Tōkaidō Shinkansen

Tōkaidō Shinkansen
Streckenverlauf

Die Tōkaidō-Shinkansen (jap. 東海道新幹線), benannt nach der historischen Fernstraße Tōkaidō, ist eine 515,4 Kilometer lange, normalspurige japanische Eisenbahn-Schnellfahrstrecke der Bahngesellschaft JR Central zwischen den Bahnhöfen Tōkyō (Tōkyō) und Shin-Ōsaka (Ōsaka).

Die Betriebsaufnahme der Strecke erfolgte am 1. Oktober 1964, vor den Olympischen Sommerspielen von Tokio. Sie war die erste Strecke des Shinkansen-Systems und mit einer Reisegeschwindigkeit von 200 km/h (ab Oktober 1965: 210 km/h) die erste Strecke für den Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsverkehr (planmäßige Reisegeschwindigkeit über 200 km/h) weltweit.

Mit Tokio, Osaka und Nagoya verbindet die Strecke die drei größten Städte in Japan. Im Raum Tokio werden dabei drei Bahnhöfe durch die Tokaido-Shinkansen bedient: Tokio, Shinagawa und Shin-Yokohama.[1] Entlang der Strecke liegen insgesamt 16 Bahnhöfe[2], die bedarfsabhängig bedient werden.

Das Hochgeschwindigkeitsnetz wurde durch den San'yō-Shinkansen im März 1972 bis Okayama (171 km) und 1975 bis Hakata (393 km) verlängert.

Im März 1972 wurde eine computergestützte Zugüberwachung in Betrieb genommen.[2] Am 14. März 1992 startete JR Central mit dem Nozomi ein drittes Zugangebot auf der Strecke. Mit täglich zunächst zwei Zugpaaren verkehrten die neuen Züge der Serie 300 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h. Die Fahrzeit auf der 515-km-Strecke konnte damit auf zweieinhalb Stunden reduziert werden. Weitere Einheit der 300er Serie ergänzten in den folgenden Monaten den Nozomi und die acht Hikari- und drei Kodama-Züge.[3]

Zur Betriebsaufnahme verkehrten 60 Züge pro Tag über die Strecke. Im Juli 1967 wurde die Marke von 100 Millionen Reisenden erreicht. Ende der 1980er Jahre verkehrten 250 Züge pro Tag über Strecke, bei mehr als 100 Millionen Reisenden pro Jahr. Der Anteil des Shinkansen am Modal Split auf der Verbindung zwischen Tokio und Ōsaka lag in dieser Zeit bei 85 Prozent.[2] Eine Studie in den frühen 1990er Jahren ergab, dass 55 Prozent des Verkehrs von anderen Eisenbahnlinien auf der Tōkaidō-Shinkansen übergingen. Aus der Luftfahrt waren 23 Prozent sowie aus Bussen und Pkw insgesamt 16 Prozent auf die neue Linie übergegangen. Sechs Prozent des Verkehrs sind neu entstanden. Der Luftverkehr zwischen Nagoya und Tokio wurde nach Eröffnung der Strecke eingestellt.[1] 132 Millionen Fahrgäste nutzten im Jahr 2002 den Tokaido-Shinkansen.[1]

Bahnhöfe
Japanisch Entfernung
von Tokio
(km)
Umsteigemöglichkeiten Ort
Tokio 東京 0 Tōhoku-Shinkansen, Jōetsu-Shinkansen,Tōkaidō-Hauptlinie,Keihin-Tōhoku-Linie,Yamanote-Linie,Chūō-Hauptlinie,Yokosuka-Linie,Sōbu-Hauptlinie,Keiyō-Linie,Marunouchi-Linie Chiyoda Präfektur Tokio
Shinagawa 品川 6,8 Tōkaidō-Hauptlinie,Keihin-Tōhoku-Linie,Yamanote-Linie,Yokosuka-Linie Minato
Shin-Yokohama 新横浜 25,5 Yokohama-Linie,U-Bahn Yokohama Yokohama Präfektur Kanagawa
Odawara 小田原 76,7 Tōkaidō-Hauptlinie,Odakyū Odawara-Linie Odawara
Atami 熱海 95,4 Tōkaidō-Hauptlinie,Itō-Linie Atami Präfektur Shizuoka
Mishima 三島 111,3 Tōkaidō-Hauptlinie Mishima
Shin-Fuji 新富士 135,0 Fuji
Shizuoka 静岡 167,4 Tōkaidō-Hauptlinie Shizuoka
Kakegawa 掛川 211,3 Tōkaidō-Hauptlinie Kakegawa
Hamamatsu 浜松 238,9 Tōkaidō-Hauptlinie Hamamatsu
Toyohashi 豊橋 274,2 Tōkaidō-Hauptlinie,Iida-Linie Toyohashi Präfektur Aichi
Mikawa-Anjō 三河安城 312,8 Tōkaidō-Hauptlinie Anjō
Nagoya 名古屋 342,0 Tōkaidō-Hauptlinie,Chūō-Hauptlinie,Kansai-Hauptlinie Nagoya
Gifu-Hashima 岐阜羽島 367,1 Hashima Präfektur Gifu
Maibara 米原 408,2 Tōkaidō-Hauptlinie,Hokuriku-Hauptlinie Maibara Präfektur Shiga
Kyōto 京都 476,3 Tōkaidō-Hauptlinie,Sanin-Hauptlinie,Kosei-Linie,Nara-Linie Kyōto Präfektur Kyōto
Shin-Ōsaka 新大阪 515,4 Tōkaidō-Hauptlinie,Takarazuka-Linie Ōsaka Präfektur Ōsaka

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Moshe Givoni: Development and Impact of the Modern High-speed Train: A Review. In: Transport Reviews. 26, Nr. 5, Jahr, ISSN 0144-1647, S. 593–611
  2. a b c Meldung 25 Jahre Shinkansen. In: Eisenbahntechnische Rundschau, 38 (1989), Heft 12, S. 790 f.
  3. Meldung Neues Zugangebot zwischen Tokio und Osaka. In: Eisenbahntechnische Rundschau. 41, Nr. 6, 1992, S. 355 f.

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