Tor der Woche

Tor der Woche
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Das Tor des Monats ist eine Auszeichnung des deutschen Fernsehprogramms Das Erste für einen gültigen Treffer im Fußball. Die Wahl wird im Internet und per TED durchgeführt. Die Auszeichnung wird seit März 1971 monatlich verliehen. Neben dem Tor des Monats prämiert Das Erste ebenfalls das Tor des Jahres. Seit der Wiederaufnahme der Bundesligaberichterstattung in der Sportschau im Jahr 2003 wird außerdem in jeder Sendung ein Tor der Woche gewählt. Früher wurde am Ende der Sendung ein von der Redaktion ausgewähltes Tor des Tages präsentiert.

Inhaltsverzeichnis

Modus

Bei der Wahl können fünf durch die Redaktion vorausgewählte Treffer gewählt werden. Zunächst wurde per Post und später dann per Telefon abgestimmt. Der Schütze des Tor des Monats erhält eine Medaille. Unter den Zuschauern, die das spätere Sieger-Tor gewählt hatten, wird ein Gewinner ausgelost, der einen Preis erhält.

Auswahlkriterien

Bei den vorausgewählten Toren kann es sich um Partien unterschiedlicher Wettbewerbe oder Freundschaftsspielen handeln. Da beim Fußball jeder gewertete Treffer gleich gewichtet wird, liegen die Auswahlkriterien in den Fällen, in denen außer der gezeigten Szene selbst nichts über das jeweilige Spiel bekannt ist, ausschließlich auf Merkmalen, die mit dem Wertungserfolg des Tores nichts zu tun haben. Dies war in den ersten Sendungen der Fall, wo der Treffer ohne Kommentar gezeigt wurde. Inzwischen werden dagegen der Name des Spielers und die beteiligten Gegner genannt. Oft werden als ästhetisch empfundene Momente berücksichtigt.

Mögliche Kriterien:

  • Grad der Schwierigkeit der Ausgangslage. Das kann die vergleichsweise große Entfernung des Balles zum Tor beim Schuss, den vergleichsweise spitzen Winkel zwischen der Schussbahn und der Torauslinie oder die Position des Balles während des Schusses auf dem Spielfeld oder über dem Spielfeld betreffen.
  • Vereinszugehörigkeit eines vorgestellten Schützen und die Person des Schützen selbst können, je nach Sympathie, die Wahl durch den Teilnehmer beeinflussen.
  • Die Bedeutung des Treffers für den Ausgang des jeweiligen Spieles oder auch des jeweiligen Turnieres können ausschlaggebend sein, sofern bekannt (siehe oben).
  • Da bei dem Spiel ein materieller Gewinn unter den Teilnehmern verlost wird, kann auch die Annahme des wahrscheinlichen späteren Gewinn-Tores ein Grund für das Abstimmverhalten sein.
  • Ein Alleinstellungsmerkmal eines der vorgestellten Schützen, das ihn gegen die vier anderen abgrenzt, kann ebenfalls ein Wahlgrund sein. Dies kann das vergleichsweise hohe oder vergleichsweise niedrige Alter, den Gesundheitszustand, die Nationalität oder das Geschlecht des Schützen betreffen (siehe unten).
  • Weiter können auch besondere Umstände Berücksichtigung finden, die sonstwie als prägnant eingestuft werden könnten, wie etwa offensichtlich oder möglicherweise unabsichtliche Treffer (Abschlag, Flanke, Eckstoß), Eigentore, Tore unter Beteiligung des Schiedsrichters oder Ähnliches.
  • Tore ohne entsprechende Dokumentation durch den veranstaltenden Sender gelangen nicht in die Vorschlagsliste.

Rekorde

Gerhard Faltermeier, hier 1968 im Dress der Bayerischen Verbandsauswahl

Erster Schütze des Tor des Monats war Gerhard „Gerd“ Faltermeier. Der seinerzeitige Mittelfeldspieler des SSV Jahn Regensburg jagte am 28. März 1971 im Regionalligaspiel (damals zweitklassig) gegen den VfR Mannheim einen 20-Meter-Freistoß so in den Winkel, dass der Ball oben im Netz hängen blieb. 71.000 von 250.000 Einsendungen wählten diesen Treffer zum ersten Tor des Monats. Sportschau-Gastgeber Oskar Klose überreichte die erste Auszeichnung an Faltermeier im Studio.[1]

Am häufigsten ausgezeichnet wurde Lukas Podolski (9 Mal), der mit seinem Treffer auf Schalke im April 2006 den ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann mit seiner achten Auszeichnung überholte. Podolski brauchte für seine ersten acht Treffer gerade einmal 27 Monate (Januar 2004 bis April 2006), während Klinsmann zwischen 1986 und 1999 sieben mal die Abstimmung gewann. Mit je sechs Toren folgen Karl-Heinz Rummenigge (1979–1984), Mario Basler (1992–1999) und Klaus Fischer (1975–2003). Gerd Müller (1972–1976) und Rudi Völler (1987–1990) folgen auf dem geteilten fünften Platz mit je fünf Toren des Monats. Im Juli 2008 holte sich Podolski die neunte Auszeichnung mit dem 1:4 im Testspiel Urawa Red Diamonds gegen Bayern München. Dies war auch sein erstes Tor des Monats im Trikot des FC Bayern München.

Am häufigsten erhielten Spieler von Bayern München die Medaille (56 Mal), gefolgt von Spielern der Männerauswahlmannschaften (A-Nationalmannschaft, U-21, Olympiaauswahlteam etc.) (46), Borussia Mönchengladbach (35) und dem 1. FC Köln (32) (Stand 2. Dezember 2008).

Bis heute unerreichte sechs Medaillen innerhalb einer einzigen Saison erhielten Spieler von Borussia Mönchengladbach.

Im Nostalgiederby der Altstars der Vereine FC Bayern München und TSV 1860 München am 30. Juli 2003 gelang es dem ehemaligen Mittelstürmer Klaus Fischer mit 53 Jahren und fast 28 Jahre nach seiner ersten Tor-des-Monats-Medaille erneut das Tor des Monats in der 6. Minute zum 0:1 (Endstand 4:4) mit einem Fallrückzieher zu schießen.

Jürgen Klinsmann schaffte es, bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 zwei Tore des Monats innerhalb von nur fünf Tagen zu erzielen: Am 27. Juni das Tor zum 1:0 gegen Südkorea und am 2. Juli im Achtelfinale gegen Belgien das Tor zum 2:1 (Endstand jeweils 3:2).

Ein kurioses Tor des Monats schoss Helmut Winklhofer in seinem ersten Spiel für Bayern München gegen Bayer Uerdingen in der Saison 1985/86. Aus ca. 30 Metern schoss er den Ball unhaltbar für Jean-Marie Pfaff ins eigene Tor. Jedoch hat die Vereinsführung von Bayern München den nominierten Spielern Jean-Marie Pfaff und Helmut Winklhofer verboten, den Preis entgegenzunehmen.

Im September 1974 erzielte erstmals eine Frau das Tor des Monats. Bärbel Wohlleben vom TuS Wörrstadt erzielte den Treffer im ersten Finale um die deutsche Frauenfußballmeisterschaft. Insgesamt acht Mal erzielten Frauen ein Tor des Monats. (Bärbel Wohlleben 1974, Beverly Ranger 1975, Silvia Neid 1988, Heidi Mohr 1991, Renate Lingor 1999, Birgit Prinz 2001, Nia Künzer 2003 und Simone Laudehr 2007).

Der älteste Preisträger ist Kurt Meyer. Im Alter von 80 Jahren lupfte er am 11. Februar 2001 in einem Altherrenspiel von Blau-Weiß Post Recklinghausen den Ball ins Tor. Sein Treffer wurde in diesem Jahr auch zum Tor des Jahres gewählt.

Trivia

Eine Adaption des Wahlmechanismus zum Tor des Monats der Profis in der Sportschau der ARD ist auf www.amator-des-monats.de für Tore im Fußball-Amateurbereich umgesetzt.

Einzelnachweise

  1. Treffer fürs Leben. In: www.mittelbayerische.de. 24. März 2006. Abgerufen am 2. Januar 2008.

Weblinks


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