Człopa

Człopa
Człopa
Wappen von Człopa
Człopa (Polen)
Człopa
Człopa
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Wałcz
Gmina: Człopa
Fläche: 6,33 km²
Geographische Lage: 53° 5′ N, 16° 6′ O53.08333333333316.1Koordinaten: 53° 5′ 0″ N, 16° 6′ 0″ O
Höhe: 74 m n.p.m
Einwohner:

2354
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 78-630
Telefonvorwahl: (+48) 67
Kfz-Kennzeichen: ZWA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 22 Kostrzyn nad Odrą ↔ Grzechotki
DW 177 Czaplinek ↔ Wieleń
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 31 Ortschaften
12 Schulzenämter
Fläche: 249,9 km²
Einwohner:

5053
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 20 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3217023
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeisterin: Halina Rakowska
Adresse: ul. Strzelecka 2
78-630 Człopa
Webpräsenz: www.czlopa.pl

Człopa (deutsch Schloppe) ist eine polnische Stadt mit Sitz einer Stadt- und Landgemeinde in der Woiwodschaft Westpommern. Sie gehört zum Powiat Wałecki (Kreis Deutsch Krone) und hat etwa 2400 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Durch die Stadt, die im Süden der Woiwodschaft Westpommern liegt, führt die polnische Landesstraße 22 (ehemalige deutsche Reichsstraße 1), die sie mit den Nachbarstädten Wałcz (Deutsch Krone) und Strzelce Krajeńskie (Friedeberg (Neumark)) verbindet. Außerdem besteht ein Anschluss an die Bahnlinie Krzyż Wielkopolski (Kreuz (Ostbahn)) – Wałcz (Deutsch Krone). Der Ort befindet sich in einer 600 Meter breiten und von 20 Meter hohen Abhängen gesäumten Talsohle, durch die das Flüsschen Dessel (Cieszynka) fließt. In nächster Nähe verläuft eine Seenkette, die zur sich nach Westen hinziehenden Kroner Seenplatte gehört. Dort liegt auch der nur etwa 10 Kilometer entfernte Drawienski-Nationalpark. Die Stadt liegt an der Kreuzung der alten Poststraße von Berlin nach Königsberg mit dem Polenweg, der von Wieleń (Filehne) über die Netze weiter nach Tütz und Kolberg führte.

Geschichte

Das heutige Człopa entstand an einer Stelle, wo sich bereits Anfang des 11. Jahrhunderts ein Burgwall für einen slawischen Häuptlingssitz befand. In einem schriftlichen Zeugnis des Jahres 1245 wird erstmals der Flecken Schloppe erwähnt. Die Bezeichnung Stadt taucht zum ersten Mal in der Urkunde auf, mit der die Adelsfamilie von Wedell als Lehnsherr eingesetzt wird. Um diese Zeit wurde die bisherige polnische Landesherrschaft von den brandenburgischen Askaniern abgelöst, doch 1368 überließ Markgraf Otto der Faule das Schlopper Land wieder den Polen. Neue Lehnsherren wurden die Czarnkowskis, Raubritter, die bis in das 15. Jahrhundert hinein von Schloppe aus Raubzüge in die brandenburgische Gebiete starteten.

Der protestantische Glaube wurde 1555 von der Mehrheit der Schlopper Bürger angenommen. Die von den polnischen Herrschern initiierte Gegenreformation entriss ihnen jedoch 1618 die Stadtkirche wieder zugunsten der katholisch gebliebenen Einwohner. Die Kirche fiel 1637 einem Stadtbrand zum Opfer und wurde erst 1660 wieder aufgebaut. Bis zum Ende der polnischen Herrschaft war Schloppe Zollstation. 1739 und 1765 wurden bei erneuten Stadtbränden weite Teile des Ortes vernichtet.

Mit der Ersten Teilung Polens wurde Schloppe 1772 eine preußische Stadt. Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. erwarb 1791 die Stadtherrschaft und überließ sie seiner Mätresse Gräfin Lichtenau. Er finanzierte den Wiederaufbau der Stadt, machte aber zur Auflage, dass die Straßen geometrisch angelegt und ein breiter Marktplatz gebaut werden. Am Markt wurde 1826 die evangelische Kirche errichtet. Mit der Kreisreform von 1815 wurde Schloppe in den Kreis Deutsch Krone im westpreußischen Regierungsbezirk Marienwerder eingegliedert. Zwischen 1899 und 1904 wurden die Kleinbahnstrecken nach Kreuz und nach Deutsch Krone gebaut, die zur Ansiedlung mehrerer Gewerbebetriebe führten wie z. B. eines Sägewerks und einer Maschinenfabrik.

Der Verlust der Provinzen Posen und Westpreußen nach dem Ersten Weltkrieg führte dazu, dass viele Bewohner dieser Gebiete nach Schloppe zogen. Dadurch entstand an der Straße zum Bahnhof die neue Vorstadtsiedlung. Ab 1922 gehörte Schloppe verwaltungsmäßig zur neu gebildeten Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen und kam nach deren Auflösung 1938 zu Pommern. Die Stadt lebte hauptsächlich vom Handwerk und Handel und der Tuchmacherei. Überregional bekannt wurde sie durch die Schlopper Märkte, insbesondere durch die Pferdemärkte. Vom 29. Januar bis 3. Februar 1945 kämpften deutsche und sowjetische Verbände um die Stadt. Nach der Einnahme durch die Rote Armee setzten deren Soldaten die Altstadt in Brand, so dass am Ende nur noch die Bahnhofsvorstadt erhalten blieb.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Człopa

Gmina Człopa

Die Gmina Człopa umfasst eine Fläche von 250 km² mit 5000 Einwohnern. Das Gemeindegebiet wird durch zwei bedeutende Straßen erschlossen:

Das übrige Gemeindegebiet wird durch Nebenstraßen und Landwege erschlossen.

Eine Bahnanbindung besteht seit dem Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr. 1899 und danach war die Bahnstrecke Kreuz–Schloppe–Deutsch Krone angelegt worden. Jetzt ist die als Linie 412 noch von der Polnischen Staatsbahn betriebene Strecke stillgelegt.

Durch das Gemeindegebiet zieht sich das Flüsschen Człopica (Mühlenfließ), das nahe der Stadt Człopa entspringt und nach 29 Kilometern in die Drawa (Drage) mündet.

Gemeindegliederung

Zur Stadt- und Landgemeinde Człopa gehören - neben der Stadt Człopa - folgende Schulzenämter und übrige Ortschaften:

  • Schulzenämter:
  • Bukowo (Buchholz), Drzonowo Wałleckie (Drahnow), Dzwonowo (Schönow), Golin (Gollin), Jaglice (Jagolitz), Mielęcin (Mellenthin), Pieczyska (Bevilsthal), Przelewice (Prellwitz), Szczuczarz (Zützer), Trzebin (Trebbin), Wołowe Lasy (Eichfier) und Załom (Salm)
  • Übrige Ortschaften:
  • Brzeżniak (Birkholz), Czaplice, Dłusko (Gramswalde), Drzonowo ZR (Gut Drahnow), Jagoda, Jeleni Róg (Frankenort), Jelenie (Grünbaum), Krąpiel (Krumpohl), Miradź (Werthsburg), Orzeń (Orzenthal), Podgórze, Podlesie, Pustelnia, Rybakówka, Trzcinno und Zwierz.

Verweise

Weblinks

 Commons: Człopa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.

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