- Tour de France 2010
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Tour de France 2010 Austragungsland Frankreich
Belgien
NiederlandeAustragungszeitraum 3. bis 25. Juli 2010 Etappen 1 Prolog und 20 Etappen Gesamtlänge 3642 km Starterfeld 198 aus 31 Nationen in 22 Teams
(davon 170 im Ziel angekommen)Sieger Einzelwertung 1. Alberto Contador 91:58:48 h
2. Andy Schleck + 0:39 min
3. Denis Menschow + 2:01 minTeamwertung Team RadioShack Verlauf ← Tour de France 2009 Tour de France 2011 → Endergebnis nach der 20. Etappe Alberto Contador 91:58:48 h
(39,594 km/h)2. Andy Schleck + 0:39 min3. Denis Menschow + 2:01 min4. Samuel Sánchez + 3:40 min5. Jurgen Van Den Broeck + 6:54 min6. Robert Gesink + 9:31 min7. Ryder Hesjedal + 10:15 min 8. Joaquim Rodríguez + 11:37 min 9. Roman Kreuziger + 11:54 min 10. Christopher Horner + 12:02 min Alessandro Petacchi 243 P. 2. Mark Cavendish 232 P. 3. Thor Hushovd 222 P. Anthony Charteau 143 P. 2. Christophe Moreau 128 P. 3. Andy Schleck 116 P. Andy Schleck 91:59:27 h 2. Robert Gesink + 8:52 min3. Roman Kreuziger + 11:15 min Team RadioShack 276:02:03 h 2. Caisse d’Epargne + 9:15 min3. Rabobank + 27:49 min Sylvain Chavanel Die Tour de France 2010 war die 97. Austragung des wichtigsten Etappen-Radrennens der Welt. Sie begann am 3. Juli 2010 in Rotterdam – damit zum fünften Mal nach 1954, 1973, 1978 und 1996 in den Niederlanden – und endete am 25. Juli 2010 traditionsgemäß auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris.
Sie war mit einer Gesamtdistanz von 3642 km rund 180 km länger als die Tour de France 2009, umfasste 20 Etappen sowie – im Gegensatz zu 2008 und 2009 – wieder einen Prolog in Form eines kurzen Einzelzeitfahrens. Der Streckenverlauf auf der Karte folgte dem Uhrzeigersinn, womit zunächst die Alpen, dann die Pyrenäen durchfahren wurden.[O 1] Aufgrund des 100-jährigen Jubiläums der ersten Pyrenäenüberquerung lag der Fokus der Tour de France 2010 auf den Pyrenäen. So wurde der als besonders schwer angesehene Col du Tourmalet gleich zweimal überquert.
Inhaltsverzeichnis
Teilnehmerfeld
Die Rennleitung lud 22 Teams ein: die 18 UCI ProTour Teams sowie 4 Professional Continental Teams. Jedes Team bestand aus neun Fahrern. Insgesamt gingen 197 Radrennfahrer (Xavier Florencio wurde bereits vor Rennbeginn suspendiert[1]) aus 31 Nationen an den Start, darunter 15 Deutsche, 5 Schweizer, 3 Österreicher und 2 Luxemburger. Wie im Vorjahr war das Team Milram die einzige teilnehmende Mannschaft mit deutscher Lizenz.
Eingeladene Teams[O 2] - Lampre-Farnese Vini
- Liquigas-Doimo
- Astana
- Rabobank
- Katjuscha
- Caisse d’Epargne
- Euskaltel-Euskadi
- Footon-Servetto
- Sky Team
- Team HTC-Columbia
- Garmin-Transitions
- Team RadioShack
→ Detaillierte Starterliste: Fahrerfeld 2010
Als Favoriten auf den Gesamtsieg galten im Vorfeld neben dem Titelverteidiger Alberto Contador die ehemaligen Toursieger Carlos Sastre (2008) und Lance Armstrong (1999–2005), der beste Nachwuchsfahrer der Austragung von 2009, Andy Schleck, der Sieger des Giro d’Italia 2010, Ivan Basso, sowie der amtierende Straßen-Weltmeister, Cadel Evans. Auch Bradley Wiggins, Alexander Winokurow und Denis Menschow wurden nach guten Resultaten in der Vergangenheit realistische Chancen zugesprochen.
Mit Thor Hushovd (2005 & 2009), Robbie McEwen (2002, 2004 & 2006) und Óscar Freire (2008) standen drei ehemalige Gewinner der Punktwertung auch in diesem Jahr auf der Starterliste. Tom Boonen, Sieger der Wertung im Jahr 2007, musste seine Teilnahme aufgrund von Knieproblemen absagen.[2] Der Brite Mark Cavendish hatte nach sechs Etappensiegen im Vorjahr mit die größten Chancen auf das Grüne Trikot, sollte er Paris erreichen. Alessandro Petacchi, der seit 2004 erstmals wieder an einer Tour-de-France-Austragung teilnahm, Robert Hunter und Tyler Farrar galten ebenfalls als Anwärter auf die Punktwertung. Die deutschen Hoffnungen auf einen Etappensieg im Massensprint ruhten vor allem auf Gerald Ciolek.
Die Bergwertung war vor Rennbeginn wieder einmal völlig offen, da die Tour zum vierten Mal in Folge ohne einen ehemaligen Gewinner des Gepunkteten Trikots startete.
Ältester Teilnehmer war mit 39 Jahren und 15 Tourstarts der Franzose Christophe Moreau. Der älteste deutsche Fahrer war Jens Voigt. Nach seiner vorzeitigen Aufgabe im Vorjahr startete der 38-jährige 2010 zum 13. Mal bei einer Tour de France.[3] Der 1990 geborene Fabio Felline war der jüngste Teilnehmer im diesjährigen Starterfeld. Insgesamt fielen 38 Fahrer, also knapp ein Fünftel, in die Nachwuchswertung.[4]
Etappenübersicht
Der Streckenverlauf für die diesjährige Austragung wurde am 14. Oktober 2009 bekanntgegeben.[O 1] Ungewöhnlich war, dass es abgesehen vom Prolog nur ein Einzelzeitfahren gab; auch ein Mannschaftszeitfahren war nicht vorgesehen. Der Streckenplan beinhaltete ferner neun Flachetappen, vier hügelige Etappen sowie sechs Bergetappen mit drei Bergankünften. Insgesamt mussten 25 Anstiege der Kategorien 2, 1 und HC bewältigt werden, darunter gleich zweimal der Pyrenäenpass Col du Tourmalet.
Nach dem Prolog im niederländischen Rotterdam führten die ersten drei Etappen das Fahrerfeld durch Belgien. Unter anderem wurde in Brüssel und Spa Halt gemacht. Die erste Zielankunft innerhalb der französischen Grenzen fand in Arenberg, einer von elf erstmalig angefahrenen Etappenorten, statt. In der zweiten Hälfte der ersten Woche fuhr die Tour an Paris vorbei nach Süden. Zwischen Montargis und Gueugnon erfolgte mit 227,5 km der längste Tagesabschnitt.
Die 7. Etappe wies die ersten Alpenpässe auf, es folgten zwei durch den ersten Ruhetag getrennte Hochgebirgsetappen und ein weiterer hügeliger Abschnitt. Drei Überführungsetappen brachten das Feld in etwa 100 km Abstand zur Mittelmeerküste an den Rand der Pyrenäen. Vier Hochgebirgsabschnitte und der zweite Ruhetag in Pau eröffneten die dritte Tourwoche, die letzte Pyrenäenetappe beendete die Bergankunft auf dem Tourmalet.
Die anschließende Flachetappe und das Einzelzeitfahren von Bordeaux nach Pauillac führten die Tour wieder Richtung Norden. Die letzte Etappe begann wie üblich nahe Paris und endet mit der mehrmaligen Umrundung der Champs-Elysées.
Etappen Typ Tag Start–Ziel km Etappensieger Zeit (h) Schnitt
(km/h)Gelbes Trikot Prolog EZF Sa, 3. Juli Rotterdam (NED) – Rotterdam 8,9 Fabian Cancellara 0:10:00 53,400 Fabian Cancellara 1. Etappe So, 4. Juli Rotterdam – Brüssel (BEL) 223,5 Alessandro Petacchi 5:09:38 43,309 2. Etappe Mo, 5. Juli Brüssel – Spa (BEL) 201 Sylvain Chavanel 4:40:48 42,949 Sylvain Chavanel 3. Etappe Di, 6. Juli Wanze (BEL) – Arenberg 213 Thor Hushovd 4:49:38 44,125 Fabian Cancellara 4. Etappe Mi, 7. Juli Cambrai – Reims 153,5 Alessandro Petacchi 3:34:55 42,854 5. Etappe Do, 8. Juli Épernay – Montargis 187,5 Mark Cavendish 4:30:50 41,538 6. Etappe Fr, 9. Juli Montargis – Gueugnon 227,5 Mark Cavendish 5:37:42 40,420 7. Etappe Sa, 10. Juli Tournus – Station des Rousses 165,5 Sylvain Chavanel 4:22:52 37,776 Sylvain Chavanel 8. Etappe So, 11. Juli Station des Rousses – Avoriaz 189 Andy Schleck 4:54:11 38,547 Cadel Evans 1. Ruhetag Mo, 12. Juli 9. Etappe Di, 13. Juli Morzine – Saint-Jean-de-Maurienne 204,5 Sandy Casar 5:38:10 36,284 Andy Schleck 10. Etappe Mi, 14. Juli Chambéry – Gap 179 Sérgio Paulinho 5:10:56 34,541 11. Etappe Do, 15. Juli Sisteron – Bourg-lès-Valence 184,5 Mark Cavendish 4:42:29 39,188 12. Etappe Fr, 16. Juli Bourg-de-Péage – Mende 210,5 Joaquim Rodríguez 4:58:26 42,321 13. Etappe Sa, 17. Juli Rodez – Revel 196 Alexander Winokurow 4:26:26 44,139 14. Etappe So, 18. Juli Revel – Ax-3 Domaines 184,5 Christophe Riblon 4:52:42 37,820 15. Etappe Mo, 19. Juli Pamiers – Bagnères-de-Luchon 187,5 Thomas Voeckler 4:44:51 39,494 Alberto Contador 16. Etappe Di, 20. Juli Bagnères-de-Luchon – Pau 199,5 Pierrick Fédrigo 5:31:43 36,085 2. Ruhetag Mi, 21. Juli 17. Etappe Do, 22. Juli Pau – Col du Tourmalet 174 Andy Schleck 5:03:29 34,401 Alberto Contador 18. Etappe Fr, 23. Juli Salies-de-Béarn – Bordeaux 198 Mark Cavendish 4:37:09 42,865 19. Etappe EZF Sa, 24. Juli Bordeaux – Pauillac 52 Fabian Cancellara 1:00:56 51,204 20. Etappe So, 25. Juli Longjumeau – Paris, Champs-Élysées 102,5 Mark Cavendish 2:42:21 37,881 Wertungen im Tourverlauf
Die Tabelle zeigt den Führenden in der jeweiligen Wertung bzw. die Träger der Trikots oder Rückennummern am Ende der jeweiligen Etappe an.
Anmerkungen zur Tabelle:
- ↑ David Millar trug als Dritter der Punktwertung auf der 1. Etappe das grüne Trikot, da der Erste der Punktwertung, Cancellara, das Gelbe und der Zweite nach Punkten, Martin, als Führender der Jungprofiwertung das weiße Trikot trug.
- ↑ Alessandro Petacchi trug als Zweiter der Punktwertung auf der 3. Etappe das grüne Trikot, da der Erste der Punktwertung, Chavanel, das Gelbe Trikot trug.
- ↑ Robert Gesink trug als Zweiter der Jungprofiwertung von der 10. bis zur 15. Etappe das weiße Trikot, da Andy Schleck als Führender der Gesamtwertung das Gelbe Trikot trug.
170. und Letzter der Gesamtwertung („Lanterne Rouge“) der Tour de France 2010 war Adriano Malori vom Team Lampre-Farnese Vini. Er beendete die Tour mit einem Rückstand von 4:27:03 Stunden.[O 3]
Preisgelder
Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 3,2 Millionen Euro ausgeschüttet.[5]
- Einmalige Sonderwertungen:
- Souvenirs Jacques Goddet (16. Etappe) und Henri Desgrange (17. Etappe) für den jeweils Ersten auf dem Col du Tourmalet: je 5.000 €
Kontrollen
Unabhängige Beobachter der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) überwachten die Dopingkontrollen der Tour de France 2010. Darauf einigten sich die WADA und der Weltradsportverband Union Cycliste Internationale (UCI). Hintergrund waren die Vorwürfe der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD gegen die UCI, bei der Tour 2009 ineffektive Kontrollen durchgeführt zu haben.[6]
In einem internen Papier der UCI wurde vor Beginn der Tour de France 2010 allen Fahrern ein Dopingverdachtswert zwischen 0 und 10 zugeordnet. Die Liste wurde im Mai 2011 von L'Equipe öffentlich gemacht.[7]
Am 18. Juni 2010 teilte die UCI mit, bei der Tour erstmals Scanner einzusetzen, die möglicherweise in den Rädern versteckte Motoren sichtbar machen können (sog. „Motor-Doping“).[8] Offiziell wurde nach Ende der Tour nichts über das Ergebnis dieser Kontrollen bekannt, allerdings auch nichts darüber, dass ein manipuliertes Rad entdeckt worden sei.
Berichterstattung
Die deutschen Sender ARD und ZDF übertrugen jeweils eine Stunde pro Tag[9], nachdem 2008 sowie 2009 wegen der Doping-Vorkommnisse im Radsport nur 30 Minuten täglich übertragen worden waren und die Sender während der Tour de France 2007 aus der Live-Berichterstattung ausgestiegen waren. Eurosport übertrug 80 Stunden live, davon viele Etappen von Beginn an.
Weblinks
-
Commons: Tour de France 2010 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Internetseite der Tour de France
- Der Streckenverlauf auf Google Maps/Earth
- Das Reglement der Tour de France 2010 (Französisch/Englisch)
Einzelnachweise
Offizielle Seite letour.fr:
- ↑ a b letour.fr: Streckenverlauf der Tour de France 2010. Abgerufen am 27. März 2011.
- ↑ letour.fr: Teams der Tour de France 2010. Abgerufen am 27. März 2011.
- ↑ letour.fr: Wertungen der Tour de France 2010. Abgerufen am 27. März 2011.
Nachrichtenmeldungen:
- ↑ Focus online: Cervelo nimmt Florencio aus dem Tour-Team. 3. Juli 2010, abgerufen am 4. Juli 2010.
- ↑ Süddeutsche.de: Ex-Rad-Weltmeister Boonen am Knie operiert. 15. Juli 2010, abgerufen am 16. Juli 2010.
- ↑ ARD Sportschau MediaBox: Tour-Veteranen. Abgerufen am 16. Juli 2010.
- ↑ LIVE Radsport.ch: Starterliste Tour de France 2010. Abgerufen am 16. Juli 2010.
- ↑ radsport-news.com: Tour de France schüttet 3,2 Millionen Euro Preisgelder aus. 1. Juli 2010, abgerufen am 16. Juli 2010.
- ↑ radsport-news.com: WADA-Beobachter überwachen Dopingkontrollen bei der Tour. 22. Juni 2010, abgerufen am 16. Juli 2010.
- ↑ l´equipe veröffentlicht geheime Liste der UCI. www.radsport-news.com (13. Mai 2011). Abgerufen am 15. Mai 2011.
- ↑ radsport-news.com: UCI setzt bei der Tour de France Scanner ein. 18. Juni 2010, abgerufen am 16. Juli 2010.
- ↑ tv-kult.com: Mehr Berichterstattung über die Tour de France bei ARD und ZDF. 30. Juni 2010, abgerufen am 16. Juli 2010.
Tour de France 2010Prolog | 1. Etappe | 2. Etappe | 3. Etappe | 4. Etappe | 5. Etappe | 6. Etappe | 7. Etappe | 8. Etappe | 9. Etappe | 10. Etappe | 11. Etappe | 12. Etappe | 13. Etappe | 14. Etappe | 15. Etappe | 16. Etappe | 17. Etappe | 18. Etappe | 19. Etappe | 20. Etappe
Fahrerfeld
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