Trilogarithmus

Trilogarithmus

Der Polylogarithmus ist eine spezielle Funktion, die durch die Reihe


\operatorname{Li}_s(z) = \sum_{k=1}^\infty {z^k \over k^s}.

definiert ist. Für s = 1 geht der Polylogarithmus in den gewöhnlichen Logarithmus über:

Li1(z) = − ln(1 − z).

Im Fall s = 2 oder s = 3 spricht man entsprechend von Dilogarithmus oder Trilogarithmus. Die Definition gilt für komplexe s und z mit | z | < 1. Durch analytische Fortsetzung lässt sich diese Definition auf weitere z ausdehnen.

Verschiedene Polylogarithmus Funktionen in der komplexen Ebene

\operatorname{Li}_{-3}(z)

\operatorname{Li}_{-2}(z)

\operatorname{Li}_{-1}(z)

\operatorname{Li}_{0}(z)

\operatorname{Li}_{1}(z)

\operatorname{Li}_{2}(z)

\operatorname{Li}_{3}(z)

In den wichtigsten Anwendungsfällen ist s = n eine natürliche Zahl. Für diese Fälle kann man den Polylogarithmus durch die Rekursion

\operatorname{Li}_{0}(z) =\frac{z}{1-z}; \quad \operatorname{Li}_{n+1}(z) = \int_0^z \frac{\operatorname{Li}_n(t)}{t}\, \mathrm dt,\, (n\in\{0,1,2,3,\ldots\})

definieren, wonach der Dilogarithmus ein Integral des Logarithmus ist, der Trilogarithmus ein Integral des Dilogarithmus, und so fort. Für negative ganzzahlige Werte von s lässt sich der Polylogarithmus mit Hilfe rationaler Funktionen ausdrücken.

Der Polylogarithmus taucht beispielsweise im Zusammenhang mit der Fermi-Dirac-Verteilung und der Bose-Einstein-Verteilung auf.

Inhaltsverzeichnis

Funktionswerte und Rekursionen

Für ganzzahlige Werte von s gelten die folgenden expliziten Ausdrücke:

\operatorname{Li}_{1}(z)  = -\textrm{ln}\left(1-z\right)
\operatorname{Li}_{0}(z)  = {z \over 1-z}
\operatorname{Li}_{-1}(z) = {z \over (1-z)^2}
\operatorname{Li}_{-2}(z) = {z(1+z) \over (1-z)^3}
\operatorname{Li}_{-3}(z) = {z(1+4z+z^2) \over (1-z)^4}.
\operatorname{Li}_{-4}(z) = {z(1+z)(1+10z+z^2) \over (1-z)^5}.

Für alle negativen ganzzahligen Werte von s kann der Polylogarithmus als Verhältnis von Polynomen in z geschrieben werden. In diesen Fällen ist er also eine rationale Funktion. Einige spezielle Ausdrücke für halbzahliges z sind im Folgenden gegeben:

\operatorname{Li}_{1}\left( \tfrac 1 2 \right) = \textrm{ln}(2)
\operatorname{Li}_{2}\left( \tfrac 1 2 \right) = {1 \over 12} \left(\pi^2-6\textrm{ln}^2(2) \right)
\operatorname{Li}_{3}\left( \tfrac 1 2 \right) = {1 \over 24} \left( 4\textrm{ln}^3(2)-2\pi^2\textrm{ln} (2)+21\,\zeta(3) \right)

ζ ist dabei die Riemannsche Zetafunktion. Für höhere Ordnungen sind keine derartigen Formeln bekannt.

Es gilt

\!\ \mathrm{Li}_s(1)=\zeta(s)

und

\!\ \mathrm{Li}_s(-1)=-\eta(s).

mit der dirichletschen η-Funktion[1].

Ableitung

Die Ableitung der Polylogarithmen sind wieder Polylogarithmen:

\frac{\mathrm d}{\mathrm dx} \mathrm{Li}_n(x)=\frac1x \mathrm{Li}_{n-1}(x)

Mehrdimensionale Polylogarithmen

Die mehrdimensionalen Polylogarithmen sind folgendermaßen defininert[2]:

\mathrm{L}_{a_1,\ldots,a_m}(z)=\sum_{n_1&amp;amp;lt;\ldots&amp;amp;lt;n_m&amp;amp;lt;0} \frac{z^{n_1}}{n_1^{a_1}\cdots n_m^{a_m}}

Nielsens verallgemeinerte Polylogarithmen

Nielsen fand folgende Verallgemeinerung für den Polylogarithmus[3]:

S_{n,p}(z)=\frac{(-1)^{n+p-1}}{(n-1)!p!} \int\limits_0^1 \frac{\ln(t)^{-1}\left[\ln(1-zp)^t\right]}t \mathrm dt

Es gilt:

Sn − 1,1(z) = Lin(z)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eric W. Weisstein: Dirichlet Eta Function auf MathWorld (englisch)
  2. Eric W. Weisstein: Multidimensional Polylogarithms auf MathWorld (englisch)
  3. Eric W. Weisstein: Nielsen Generalized Polylogarithm auf MathWorld (englisch)

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