- Thomas Nicolai
-
Thomas Nicolai (* 8. Dezember 1963 in Leipzig) ist ein deutscher Comedian, Parodist und Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seine Kindheit verbrachte Thomas Nicolai in Leipzig. Sein Vater Harry Nicolai war ein bekannter Jazz-Pianist und arbeitete ab 1974 als Produzent für Tanzmusik beim Sender Leipzig. Seit 1992 leitete Harry Nicolai die von ihm selbst aufgebaute Jazzredaktion des MDR. Er starb am 26. Juli 2006. Nicolais Mutter Monika ist gelernte Krankenschwester und kommt aus einer Musiker- und Schauspielerfamilie.
Nach der Schulzeit trat Nicolai 1980 eine Lehre als Konditor beim damaligen VEB Bako Leipzig an. Diesen Beruf übte er bis 1984 aus. Danach arbeitete er als Transportarbeiter und Orchesterwart für das Radio Sinfonie Orchester Leipzig beim Sender Leipzig.
Bereits mit 17 Jahren bewarb er sich an der Theaterhochschule Leipzig, wurde aber zunächst abgewiesen. 1984, nach dem vierten Versuch, glückte Nicolai endlich die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, an der er von 1987 bis 1991 Schauspiel studierte.
Anfang der 90er Jahre war Thomas Nicolai als Schauspieler an verschiedenen Berliner Theatern zu sehen (u. a. Berliner Ensemble). Von 1991 bis 1994 war Nicolai Schauspieler am Berliner GRIPS-Theater. Seit 1994 ist er als freischaffender Comedian mit eigenen Programmen unterwegs.
Thomas Nicolai ist verheiratet und lebt in Berlin.
Kunst
Thomas Nicolai macht Comedyprogramme mit dem Schwerpunkt Parodie und Musik. Alle Texte stammen von ihm. Sein musikalischer Partner an den Keyboards ist Robert Neumann, von dem auch sämtliche Kompositionen stammen. In Nicolais Shows vermischen sich Parodie, Chanson, surreale Alltagsbeschreibungen, schauspielerische Etüden und Standup. Auch kreiert er Kunstfiguren wie den sächsischen Pulloverträger Patrick Schleifer. Nachdem er von 1990 bis 2002 unter dem Namen Der blonde Emil firmierte, tritt Nicolai, der auch zum festen Stamm der Moderatoren des Quatsch Comedy Clubs gehört, seit 2003 nur noch unter seinem wirklichen Namen auf.
Abendfüllende Programme
- Der blonde Emil: Ein Kessel Mumpitz (1991, mit dem Gitarristen Gerd Miegel)
- Der blonde Emil: Grand Brie (1994)
- Der blonde Emil: …macht ernst! (1997)
- Der blonde Emil präsentiert: Patrick Schleifer (1999)
- Der blonde Emil: …de luxe! (2000)
- Der blonde Emil: Ungefärbt! (2003)
- Thomas Nicolai: Director's Cut – Mein Leben als Film (2005)
- Thomas Nicolai feat.: The Savoy Dance Orchestra: SWOP (Big Band Comedy Show,2006)
- Thomas Nicolai: Best of Der blonde Emil (2008)
- Thomas Nicolai: Das erste Mal (2010)
Projekte
- SWOP
Zusammen mit dem Savoy Dance Orchestra hat Nicolai eine Swing-Comedy-Show erarbeitet. Der Name der Show „SWOP“ setzt sich zusammen aus Swing und Pop, da in diesem Projekt ausschließlich deutsche Pop- und Rocksongs in neuen Swing-Arrangements erklingen, wie z. B.: Songs von Lindenberg, Grönemeyer bis zu Seeed. Ergänzt wird die Show durch Nicolais Gesang, witzige Interpretationen und Standups. Gastspiele gab es bereits auf diversen Festivals (Arosa Humorfestival, Rheingau Musik Festival, Comedy Arts Festival uva.
- Die Märchenmäuse
Hierbei handelt es sich um das Hörspielprojekt von Thomas Nicolai, dem Schauspieler Stefan Kaminski und Robert Neumann. Dabei geht es ausschließlich um die Dramatisierung von Märchenstoffen. Während Nicolai die Idee und die Hörfassung schreibt , fungiert Robert Neumann für Musik und die technische Realisation. Zusammen mit Stefan Kaminski spricht Nicolai alle Rollen.
Produziert wurde schon Das tapfere Schneiderlein, Von Einem, der auszog das fürchten zu lernen und Tischlein deck dich. Die Hörspiele erscheinen in einem Bilderbuch, zu dem Nicolai den Text geschrieben hat. Die Illustrationen stammen von Kai Pannen. Erster Erscheinungstermin war am März 2010 im Lappan-Verlag. Weitere Märchen folgen.
Auszeichnungen
- 1996 – 1. Preis 17. Lüdenscheider Kleinkunsttage
- 1999 – Thüringer Kleinkunstpreis der 7. Meininger Kleinkunsttage
- 2004 – Nominierung für die Goldene Rose von Montreux mit der TV-Show „Ei verbibbsch – Das Comedy Kombinat“ (SAT 1)
Diskografie
CD
- Auf anderen Bühnen (Duophon, 1996)
- Grosse Stimmen (BMG Arola, 1996)
- Der blonde Emil: …macht ernst!(BMG Aris, 1998)
- Der Wind in den Weiden (Hörspiel, Hörbuchverlag 1999)
- Alice im Wunderland (Hörspiel, Hörbuchverlag, 1999)
- Patrick Schleifer: Pullover (Sony 2001)
- Aufstand der Uhren (Hörbuch, Aris, 2005)
- Die vergessene Welt (Hörspiel, Ripper Records 2005)
- Gesucht: Billy the Kid (Hörspiel, Bastei Lübbe 2006)
- Käpt'n Sharky und das Geheimnis der Schatzinsel (Hörspiel, Coppenrath-Records, 2006)
- Käpt'n Sharky und das Seeungeheuer (Hörspiel, Coppenrath-Records, 2007)
- Käpt'n Sharky und die Gefängnisinsel (Hörspiel, Coppenrath-Records, 2009)
- Käpt´n Sharky: Abenteuer in der Felsenhöhle,(Hörspiel, Coppenrath-Records, 2010)
- Thomas Nicolai: Best of Der Blonde Emil (Dunefish, 2008)
- Uwe Johnson: Das dritte Buch über Achim (Hörverlag 2009)
DVD
- Quatsch Comedy Club: Das Beste Vol. 2 (2002 BMG)
- Sodom – Lords of Depravity, Part 1 (SPV, 2005)
- Bernd das Brot: Berndivent Vol.1 (Universal, KIKA 2006)
- Bernd das Brot: Berndivent Vol.3 (Universal, KIKA 2006)
- Hennes Bender: Komm geh weg LIVE (Turbine 2006)
- René Marik: Autschn! (Sony BMG 2008)
- Schmidt Comedy Show, Vol.1 (Universal 2008)
- Thomas Nicolai: Best of Der blonde Emil (2009)
Bücher
- Die Märchenmäuse: Das tapfere Schneiderlein (Lappan 2010) ISBN 3-83031156-7
- Die Märchenmäuse: Von Einem, der auszog das fürchten zu lernen (Lappan 2010) ISBN 3-83031157-5
- Die Märchenmäuse: Tischlein deck dich (Lappan 2010) ISBN 3-83031162-1
Film (Auswahl)
- Hallo Robbie! (ZDF, 2008)
- Berndivent – Der Mann mit den zwei Nasen (KIKA, 2006)
- Ei verbibbsch – Das Comedy Kombinat (Sat1, Personality Show, 2004, 5 Folgen)
- Happiness (Sketchserie, RTL 1997, 12 Folgen)
- Happy Weekend (1996 Senator Film)
- Polizeiruf 110 – Schwelbrand (ARD 1995)
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Die Märchenmäuse-Homepage
- Thomas Nicolai in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Sänger
- Schauspieler
- Deutscher
- Geboren 1963
- Mann
Wikimedia Foundation.