- Trzcianka
-
Trzcianka Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Großpolen Landkreis: Czarnków-Trzcianka Gmina: Trzcianka Fläche: 18,3 km² Geographische Lage: 53° 2′ N, 16° 28′ O53.03333333333316.466666666667Koordinaten: 53° 2′ 0″ N, 16° 28′ 0″ O Einwohner: 16.894
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 64-980 Telefonvorwahl: (+48) 67 Kfz-Kennzeichen: PCT Wirtschaft und Verkehr Straße: DW 178: Wałcz ↔ Czarnków - Oborniki DW 180: Piła ↔ Kocień Wielki (- Wieleń) Schienenweg: PKP-Linie 203: Kostrzyn nad Odrą ↔ Tczew Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 37 Ortschaften 20 Schulzenämter Fläche: 375 km² Einwohner: 23.839
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 64 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 3002073 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Marek Kupś Adresse: ul. Sikorskiego 7
64-980 TrzciankaWebpräsenz: www.trzcianka.pl Trzcianka [ˈʧʨanka] (deutsch Schönlanke) ist eine Stadt mit 16.776 Einwohnern in Polen. Sie liegt am Schönlanker Mühlenfließ 22 km südwestlich von Piła (Schneidemühl) und gehört dem Powiat Czarnkowsko-Trzcianecki, Woiwodschaft Großpolen an. Trzcianka ist Sitz einer Stadt- und Landgemeinde mit insgesamt 24.000 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste nachweisbare Ansiedlung an der Stelle der heutigen Stadt, 8 km westlich der Netze, stammt aus dem Jahre 1245. Der Ort war seither nicht durchgängig besiedelt, urkundlich lässt sich Schönlanke seit 1565 nachweisen, als es mit den Grundherrschaften Czarnikau und Schloppe an den Woiwoden von Rawa verpfändet wurde. 1581 war das Dorf im Besitz der Hedwig Charnkowska und 1586 wurde von einem neu angesetztem Dorf gesprochen, das zu einem Marktflecken wuchs. Im 17. Jahrhundert wuchs der Ort und erhielt 1671 durch Michael I. das Privileg für vier Jahrmärkte. Schönlanke, das seit 1679 als ein Städtchen bezeichnet wurde, ist am 3. März 1731 durch August II. zur Stadt mit Magdeburger Recht erhoben worden.
Vor allem das Tuchmacherhandwerk, dessen Innungsprivileg aus dem Jahr 1679 stammt, bestimmte die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, neben der noch das Dorf Schönlanke und ein Vorwerk existierte. 1762 wurde die Stadt vergrößert, es entstand die Neustadt. 1764 begann der Bau einer zweiten Färberei. 1773 lebten in Schönlanke 216 Tuchmacher, und die Stadt war das Zentrum der Tuchmacherei an der Netze geworden. Im Dorf Schönlanke entstand 1775 ein evangelischer Kirchenbau, in den auch die Stadt gepfarrt war.
Seit 1739 siedelten sich in Schönlanke Juden an, denen hier das Recht zur Ausübung ihres Glaubens zugebilligt wurde. Sie machten die Stadt zu einem Umschlagplatz des Wollhandels.
Bei der Ersten Teilung Polens kam Schönlanke 1772 zu Preußen. In der Zeit zwischen 1807 und 1815 war die Stadt Teil des Herzogtums Warschau und kam nach dessen Auflösung zur preußischen Provinz Posen.
Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts setzte ein Niedergang der Tuchmacherei ein. Wurden 1816 noch mehr als 200 Webstühle betrieben, so bedeuteten die 1822 von Russland auferlegten Strafzölle für die Einfuhr von Textilien für die meisten von ihnen das Aus. Auch das Festhalten an der althergebrachten handwerklichen Fertigung und dem Innungszwang führten zum Untergang gegen die Konkurrenz der mechanischen Webstühle in den westlichen Landesteilen. Die Stadt verarmte und viele der Tuchmachermeister wanderten in die damals russische Städte wie Łódź oder Kiew aus. 1888 beschloss die Innung der Tuchmacher und Leineweber zu Schönlanke ihre Auflösung.
Nachdem 1829 die evangelische Dorfkirche niedergebrannt war, erfolgte in den Jahren 1843 bis 1847 der Neubau einer klassizistischen Kirche auf dem Marktplatz der Stadt, der größtenteils durch Friedrich Wilhelm IV. finanziert wurde.
Die zur Verwaltung der großen fiskalischen Wälder in der Umgebung der Stadt errichteten Forstämter Schönlanke und Behle hatte ihren Sitz in Schönlanke.
Die 1851 eingeweihte Ostbahn brachte der Stadt wirtschaftlichen Aufschwung. 1879 wurde Schönlanke Sitz eines Amtsgerichtes. Die jüdische Gemeinde errichte 1883 eine Synagoge. 1905 wurden Dorf und Vorwerk in die Stadt Schönlanke eingemeindet. Zwischen 1914 und 1916 wurde die katholische Kirche der Stadt im neobarocken Stile erneuert.
Wegen des Waldreichtums siedelten sich in der Stadt holzverarbeitenden Unternehmen an. In Schönlanke produzierten sieben Sägewerke, daneben gab es auch die gleiche Zahl von Zigarren- und Zigarettenfabriken sowie eine Matzefabrik.
Während des ersten polnischen Usurpantenaufstandes unter Wojciech Korfanty kam es 1919 auch zu Gefechten nahe der Stadt, die den deutschen Grenzschutz mit ihrer Bürgerwehr unterstützte.
Schönlanke, das seit 1818 dem Landkreis Czarnikau angehört hatte, wurde 1920 zum Kreissitz des neu errichteten Netzekreises im neugebildeten Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der Provinz Pommern.
Als am 27. Januar 1945 die Stadt durch die Rote Armee besetzt worden war, kam es nach Ende der Kampfhandlungen zu Plünderungen und Brandschatzungen. Dabei wurden Teile des Marktes mit der evangelischen Kirche, die Hauptstraße sowie die Südvorstadt vernichtet.
Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt und erhielt den Namen Trzcianka. Bis 1975 war die Stadt Sitz eines Powiats.
Einwohnerentwicklung
Jahr 1773 1905 1939 2004 Einwohner 2.071 7.304 9.429 16.776 Partnerstädte
Trzcianka pflegt Städtepartnerschaften mit
- Berwick-upon-Tweed in Northumberland, Großbritannien
- Duszniki Zdrój in Niederschlesien, Polen
- Husum in Schleswig-Holstein, Deutschland
- Lehrte in Niedersachsen, Deutschland
Söhne und Töchter der Stadt
- Max Raphael (1889–1952), Kunsthistoriker und Philosoph, schrieb nach seinem Geburtsort unter dem Pseudonym M.R. Schönlank
- Gerhard Stöck (1910–1985), Olympiasieger
- Alfred Jante (1908–1985), Hochschullehrer für Kraftfahrzeugtechnik
- Karl Vanselow (1877–1959), Herausgeber, Reformer und Schriftsteller
Gmina Trzcianka
Die Stadt- und Landgemeinde Trzcianka umfasst ein Gebiet von 375,33 km² mit 24.000 Einwohnern. Ihr Gebiet liegt zwischen der Grenze zur Woiwodschaft Westpommern im Nordwesten und der Netze im Südosten.
Nachbargemeinden der Gmina Trzcianka sind:
- Czarnków (Czarnikau) und Wieleń (Filehne) im Powiat Czarnkowsko-Trzcianecki,
- Szydłowo (Groß Wittenberg) und Ujście ((Deutsch) Usch) im Powiat Pilski (Kreis Schneidemühl), sowie
- Człopa (Schloppe) und Wałcz (Deutsch Krone) im Powiat Wałecki (Kreis Deutsch Krone) (bereits in der Woiwodschaft Westpommern gelegen).
Zur Gmina Trzcianka gehören - neben der Stadt Trzcianka - folgende Ortschaften (* = Schulzenamt):
Name deutscher Name (bis 1945) Biała* Behle Biernatowo* Ascherbude Dłużewo Karlshorst Ginterowo Günterhof Górnica* Gornitz Kadłubek Karcze Kępa Kappe Kochanówka Łomnica* Lemnitz Łomnica Druga Łomnica-Folwark (Vorwerk Lemnitz) Łomnica-Młyn (Lemnitz Mühle) Łomnica Pierwsza Niekursko* Niekosken Nowa Wieś* Neudorf Ogorzałe Osiniec Pańska Łaska Pokrzywno* Krumfließerhütte Przyłęki* Ivenbusch Radolin* Radolin Rudka Hüttchen Runowo* Runau Rychlik* Carolina Sarcz* Zaskerhütte Siedlisko* Stieglitz Smolarnia* Theerofen Smolary Stobno* Stöwen Straduń* Straduhn Teresin* Theresia Teresin-Karczma Wapniarnia Pierwsza* Wapniarnia Trzecia* Wrząca* Fratzig Verweise
Weblinks
Commons: Trzcianka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Stadt Trzcianka (polnisch, englisch, deutsch)
- Webseite über der Geschichte der Stadt (polnisch, deutsch)
- Beschreibung der Stadt Schönlanke
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
Städte und Gemeinden im Powiat Czarnkowsko-Trzcianecki (Kreis Scharnikau-Schönlanke)Stadtgemeinde: Czarnków
Stadt- und Landgemeinden: Krzyż Wielkopolski | Trzcianka | Wieleń
Landgemeinden: Czarnkow-Gmina | Drawsko | Lubasz | Połajewo
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Trzcianka — (ville) Pour les articles homonymes, voir Trzcianka. Trzcianka … Wikipédia en Français
Trzcianka — [ tʃtɕaȖka], Stadt in Polen, Schönlanke … Universal-Lexikon
TRZCIANKA — (Ger. Schoenlanke), town in Poznan province, Poland. Jews were present in Schoenlanke from the first quarter of the 18th century; documentary evidence for the presence of a Jewish community dates from 1739 when the Jews of Schoenlanke were… … Encyclopedia of Judaism
Trzcianka — Infobox Settlement name = Trzcianka image shield = POL Trzcianka COA.svg pushpin subdivision type = Country subdivision name = POL subdivision type1 = Voivodeship subdivision name1 = Greater Poland subdivision type2 = County subdivision name2 =… … Wikipedia
Trzcianka — Original name in latin Trzcianka Name in other language Kreisstadt Schonlanke, Kreisstadt Schnlanke, Schonlanke, Schnlanke, Trzcianka, Trzconka, Trzcnka, Tscjanka, Tshchanka, Tshchjanka, Tshcjanka, Tcjanka, qi qiang ka, Тшцянка, Тшчанка, Тшчянка… … Cities with a population over 1000 database
Trzcianka (disambiguation) — Trzcianka may refer to the following places: *Trzcianka in Greater Poland Voivodeship (west central Poland) *Trzcianka, Kuyavian Pomeranian Voivodeship (north central Poland) *Trzcianka, Sokółka County in Podlaskie Voivodeship (north east Poland) … Wikipedia
Trzcianka (ville) — Pour les articles homonymes, voir Trzcianka. Trzcianka … Wikipédia en Français
Trzcianka, Kuyavian-Pomeranian Voivodeship — Infobox Settlement name = Trzcianka settlement type = Village total type = image shield = subdivision type = Country subdivision name = POL subdivision type1 = Voivodeship subdivision name1 = Kuyavian Pomeranian subdivision type2 = County… … Wikipedia
Trzcianka, Sokółka County — Infobox Settlement name = Trzcianka settlement type = Village total type = image shield = subdivision type = Country subdivision name = POL subdivision type1 = Voivodeship subdivision name1 = Podlaskie subdivision type2 = County subdivision name2 … Wikipedia
Trzcianka, Suwałki County — Infobox Settlement name = Trzcianka settlement type = Village total type = image shield = subdivision type = Country subdivision name = POL subdivision type1 = Voivodeship subdivision name1 = Podlaskie subdivision type2 = County subdivision name2 … Wikipedia