- Tyrothricin
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Strukturformel Allgemeines Freiname Tyrothricin Summenformel C65H85N11O13 CAS-Nummer 1404-88-2 PubChem 452550 ATC-Code Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Verschreibungspflichtig: Nein Eigenschaften Molare Masse 1228,44 g·mol−1 Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine GHS-Piktogramme H- und P-Sätze H: keine H-Sätze EUH: keine EUH-Sätze P: keine P-Sätze EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: 22-24/25 LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Tyrothricin ist ein Polypeptid-Antibiotikum aus Bacillus brevis. Es ist ein lokal wirksames Antibiotikum, das gegen grampositive Bakterien wirksam ist.
Tyrothricin gehört wie die pharmakologisch eng verwandten Substanzen Colistin, Polymyxin B, und Bacitracin zur Gruppe der Polypeptid-Antibiotika. Es bestehen keine Kreuzresistenzen zu diesen drei Wirkstoffen.
Inhaltsverzeichnis
Wirkung
Tyrothricin ist ein bakterizides Antibiotikum, das die Zellmembran grampositiver Bakterien irreversibel schädigt.[3] Tyrothricin ist unwirksam gegenüber gramnegativen Bakterien.
Die Resistenzentwicklungen zeigen, dass Staphylokokken und Streptokokken bereits stark resistent gegenüber Tyrothricin sind.
Anwendung
Tyrothricin wird ausschließlich lokal eingesetzt. In diesem Zusammenhang wird das Antibiotikum in Form von Halstabletten bei Halsentzündungen und -schmerzen mit Schluckbeschwerden, bei Rachen- und Kehlkopfentzündungen sowie bei Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches eingesetzt.[4] Darüber hinaus wird Tyrothricin zur lindernden Behandlung von kleinflächigen, oberflächlichen, wenig nässenden Wunden der Haut mit bakterieller Superinfektion mit Tyrothricin-empfindlichen Erregern wie z.B. Riss-, Kratz-, Schürfwunden, eingesetzt.[5]
Nebenwirkungen
Bei lokalem Einsatz sind im Allgemeinen Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber dem Wirkstoff, wie Brennen oder Jucken der Haut oder Schleimhaut beobachtet worden. Es liegen bislang keine Langzeitstudien über die Wirkung bei Schwangerschaft und Stillzeit vor.
Bei systemischer Aufnahme kann es zu starken nephro- und neurotoxischen Nebenwirkungen kommen!
Handelsnamen
Limexx (A), Tyrosur (D),
- mit Cetylpyridiniumchlorid und Lidocain: Citropain (CH)
- mit Benzalkoniumchlorid und Benzocain: Dorithricin (D, A)
- mit Cetrimoniumbromid und Lidocain: Lemocin (D, A, CH)
- mit Cetylpyridiniumchlorid und Oxybuprocain: Mebucaine (CH)
- mit Lidocain und Lysozym: Mebucasol (CH), Sangerol (CH)
- mit Cetylpyridiniumchlorid und Phenazon: Otothricinol (CH)
- mit Acetylcystein, Phenylalanin, Lidocain und Taurin: Solmucaine (CH)
- mit Dequaliniumchlorid und Lidocain: Tyroqualin (CH)
zahlreiche Generika (A, CH)
Einzelnachweise
- ↑ a b Datenblatt Tyrothricin from Bacillus aneurinolyticus (Bacillus brevis) bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 29. Mai 2011.
- ↑ Tyrothricin bei ChemIDplus
- ↑ Tyrothricin bei docchek
- ↑ Beipackzettel Dorithricin Halstabletten
- ↑ Beipackzettel Tyrosur Gel
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten! Kategorien:- ATC-R02
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