- Thomas Lövkvist
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Thomas Lövkvist (* 4. April 1984 in Visby) ist ein schwedischer Radrennfahrer.
Thomas Lövkvist ist ein hoch angesehener Radfahrer. Trotz seiner bisher überschaubaren Erfolge gilt er dank seiner smarten Fahrweise, seiner körperlichen Voraussetzungen und seinem Verhalten schon jetzt als Champion. Erik Zabel sagte einmal, dass man sich im Peloton einig wäre, dass Lövkvist ein kommender Tour-Sieger sei. Sein ehemaliger Teamkollege Mark Renshaw bestätigte den Trainingsfleiß und Ehrgeiz des Schwedens: „Er lebt und atmet Radsport.“[1]
Als Fahrertyp ist er als Rundfahrer/Allrounder einzustufen. Die größte Stärke des 1,86 m großen und 70 kg schweren Schweden ist das Zeitfahren. Aber auch im Hochgebirge und an kurzen Hügeln fühlt er sich wohl. Seine Sprintfähigkeiten sind limitiert.
Lövkvists Spitzname „Gotland“ entstammt seiner Heimatregion, in der er aber mittlerweile nicht mehr lebt. Er verlegte seinen Wohnsitz wegen der besseren Trainingsbedingungen in die Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
U23
2003, in seiner ersten Saison bei den Männern, fuhr er für das schwedische GS3-Team Scandinavia-Bianchi. Der Sprung in diese Altersklasse gelang ihm mühelos, die Erfolge stellten sich schnell ein. Sein größter Sieg in diesem Jahr war der Gesamtsieg beim Circuit des Ardennes. Das für seine Karriere wichtigste Ergebnis war aber zweifelsohne der 6. Gesamtrang bei der prestigeträchtigen Nachwuchsrundfahrt Tour de l’Avenir, wo er zwischenzeitlich sogar einen Tag in Führung lag. Daraufhin verpflichtete ihn im September das französische Profi-Team fdjeux.com. Er wurde der bis dato jüngste Profi-Radsportler Schwedens.
Profikarriere
Lövkvist begann seine Profikarriere 2004 beim französischen Team fdjeux.com. Schon in dieser Saison gelang ihm beim Circuit de la Sarthe eine kleine Sensation, als er die letzte Etappe und damit auch die Gesamtwertung für sich entschied, was in seinem Alter zuvor nur die späteren Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault und Greg Lemond schafften. Dabei fuhr der Schwede mehr als 170 km an der Spitze, 150 davon allein. Noch im selben Jahr scheiterte er nur um 41 Hundertstel am Sieg der Tour de l’Avenir, bei der er zwar die letzte schwere Etappe in den französischen Alpen gewann, in der Gesamtwertung jedoch Sylvain Calzati den Vortritt lassen musste. Am Gipfel des letzten Anstiegs hatte er auf den späteren Gesamtsieger bereits eine Minute herausgefahren, büßte aber in der darauf folgenden Abfahrt einen Großteil dieser Zeit wieder ein.
2005 wurde Lövkvist gleich zu Beginn des Jahres Fünfter bei der gut besetzten Mittelmeer-Rundfahrt und schlug dort bei einer Etappe hinauf zum Mont Faron gestandene Profis wie Davide Rebellin. Auch zeigte er sich wenig später erstmals bei einigen der größten Profirennen vorn. So konnte er zunächst Paris-Nizza als guter Zwölfter abschließen, bevor er in der zweiten Saisonhälfte konstant gute Ergebnisse bei der Deutschland-Tour als 14., bei der Polen-Rundfahrt als Vierter und bei der Züri-Metzgete als Achter einfuhr. Er gab außerdem seine Premiere bei der Tour de France und beendete sie als jüngster Teilnehmer auf Platz 61.
Seine dritte Profisaison begann ähnlich wie die vorherige mit einem 6. Rang bei der Mittelmeer-Rundfahrt. Diesmal erreichte er den Mont Faron gar als Zweiter, zeitgleich mit dem Sieger José Ivan Gutierrez. Auch bei der Valencia-Rundfahrt fuhr er zu einem respektablen 9. Platz. In der Folge konnte er allerdings nicht vollständig die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen. Er gewann lediglich die schwedische Meisterschaft und durfte in seinen Landesfarben die Tour de France bestreiten. Dort wurde ihm als erneut jüngster Starter im Feld die Ehre zu Teil, vor dem Rennen den Ehrencodex auszusprechen. Im August belegte er den 12. Rang bei der Clásica San Sebastián.
Die Saison 2007 begann für den Schweden erneut mit einer Top10-Platzierung bei der Mittelmeer-Rundfahrt und einem vierten Rang beim schweren GP di Lugano in der Schweiz. Danach fuhr er im März bei Paris-Nizza lange um seine erste große Podiumsplatzierung mit, stieg aber auf der entscheidenden letzten Etappe aus dem Rennen aus. Zwei Wochen später meldete er sich dann aber eindrucksvoll zurück, indem er das abschließende Zeitfahren beim Critérium International gewann und den Gesamtsieg als Zweiter hinter Jens Voigt nur knapp verpasste.
Zur Saison 2008 wechselte er zum Team High Road. Beim Giro d’Italia 2009 schlüpfte er nach der 3. Etappe ins Maglia Rosa, welches er aber nach der 4. Etappe wieder abgeben musste. Bei der 5. Etappe griff er wieder an, erhielt es aber trotz eines 3. Platzes nicht zurück. Am Ende landete er auf dem 25. Gesamtrang.
Ab der Saison 2010 fährt Lövkvist für das Team Sky. Er machte durch einen 12. Gesamtrang bei der Tour de Suisse sowie einem 17. Platz bei der Tour de France weiter auf sich aufmerksam, wobei er die Tour de France zunächst noch als Helfer seines Kapitän Bradley Wiggins begann und erst nach den Alpen, in denen der als Podiumskandidat gehandelte Wiggins die Erwartungen nicht erfüllen konnte, auf "eigene Rechnung" fahren durfte.
Erfolge
2004
- eine Etappe und Gesamtwertung Circuit de la Sarthe
- eine Etappe Tour de l’Avenir
- Schwedischer Meister - Zeitfahren
2006
2007
- eine Etappe Critérium International
2008
- Nachwuchswertung Tirreno–Adriatico
- Punktwertung und Nachwuchswertung Deutschland Tour
2009
- Monte Paschi Eroica
- Nachwuchswertung Tirreno–Adriatico
- Mannschaftszeitfahren Giro d’Italia
- eine Etappe Sachsen-Tour
Teams
- 2004-2007 Française des Jeux
- 2008-2009 Team Columbia-High Road
- 2010 Sky Professional Cycling Team
Einzelnachweise
Weblinks
- Thomas Lövkvist in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Thomas Lövkvist in der Datenbank der Tour de France (englisch)
Schwedische Meister im Straßenrennen1930, 1933 Bernhard Britz | 1931 Arne Berg | 1932 Gösta Björklund | 1934 Berndt Carlsson | 1935 Rudolf Gustavsson | 1936, 1939, 1940 Ingvar Ericsson | 1937 Martin Lundin | 1938, 1941 Sven Johansson | 1942 Sture Andersson | 1943, 1944, 1948, 1950 Harry Snell | 1945 Harry Jansson | 1946 Nils Johansson | 1947 Sigge Larsson | 1949 Bengt Fröbom | 1951, 1952 Stig Mårtensson | 1953 Axel Öhgren | 1954 Lars Carlén | 1955 Karl Johansson | 1956 Roland Ströhm | 1957 Uno Borgengârd | 1958 Gunnar Wilhelm Göransson | 1959, 1960, 1961, 1962 Owe Adamsson | 1963 Einar Björklund | 1964 Sven Hamrin | 1965, 1966, 1970, 1971 Jupp Ripfel | 1967 Erik Pettersson | 1968, 1973 Curt Söderlund | 1969 Gösta Pettersson | 1972 Sven-Åke Nilsson | 1974 Bernt Johansson | 1975 Roine Grönlund | 1976 Tommy Prim | 1977 Alf Segersäll | 1978, 1981 Thomas Eriksson | 1979 Lennart Fagerlund | 1980 Bengt Asplund | 1982 Mårten Rosén | 1983 Göran Barkfors | 1984 Kjell Nilsson | 1985 Per Mikael Christiansson | 1986 Lars Wahlqvist | 1987 Björn Johansson | 1988 Anders Jarl | 1989 Bengt Ring | 1990 Anders Eklundh | 1991 Niklas Kindåker | 1990, 1992 Anders Eklundh | 1993 Klas Johansson | 1994 Michael Andersson | 1995 Glenn Magnusson | 1996, 2001, 2009 Marcus Ljungqvist | 1997 Michel Lafis | 1998 Martin Rittsel | 1999 Henrik Sparr | 2000, 2002 Stefan Adamsson | 2003 Jonas Holmkvist | 2004 Petter Renäng | 2005, 2008 Jonas Ljungblad | 2006 Thomas Lövkvist | 2007 Magnus Bäckstedt | 2010 Michael Stevenson | 2011 Philip Lindau
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