Krzyż Wielkopolski

Krzyż Wielkopolski
Krzyż Wielkopolski
Wappen von Krzyż Wielkopolski
Krzyż Wielkopolski (Polen)
Krzyż Wielkopolski
Krzyż Wielkopolski
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Landkreis: Czarnków
Gmina: Krzyż Wielkopolski
Fläche: 5,83 km²
Geographische Lage: 52° 52′ N, 16° 1′ O52.86666666666716.016666666667Koordinaten: 52° 52′ 0″ N, 16° 1′ 0″ O
Einwohner:

6269
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 64-760, 64-761
Telefonvorwahl: (+48) 67
Kfz-Kennzeichen: PCT
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 174: Czarnków - Wieleń - Drezdenko
Schienenweg: Kostrzyn nad Odrą–Tczew
Poznań–Szczecin
Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 16 Ortschaften
11 Schulzenämter
Fläche: 175 km²
Einwohner:

8844
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 51 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3002043
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeisterin: Jolanta Korbik
Adresse: ul. Wojska Polskiego 14
64-761 Krzyż Wielkopolski
Webpräsenz: www.krzyz.pl
Bahnhof um 1900
Streckennetz um 1920

Krzyż Wielkopolski [ˈkʃɨʒ‿vʲɛlkɔˈpɔlskʲi] (deutsch Kreuz (Ostbahn)) ist eine Stadt mit Sitz einer Stadt- und Landgemeinde in der polnischen Woiwodschaft Großpolen, gehört zum Powiat Czarnkowsko-Trzcianecki und hat etwa 6.500 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Nördlich der Einmündungen von Drage (Drawa) und Hammerfließ in die Netze (Noteć) liegt Kreuz im Nordwesten der Woiwodschaft Großpolen. Die Stadt ist zwar ein wichtiger Bahnknoten, liegt aber abseits des überregionalen Straßennetzes. Über eine zwei Kilometer lange Stichstraße gelangt man auf die Woiwodschaftsstraße 181 von Drezdenko (Driesen) nach Wieleń (Filehne). Die nächstgrößere Stadt ist Gorzów Wielkopolski (Landsberg a.d. Warthe), das 60 Kilometer entfernt liegt. Nördlich von Kreuz befindet sich am früher genannten Kaisersee ein Campingplatz, danach beginnt der Draheimer Nationalpark.

Geschichte

Der Ortsname Kreuz/Ostbahn besteht offiziell erst seit der Stadterhebung im Jahre 1936. Zunächst gründete 1701 der Grundherr von Filehne Johann Sapieha am Westufer des Kaisersees ein so genanntes Holländerdorf, das den Namen Sapiehadorf erhielt. 1750 entstand am gegenüberliegenden Ufer eine weitere Siedlung. In den Kirchenbüchern des ausgehenden 18. Jahrhunderts werden die Siedlungen mit Drageseite und Buschseite bezeichnet. Später wurden die Ortsnamen Drage-Lukatz (Łokacz Wielkie) und Busch-Lukatz (Łokacz Maly) geläufig.

Von 1847 bis 1848 wurde durch die Örtlichkeit hindurch die Strecke der Stargard-Posener Eisenbahn-Gesellschaft gebaut. 1848 wurde an der geplanten Abzweigung der Strecke KüstrinPosen mit dem Bau eines Bahnhofes begonnen, der ein im klassizistischen Stil errichtetes Empfangsgebäude erhielt. Obwohl der Bau der Preußischen Ostbahn erst Ende 1849 endgültig vom preußischen Landtag genehmigt wurde, war der Bahnhof Kreuz mit der Südwest-Nordost-Ausrichtung seiner Gleise darauf angelegt, dass eine Strecke von Berlin an die untere Weichsel und nach Ostpreußen einmal die Hauptstrecke werden sollte. Der Bau der Ostbahn wurde 1849 von dem besagten Bahnhof aus begonnen und am 27. Juli 1851 über Schneidemühl bis nach Bromberg fertiggestellt. Weitere Teilabschnitte der zuletzt 740 Kilometer umfassenden Strecke folgten bis zur Eröffnung des letzten Teilstücks vom ersten Berliner Ostbahnhof nach Gusow am 1. Oktober 1867. Von dem Zeitpunkt an kreuzten sich hier daher zwei wichtige Eisenbahnstrecken und führten später zu der Namensgebung "Kreuz".

Nachdem in den folgenden Jahren von dieser Stelle aus weitere Bahnlinien nach Deutsch Krone (Wałcz) und Rogasen (Rogoźno) gebaut wurden, hatte der Bahnhof so sehr an Bedeutung gewonnen, dass sich in seinem Umfeld eine neue Siedlung entwickelte. Es entstanden zunächst planlos angelegte Straßenzüge mit Geschäften und öffentlichen Gebäuden. 1882 wurde die evangelische Kirche errichtet, und 1900 wurde der Marktplatz fertiggestellt. Die guten Bahnverbindungen und der nicht weit entfernte Netzehafen veranlassten mehrere Industriebetriebe wie eine Stärkefabrik und Holz verarbeitende Unternehmen, sich am Ort niederzulassen. 1914 wurden die beiden Lukatz-Dörfer eingemeindet. Von 430 im Jahre 1880 hatte sich die Einwohnerzahl 1910 auf 2.400 erhöht.

Bis 1922 hatte Kreuz zum Posener Kreis Czarnikau gehört. Nach dem Großpolnischen Aufstand 1918/19 und dem Verlust großer Teile Westpreußens an Polen durch den Versailler Vertrag kam die Stadt in die neu gebildete Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen und befand sich dort unmittelbar an der polnischen Grenze im Kreis Deutsch Krone. 1938 wurde die nicht lebensfähige Provinz Grenzmark aufgelöst und in die Provinz Pommern eingegliedert. Bis 1945 lag Kreuz nun im Netzekreis. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges lebten 4.956 Menschen in der Stadt. Bei der Eroberung durch die sowjetischen Truppen wurde Kreuz zu 85 Prozent zerstört.

Kirche

Die Kirche von 1936 in Krzyż Wlkp. (Kreuz)

Die evangelischen Einwohner des Bahnhofs Kreuz besuchten anfangs die Kirche in Dragelukatz (polnisch: Łokacz Wielki), einen Holzbau wohl aus der Zeit nach 1700. Als dann am Bahnhof Kreuz immer mehr Ansiedlungen entstanden, stellte die Eisenbahnverwaltung einen Betsaal und 1854 ein Schullokal an der damaligen Maybachstraße zur Verfügung. Später stellte die Verwaltung dann ein Baugrundstück bereit, und so konnte - drei Jahrzehnten - am 3. Oktober 1882 eine neu errichtete Kirche eingeweiht werden. Es handelte sich um eine schlichte Saalkirche mit Ostchorraum und einen auf dem - mit einem vorgesetzten Portal versehenen - Westgiebel aufgesetzten Dachreiter. Auf dem westlichen Vorplatz stand ein hölzerner Glockenturm.

Die katholischen Kirchenangehörigen hatten sich nach der Grenzziehung im Jahre 1920 zunächst mit einer Kirchenbaracke an der ehemaligen Seestraße abfinden müssen. Erst im Jahre 1936 wurde dann eine massive Kirche an der damaligen Schillerstraße erbaut.

Heute gehören beide Kirchengebäude der Römisch-katholischen Kirche in Polen, deren Konfession die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung von Krzyż vertritt. Die beiden Pfarrgemeinden gehören zum Dekanat Trzcianka (Schönlanke) im Bistum Köslin-Kolberg. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören zur Pfarrei Piła (Schneidemühl) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

In Krzyż Wlkp. gibt es heute außerdem ein Gotteshaus der Altkatholischen Kirche der Mariaviten.

Städtepartnerschaft

Mit der schleswig-holsteinischen Stadt Bredstedt besteht ein Patenschaftsvertrag.

Gemeinde Krzyż Wielkopolski

Urząd miasta i gminy (Stadt- und Gemeindeamt) in Krzyż Wlkp. (Kreuz)

Die Stadt- und Landgemeinde Krzyż Wielkopolski umfasst ein Gebiet von 174,5 km² mit 8.934 Einwohnern.

Das Stadtzentrum von Krzyź Wielkopolski (Kreuz)

Dazu gehören 16 Ortschaften, von denen 11 sogenannte Schulzenämter bilden:

Name deutscher Name (bis 1945)
Brzegi Kienwerder
Huta Szklana Glashütte
Krzyż Wielkopolski Lukatz-Kreuz
1936–1945 Kreuz (Ostbahn)
Kuźnica Żelichowska Selchowhammer
Lubcz Mały Klein Lubs
Lubcz Wielki Groß Lubs
Nowe Bielice Neu Beelitz
Przesieki Prossekel
1904–1945 Wiesental
Wizany Fissahn
Żelichowo Selchow

Weitere Ortschaften sind: Łokacz Mały (Buschlukatz), Łokacz Wielki (Dragelukatz), Pestkownica, Rzeczyn und Zacisze.

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.

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