein umfasst die folgenden 15 Ortsteile

  • Birkenbühl
  • Dangesbühl
  • Hafendeck
  • Hendelhammer
  • Hohenmühle
  • Kaiserhammer
  • Neudürrlas [2]
  • Öchslersmühle
  • Pfannenstiel
  • Schlößlein
  • Schwarzenhammer
  • Schwarzteich
  • Thierstein
  • Wäschteich
  • Ziegelhütte

Geschichte

Markt Thierstein – Blick von Süden

Der Name Thierstein ist erstmals am 20. März 1340 in einer von Albrecht der Nothaft von Tirstein ausgestellten Urkunde im Kreisarchiv Eger (Cheb) nachgewiesen. Drei Jahre später, am 16. Juli 1343, belehnte Kaiser Ludwig der Bayer Albrecht Nothaft mit der von diesem „auf des Reichß Perg und Poden“ errichteten Burg Thierstein. Am Ende des 14. Jahrhunderts verkaufte die Familie Notthafft die Herrschaft Thierstein, zu der auch die Märkte Thiersheim und Marktleuthen sowie eine Reihe von Dörfern in der Umgebung gehörten, an den Markgrafen Wilhelm I. von Meißen. Von dessen Erben gelangte die Burg mit ihrem Herrschaftsgebiet 1415 an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern. Diese besetzten die Burg mit Amtleuten, zu denen unter anderen Oswalt von Truhendingen gehörte. 1603 befahl Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg die Auflassung der Burg und den Bau eines neuen Amtshauses außerhalb des Ortes Thierstein. Die Burg wurde dem Verfall preisgegeben.

Der Markt Thierstein wurde als Burgsiedlung gegründet. Ähnlich wie in Hohenberg an der Eger, wo die markgräfliche Regierung noch 1499 durch die Gewährung von allerlei Freiheiten bestrebt war, „das daselbst vor dem Sloss mehr Mannschaft gemacht würde“, werden auch die Nothafft ihre Burgsiedlung mit allerlei Rechten und Freiheiten ausgestattet haben, um Handwerker und andere Siedlungswillige anzulocken. Dass die Nothafft durchaus in der Lage waren, Privilegien für die in ihrem Besitz befindlichen Orte zu erteilen, beweist eine Urkunde vom 10. Mai 1399, in der Markgraf Wilhelm I. von Meißen den Bürgern zu Thiersheim die Freiheiten, Rechte und Gewohnheiten bestätigte, die sie „vorher von dem Ehrbaren Peter Nothaft gehabt haben“.

Für das 15. Jahrhundert ist für Thierstein eine magistratische Verfassung mit eigenem Ratssiegel nachgewiesen. 1725 wurde der Ort durch ein im Pfarrhaus ausgebrochenes Feuer weitgehend eingeäschert; 1945 wurde er durch amerikanischen Artilleriebeschuss teilweise zerstört. Die weithin sichtbare Burgruine ist ein beliebtes touristisches Ziel; vom Bergfried genießt man eine herrliche Rundumsicht über den gesamten Innenraum des Fichtelgebirges bis in das Egerland hinein.

Thierstein von der Autobahn A 93 aus

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu der folgenden Sitzverteilung im Marktgemeinderat:

2002 2008
Freie Wählergemeinschaft/CSU 7 7
Freie Wähler n.a. 1
SPD 5 4
Gesamt 12 12


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Friedhof

Auf dem Ortsfriedhof erinnert ein Sammelgrab mit Gedenkstein an 69 KZ-Opfer, die durch die NS-Gewaltherrschaft ihr Leben verloren und hier begraben wurden.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Dr. Hans Vollet und Kathrin Heckel: Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein. 1987.
  3. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 195

Weblinks

 Commons: Thierstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Thierstein — ist der Name folgender Orte, Burgruinen und Familien: Thierstein (Fichtelgebirge), Marktgemeinde im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern Thierstein (Bezirk), Bezirk im Kanton Solothurn, Schweiz Burg Neu Thierstein, Burgruine im Bezirk… …   Deutsch Wikipedia

  • Thierstein (Bavière) — Thierstein …   Wikipédia en Français

  • Thierstein, Bavaria — Infobox German Location Name = Thierstein Wappen = Wappen Thierstein im Fichtelgebirge.png lat deg = 50 |lat min = 6 lon deg = 12 |lon min = 5 Lageplan = Bundesland = Bayern Regierungsbezirk = Oberfranken Landkreis = Wunsiedel im Fichtelgebirge… …   Wikipedia

  • Fichtelgebirge — p5 Fichtelgebirge Das Fichtelgebirge im Nordosten Bayerns …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Thierstein — Ansicht der Burgruine Thierstein Entstehungszeit: 1340 erstmals erwähnt …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Wunsiedel i.Fichtelgebirge — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bernstein (Fichtelgebirge) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Wunsiedel im Fichtelgebirge — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Höchstädt i.Fichtelgebirge — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge — Die Liste der Orte im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge listet die 298 amtlich benannten Gemeindeteile (Hauptorte, Kirchdörfer, Pfarrdörfer, Dörfer, Weiler und Einöden) im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge auf.[1] Systematische Liste… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”