- Tupolew SDB
-
Tupolew Tu-2
Tupolew Tu-2 „Bat“ im Fliegermuseum MoninoTyp: Bomber Entwurfsland: UdSSR Hersteller: Tupolew PSC Erstflug: 29. Januar 1941 Indienststellung: 1942 Produktionszeit: 1942 bis vermutlich 1947 Stückzahl: ca. 2.550 Die Tupolew Tu-2 (NATO-Codename: „Bat“) war ein vom Konstruktionsbüro Tupolew PSC entwickeltes mittelschweres Kampfflugzeug, das von der UdSSR im 2. Weltkrieg eingesetzt wurde. Sie war mit zwei Motoren ausgestattet und der leistungsstärkste sowjetische Bomber dieser Periode.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Sie entstand als Reaktion auf die Forderung der Luftstreitkräfte nach einem Flugzeug, das sowohl als Sturz- und Horizontalbomber sowie als Aufklärer verwendbar sein sollte. Damit sollte die SB-2 aus dem Jahr 1934 abgelöst werden. Andrej Nikolajewitsch Tupolew, der zu jener Zeit in stalinistischer Haft saß, konstruierte daraufhin das Flugzeug 103 (Samoljot 103), das nach der Nummer seiner Entwicklungsgruppe benannt war. Der Prototyp ANT-58 startete erstmals am 29. Januar 1941 und wurde auch als FB 58 oder Tu-58 bezeichnet. Er war noch als Horizontalbomber konzipiert, während der zweite Prototyp ANT-59 (auch: Samoljot 103U, Erstflug: 18. Mai 1941) bereits als Sturzkampfflugzeug ausgelegt war. Beim dritten und letzten Prototyp ANT-60 / 103V tauschte Tupolew die bis dahin verwendeten unzuverlässigen AM-37 Triebwerke gegen ASch-82-Motoren aus, die man wegen ihrer besseren Eignung zur Massenproduktion beibehielt. Ab November 1942 liefen die ersten Serienmaschinen unter der Bezeichnung ANT-61 bzw. Samoljot 103S der Truppe zu, der erste Kampfeinsatz erfolgte am 14. September 1942 im Rahmen eines aus 40 Tu-2 gebildeten Bomberregiments unter dem Kommando von Major M.P. Wasjakin bei der Kalininer Front. Anfang 1943 bekam das Flugzeug den endgültigen Namen Tu-2. Tupolew überarbeitete den Entwurf wiederum, um eine noch effizientere Massenproduktion unter Kriegsbedingungen mit um 20 % verringertem Fertigungsaufwand zu erzielen, woraufhin die Tu-2S entstand, die ihren Erstflug am 26. August 1943 absolvierte. Während der Fertigung wurden immer wieder kleinere Veränderungen an der Maschine vorgenommen, weshalb eine Vielzahl von Kleinstserien entstand. Ab Serie 60 zum Beispiel montierte man statt der AW-5W-167-Dreiblattpropeller die vierblättrigen AW-9WF-21K, ab Serie 61 vor den Lufteinläufen größere Staubfilter usw. Insgesamt wurden 2.527, nach anderen Quellen 2.550 Maschinen dieses Typs gebaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg rüstete die UdSSR einige ihrer Verbündeten, so Bulgarien, China, Polen, Rumänien, Ungarn und Jugoslawien mit diesem Muster aus.
Technische Beschreibung
Die Tu-2 war ein freitragender Mitteldecker in Ganzmetallbauweise. Der Tragflügel war zweiholmig mit integrierten beschussicheren Kraftstofftanks, die Querruder waren dreiteilig. Das aus zwei Endscheiben gebildete Seitenleitwerk befand sich beiderseitig des Höhenleitwerks. Sämtliche Ruder wurden mit Stoff bespannt. Das Heckrad-Fahrwerk konnte komplett eingezogen werden.
Versionen
Bezeichnung Merkmale ANT-61 (Tu-2M) Serienversion mit ASch-83-Motoren. ANT-62 (Tu-2D) Langstreckenversion von 1941 mit nebeneinanderliegenden Pilotensitzen und darum umkonstruierter vorderer Rumpfsektion sowie auf 22,6 Meter vergrößerter Spannweite. Die Reichweite betrug 2870 Kilometer. 1944 entstand ein Exemplar mit völlig neu konstruierter Kabine. Es erfolgte kein Serienbau. ANT-62T (Tu-2T) Aus der Tu-2D entwickelter Torpedobomber von 1947. Tu-2U Trainingsversion. ANT-63/ANT-63P (SDB) 1943/44 aus dem Tu-2 Prototyp entwickelter Schnellbomber unter Verwendung von Teilen der Tu-2S. Die Erprobung der beiden Versuchsmuster dauerte vom 21. Mai 1944 bis zum 30. Juni 1945. Das Projekt wurde zugunsten der ANT-68/Tu-10 aufgegeben. ANT-64 (Tu-2F) Foto-Aufklärungsversion. Tu-2G Transportversion für leichte Außenlasten wie bspw. den Geländewagen GAZ-67B für Fallschirmjäger. ANT-65 (Tu-2DB) Langstreckenbomber mit AM-44TJ-Triebwerken. ANT-67 Mit ASch-39-Dieselmotoren ausgerüstete Langstreckenversion mit fünf Mann Besatzung. ANT-68 (Tu-10) Mehrzweckbomber von 1945, mindestens 50 Stück gebaut. ANT-69 (Tu-8) Letzte Serienversion von 1946 als Langstreckenbomber. Tu-2N Testversion für die Strahltriebwerke RD-500 und RD-45. Tu-2R (Tu-6) Ein aus der Tu-2D entwickelter Aufklärer. Tu-2Sch/Tu-2RShR(?) Prototyp eines Schlachtflugzeuges mit 57-mm-Panzerabwehrkanone. Die Erprobung begann am 3. Dezember 1946. Tu-2K Testausführung zur Schleudersitzerprobung. Tu-2 Parawan Spezialversion mit Vorrichtungen zur Abweisung und Kappung von Sperrballonseilen am Bug und an den Tragflächenvorderkanten. Tu-2/104 1944 erprobter radarausgerüsteter Allwetterjäger. Suchoi UTB-2 1946/47 aus der Tu-2 entwickelter Übungsbomber. Technische Daten
Kenngröße Tupolew Tu-2S
Туполев Ту-2СTupolew SDB
Туполев СДБTupolew Tu-2 (1947)
Туполев Ту-2Konzeption mittlerer Bomber Langstrecken-Begleitjäger mittlerer Bomber Spannweite 18,86 m Länge 13,80 m Höhe 4,55 m ? 4,84 m Flügelfläche 48,80 m² Leermasse 7.474 kg 8.870 kg 8.404 kg Startmasse maximal
11.360 kg10.925 kg normal 10.360 kg
maximal 11.450 kgAntrieb zwei Schwezow ASch-82FNV
Sternmotorenzwei Mikulin AM-39F
V12-Motorenzwei Schwezow ASch-82FN
SternmotorenLeistung je 1.380 kW (1.875 PS) je 1.360 kW (1.850 PS) je 1.362 kW (1.853 PS) Höchstgeschwindigkeit 550 km/h
in 5.700 m Höhe640 km/h 550 km/h
in 5.700 m HöheSteiggeschwindigkeit ? ? 11,7 m/s Steigzeit ? auf 5.000 m Höhe
8,7 min? Gipfelhöhe 9.500 m 10.000 m 9.000 m Reichweite 1.400 km 1.530 km 2.180 km Bewaffnung zwei 20-mm-Kanonen SchWAK
drei 12,7-mm UBT? zwei 20-mm-Kanonen SchWAK
drei 12,7-mm UBTAbwurfmunition 4.000 kg 3.000 kg Bomben Besatzung 4 ? 4 Literatur
- Wilfried Kopenhagen: "Sowjetische Bombenflugzeuge", transpress-Verlag Berlin, 1989 ISBN 3-344-00391-7
Weblinks
Liste der Flugzeugtypen des Herstellers TupolewZivile Baureihen ANT-1 - ANT-2 - ANT-9 - ANT-14 - ANT-20 - ANT-25 - ANT-35 - Tu-70 - Tu-104 - Tu-110 - Tu-114 - Tu-124 - Tu-134 - Tu-144 - Tu-154 - Tu-204 - Tu-214 - Tu-244 - Tu-324 - Tu-330 - Tu-334 - Tu-354 - Tu-414 - Tu-444
Militärische Baureihen ANT-3 - ANT-4 - ANT-5 - ANT-6 - ANT-7 - ANT-10 - ANT-16 - ANT-22 - ANT-23 - ANT-25WW - ANT-28 - ANT-29 - ANT-31 - ANT-37 - ANT-40 - ANT-42 - ANT-44 - Tu-1 - Tu-2 - Tu-4 - Tu-8 - Tu-12 - Tu-14 - Tu-16 - Tu-22 - Tu-22M - Tu-75 - Tu-80/85 - Tu-91 - Tu-95 - Tu-126 - Tu-128 - Tu-142 - Tu-160
Wikimedia Foundation.