U-Bahnhof Friedrich-Ebert-Platz

U-Bahnhof Friedrich-Ebert-Platz
Aufgang zur Straßenbahn im Rohbau
Lageplan U-Bhf. Friedrich-Ebert-Platz

Der U-Bahnhof Friedrich-Ebert-Platz (Abkürzung: FE) ist der 46. U-Bahnhof der Nürnberger U-Bahn und soll am 11. Dezember 2011[1] eröffnet werden. Er ist 553 m vom U-Bahnhof Kaulbachplatz entfernt und wird vorläufig der Endbahnhof der Linie U3 sein.

Der Platz an der Bucher Straße wurde im Jahre 1954 nach dem ersten Präsidenten der Weimarer Republik und SPD-Vorsitzenden Friedrich Ebert benannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Bahnhof liegt auf der Grenze der Nürnberger Stadtteile St. Johannis und Gärten hinter der Veste und erstreckt sich unterirdisch in etwa Ost-West-Richtung unter dem Friedrich-Ebert-Platz. Vom westlichen Bahnsteigkopf wird ein Ausgang an die Gabelung Rückertstraße und Kirchenweg führen. Vom östlichen Bahnsteigkopf wird der Ausgang in ein Verteilergeschoss und von dort aus auf die Ost- und Westseite der Bucher Straße und zur Haltestelleninsel der Straßenbahn führen. Zusätzlich wird es einen Aufzug von der Bahnsteigebene zur Haltestelleninsel geben.

Bauwerk

Die Bauarbeiten für das 142 m lange und 10 m tiefe Bahnhofsbauwerk begannen im Juni 2007 [2] und werden in offener Bauweise mit Berliner Verbau und anschließender Deckelung ausgeführt[3]. Für die Unterfahrung des Bahnhofs durch eine geplante U-Bahn- oder Stadtbahnstrecke wird es bauliche Vorleistungen geben.

Für die architektonische Gestaltung des Bahnhofs ist das Architekturbüro Stößlein verantwortlich.[4] Da dieser U-Bahnhof langfristig als Umsteigebahnhof konzipiert ist, wird dieser wie in Nürnberg üblich (siehe auch U-Bahnhof Aufseßplatz) in weiß-orangfarbener Ausführung erstellt.

Linien

Der Bahnhof wird nach seiner Fertigstellung von der Linie U3 bedient werden. Über dem Bahnhof befinden sich eine Haltestelleninsel für die Straßenbahnen in Richtung Thon und Plärrer. An der Einmündung der Rückertstraße wird sich die nördliche Endhaltestelle der Stadtbuslinie 34 befinden.

Kritik

Oberflächengestaltung

Westlicher Aufgang (A1) vor dem denkmalgeschützten Haus am Kirchenweg

Nach mehreren Planänderungen führten die Architekten des Bahnhofs in einem Bericht für die Sitzung des Bau- und Vergabeausschuss der Stadt Nürnberg am 18. Oktober 2005 aus, dass der Aufgang A1 am Kirchenweg sich „bewusst vor die Jugendstilfassade“ stelle, wobei die Glas-Beton-Konstruktion nun auf Grund ihrer Transparenz „ein Durchblicken vom Friedrich-Ebert-Platz auf die dahinter befindliche“ Fassade ermögliche.[4] Der Baukunstbeirat, ein unabhängiges Gremium aus Architekten, das den Stadtrat berät,[5] führte nach der von Michael Stößlein beschriebenen Planänderung am 16. Juni 2005 in einer zweiten Stellungnahme unter anderem aus, dass das „Aufgangsbauwerk […] nun in seiner ‚objekthaften‘ transparenten und im Volumen reduzierten Ausformung im Zusammenspiel mit der dahinterstehenden Fassade“ angenehmer erscheine.[6]

Diese Planungen wurden in der Sitzung des Stadtplanungsausschuss vom 2. April 2009 bestätigt,[7] allerdings gegen die Stimmen der sechs Vertreter der CSU-Stadtratsfraktion im Ausschuss, die den Verlust von 13 Parkplätzen nicht hinnehmen wollten.[8] Den Wegfall der Parkplätze begründeten die Architekten und das Baureferat vor allem mit sonst nicht ausreichenden Aufstellflächen für die Feuerwehr und einer Verbesserung der Platzqualität.[9]

Im Nachgang der Sitzung des Stadtplanungsausschuss vom 2. April 2009 wurde die Platzgestaltung, insbesondere die Platzierung und Gestaltung des Aufgangs A1, in der Lokalpresse aufgegriffen und eine ablehnende öffentliche Meinung hierzu thematisiert, obwohl die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des Friedrich-Ebert-Platz nach dem U-Bahn-Bau noch nicht abgeschlossen waren. In der Berichterstattung wurde insbesondere die Ablehnung von Fraktionsmitgliedern mehrerer im Stadtrat vertretenen Parteien wiedergegeben,[10] die als Mitglieder verschiedener Ausschüsse unmittelbar an der hier skizzierten politischen Willensbildung beteiligt waren.[11]

Aufzug

Das Baureferat reagierte auf Kritik an der Anordnung des ampelgesicherten Fußgängerüberwegs von der neuen Straßenbahninsel nach Westen über die Bucher Straße.[12][13] Es wurde befürchtet, dass die Fußgänger am Überweg aufgrund des Aufzugsschachtes die Straße nicht einsehen könnten und auch von den nahenden Autofahrern nicht gesehen werden könnten, obwohl im Endausbau des Platzes an dieser Stelle nur der geradeaus stadteinwärts fließende Verkehr auf der Bucher Straße den Fußgängerüberweg kreuzt und daher nur einer der potenziellen Unfallbeteiligten den Überweg bei grüner Ampel überqueren kann.[14]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: U-Bahnhof Friedrich-Ebert-Platz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Online Informationen der VAG
  2. Stadt Nürnberg, Tiefbauamt/U-Bahnbau (Hrsg.): Bauzeitenplan U3, BA 1.3. Nürnberg März 2008 (PDF, 61 KB).
  3. Stadt Nürnberg, Tiefbauamt/U-Bahnbau (Hrsg.): U3 BA 1.3 Bauablauf. Anliegerinformation. Nürnberg April 2007 (PDF, 1,4 MB).
  4. a b Prof. Michael Stößlein: Entwurfserläuterung. Raumbildender Ausbau des U-Bahnhof Friedrich-Ebert-Platz. In: Informationen aus Stadtrat und Ausschüssen. 21. September 2005, S. 2-3, abgerufen am 30. September 2011 (PDF, Beilage 5.1 zum Tagesordnungspunkt 5 der Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses vom 18. Oktober 2005): „Aufgang A1 vor dem Denkmal geschützten Gebäude […]“
  5. Baukunstbeirat (BKB). Baureferat der Stadt Nürnberg, abgerufen am 30. September 2011.
  6. Niederschriften BKB vom 17.03.2005 und 16.06.2005. In: Informationen aus Stadtrat und Ausschüssen. Baukunstbeirat der Stadt Nürnberg, 16. Juni 2005, S. 2, abgerufen am 30. September 2011 (PDF, Beilage 5.2 zum Tagesordnungspunkt 5 der Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses vom 18. Oktober 2005).
  7. Oberflächengestaltung Friedrich-Ebert-Platz. Beschluss. In: Informationen aus Stadtrat und Ausschüssen. 2. April 2009, abgerufen am 30. September 2011 (PDF, Beschluss zum Tagesordnungspunkt 5 der Sitzung des Stadtplanungsauschusses vom 2. April 2009).
  8. Oberflächengestaltung Friedrich-Ebert-Platz, Antrag der CSU-Stadtratsfraktion vom 02.04.2009 (mündlich vorgebracht). Beschluss. In: Informationen aus Stadtrat und Ausschüssen. 2. April 2009, abgerufen am 30. September 2011 (PDF, Beschluss zum Tagesordnungspunkt 5 der Sitzung des Stadtplanungsauschusses vom 2. April 2009).
  9. Sachverhaltsdarstellung. In: Informationen aus Stadtrat und Ausschüssen. 2. April 2009, S. 2-3, abgerufen am 30. September 2011 (PDF, Beilage 5.3 zum Tagesordnungspunkt 5 der Sitzung des Stadtplanungsauschusses vom 2. April 2009): „Dies hatte jedoch zur Folge, dass die Aufstellflächen für die Feuerwehr nicht ausreichend waren. Deshalb musste die Planung diesbezüglich überarbeitet werden. […] Dies wird in Anbetracht der hervorragenden öffentlichen Erschließung und der Verbesserung der Platzqualität als vertretbar betrachtet. Die Aufstellflächen für die Feuerwehr und die Anleiterbarkeit an die Gebäude sind gewährleistet.“
  10. Stadtanzeiger Nürnberg, 16. April 2009; ebenda, 20. April 2011
  11. Ausschüsse und Kommissionen. Abgerufen am 30. September 2011 (Mit Link auf eine aktuelle Liste „Besetzung der Stadtratsausschüsse“).
  12. Jo Seuß: Gefahrenherd wird entschärft. Das Baureferat will Sichtprobleme am Friedrich-Ebert-Platz rasch beseitigen. In: Nürnberger Stadtanzeiger. 18. März 2011, abgerufen am 19. September 2011.
  13. Vorlage. In: Informationen aus Stadtrat und Ausschüssen. 14. April 2011, abgerufen am 30. September 2011 (PDF, Bericht des Baureferenten zum Tagesordnungspunkt 6 der Sitzung des Verkehrsausschuss vom 14. April 2011): „Die stadteinwärtige Richtungsfahrbahn der Bucher Straße hat im Bereich der Fußgängerfurt eine Gesamtbreite von 7,35 m. Eine Bemessung auf 7,0 m ist möglich. Der rechte Fahrstreifen wird 4,0 m breit, so dass Radfahrer von Personenkraftwagen noch überholt werden können. Durch die Verschiebung der Bordsteinlinie um 0,35 m nach Westen kann eine Verbesserung der Sichtbeziehungen erzielt werden. Der Abstand der Bordsteinkante vom U-Bahnbauwerk beträgt dann 85 cm. […] Seitens der Verwaltung wird die Ausweitung der Aufstellflächen für Fußgänger ausgeführt. Die Verkehrssicherheit am Friedrich-Ebert-Platz wird damit deutlich verbessert.“
  14. Oberflächengestaltungsplan Nr. 2.1790.2.2. In: Informationen aus Stadtrat und Ausschüssen. 2. April 2009, abgerufen am 30. September 2011 (PDF, Beilage 5.2 zum Tagesordnungspunkt 5 der Sitzung des Stadtplanungsauschusses vom 2. April 2009; Beachte insbesondere die Schnitte A – A und B – B).


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