- U.S. Military Academy
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Die United States Military Academy (USMA) ist eine Militärakademie der Vereinigten Staaten in West Point, New York, und eine Einrichtung des übergeordneten US Army Training and Doctrine Command (TRADOC). Sie bildet einen Großteil des Offiziernachwuchses der US Army aus.
Die USMA ist in einem früheren Fort der Armee am westlichen Ufer des Hudson River in Orange County in West Point untergebracht und befindet sich etwa 80 Kilometer nördlich von New York City. Der Komplex der Akademie nimmt 65 km² in Anspruch.
Die USMA ist eine der renommiertesten Hochschulen der Vereinigten Staaten. Absolventen der Akademie erhalten den akademischen Grad eines Bachelors und sind gleichzeitig Second Lieutenant in der Army. Nach Abschluss haben sie eine Dienstpflicht von mindestens 5 Jahren, gefolgt von 3 Jahren in der Reserve. Die herausragende Bedeutung der Akademie ist an der synonymen Verwendung des Ortsnamens „West Point“ mit der Institution abzulesen.
West Point ist der am längsten ununterbrochen benutzte Posten der US Army, das Motto der Akademie ist „Duty, Honor, Country“ („Pflicht, Ehre, Vaterland“)
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits George Washington wählte den Standort für das Fort aus; das Bauwerk wurde 1778 von Tadeusz Kościuszko errichtet. Washington sah in West Point eine der wichtigsten militärischen Stellungen des Kontinents. Auf einem Plateau über einem Knick des Hudson River gelegen konnte die Kontinentalarmee von dort den wichtigen Schiffsverkehr kontrollieren. Hätte die britische Armee diese Stellung erobert, hätte sie die nördlichen und südlichen Kolonien voneinander abschneiden können. Bis heute finden sich an den Festungsmauern Kanonen aus dieser Zeit.
Am 16. März 1802 wurde das Fort durch ein Gesetz von Thomas Jefferson in eine Militärakademie umgewandelt, da in der US Army ein eklatanter Mangel an Offizieren bestand. Einen wichtigen Part in der Geschichte der Akademie hatte Colonel Sylvanus Thayer, der diese zwischen 1817 und 1833 leitete. Er erhöhte die Qualität der Ausbildung und legte die Betonung auf militärische Disziplin und Ehrverhalten. Im Bereich der Ausbildung machte er Bauingenieurwesen zum Grundstein des Studiums; die Absolventen der Akademie hatten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wesentlichen Anteil am Ausbau der Infrastruktur in den Vereinigten Staaten. Als nach dem amerikanischen Bürgerkrieg weitere Technische Hochschulen etabliert wurden, erweiterte die Militärakademie ihren Studienplan über das Ingenieurswesen hinaus.
Viele der Offiziere, die am Sezessionskrieg teilnahmen, waren zuvor in West Point ausgebildet worden. Teilweise kämpften im amerikanischen Bürgerkrieg Freunde und ehemalige Klassenkameraden von West Point gegeneinander.
Nach dem Ersten Weltkrieg ergänzte der Leiter Douglas MacArthur den Lehrplan noch weiter, vor allem um körperliche und athletische Fächer. Ein wichtiges Ziel wurde damit die Idee „jeder Kadett ein Athlet“. Ebenso wurde das bis dahin ungeschriebene System der Ehre kodifiziert. Der Ehrenkodex der Kadetten lautet: „Ein Kadett lügt, betrügt oder stiehlt nicht und toleriert dies auch nicht bei anderen“. Lyndon B. Johnson erweiterte 1964 die Größe der Akademie von 2.529 auf 4.417 Kadetten.
Seit 1976 nimmt die Akademie auch Frauen auf.
Die USMA und die Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg betreiben seit 2005 einen jährlichen Austausch von Kadetten und Offizieren.
Ausbildung
West Point stellt hohe Anforderungen an aufzunehmende Personen. Die größte Vorauswahl stellt sicher die persönliche Empfehlung durch einen Abgeordneten des US-Kongresses bzw. US-Präsidenten dar, die ein Bewerber vorweisen muss. Darüber hinaus ist ein guter Notendurchschnitt des High-School-Abschlusses sowie ein lupenreines Führungszeugnis nötig. Der Bewerber darf nicht verheiratet sein und auch während der Ausbildung keine Ehe eingehen. Jährlich bewerben sich etwa 15.000 Personen, von denen knapp 1.200 zum neuen Jahrgang zugelassen werden.
Jedes Jahr am 25. Juni finden sich die neuen Kadetten an der Akademie ein. Rund um ihr Gelände sind Lautsprecher aufgestellt, über die Anweisungen an die Neuankömmlinge gerichtet werden. Bevor sie sich einrichten können, werden sie ähnlich wie in der Grundausbildung empfangen und medizinisch untersucht. Bevor sie den Titel eines Kadetten (plebe) tragen dürfen, bekommen die Bewerber nach erwähnter Untersuchung noch eine Stunde Bedenkzeit, um einen Vertrag zu unterschreiben, der ihre Aufnahme in die Akademie bei einer Verpflichtung für insgesamt 9 Jahre bestätigt (diese Verpflichtung entfällt für diejenigen Kadetten, die sich nach spätestens 2 Jahren entschließen, aus der Akademie auszuscheiden).
Alle Kadetten müssen die angebotenen Kern-Fächer aus Sozial- und Naturwissenschaften sowie auch Fremdsprachen und Ingenieurwissenschaften wahrnehmen und zusätzlich eine Grundausbildung ableisten, die höhere Ansprüche stellt als die übliche in den US-Streitkräften. Darüber hinaus gibt es keine Semesterferien im üblichen Sinne: In der Zeit zwischen den akademischen Semestern werden die Kadetten in über die ganzen USA verteilte Trainingszentren verschickt, je nachdem, welche Truppengattung die einzelnen Rekruten anstreben.
Gegen Ende des Akademieablaufs werden die Kadetten in mehreren Zeremonien verabschiedet. Symbolischer Höhepunkt ist das gemeinsame Hochwerfen der Kadettenmütze im Anschluss an die kollektive Vereidigung.[1]
Etwa die Hälfte der Absolventen arbeiten nach ihrer Verpflichtungszeit im aktiven Dienst (min. 5 Jahre) in der Wirtschaft.
Auf dem Gelände befindet sich ein Soldatenfriedhof, auf dem Absolventen begraben werden.
Führung
Die USMA wird von Superintendent Lieutenant General Franklin L. Hagenbeck geleitet. [3]
Bekannte Absolventen
- Ulysses S. Grant, 18. Präsident der USA, General der Nordstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg
- Dwight D. Eisenhower, 34. Präsident der USA, Oberkommandierender der alliierten Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg in Europa
- Jefferson Davis, Präsident der Konföderierten im amerikanischen Bürgerkrieg
- Robert E. Lee, General der Konföderierten im amerikanischen Bürgerkrieg
- Joseph E. Johnston, General der Konföderierten im amerikanischen Bürgerkrieg
- William T. Sherman, General der Nordstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg
- Thomas J. Jackson, General der Konföderation unter Robert E. Lee
- George Armstrong Custer, General der Nordstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg, Kommandeur des 7. US Kavallerieregimentes
- John J. Pershing, Kommandierender US General der alliierten Expeditionsstreitkräfte im Ersten Weltkrieg
- Douglas MacArthur, Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg im Pazifik
- George S. Patton, Jr., US-amerikanischer Panzergeneral im Zweiten Weltkrieg
- Omar N. Bradley, Kommandeur der 1. US-Armee im Zweiten Weltkrieg in Europa
- Maxwell D. Taylor, Kommandeur der 101. US-Luftlandedivision
- James M. Gavin, Kommandeur des 505. Fallschirmjägerregiments und der 82. US-Luftlandedivision
- Brent Scowcroft, Sicherheitsberater im Weißen Haus
- Edwin E. „Buzz“ Aldrin, US-amerikanischer Astronaut, beteiligt an der ersten Mondlandung mit Apollo 11
- Michael Collins, US-amerikanischer Astronaut, beteiligt an der ersten Mondlandung mit Apollo 11
- H. Norman Schwarzkopf, Kommandierender US-General im Golfkrieg 1991
- Mike Krzyzewski, Basketballtrainer
- David Scott, US-amerikanischer Astronaut, beteiligt an der Mondlandung mit Apollo 15
- Alfred Worden, US-amerikanischer Astronaut, beteiligt an der Mondlandung mit Apollo 15
- Lucius D. Clay, Initiator der Berliner Luftbrücke
- William Westmoreland, zwischen 1964 und 1968 Oberbefehlshaber der US-Truppen in Vietnam
- Harold G. Moore, ehemaliger Lieutenant General der US Army, Lieutenant Colonel in Vietnam (Schlacht im Ia-Drang-Tal)
- Edward Higgins White, II, erster US-amerikanischer Astronaut der frei im Weltraum schwebte Gemini 4
- Frank Frederick Borman, II, US-amerikanischer Astronaut, mit Apollo 8 erster bemannter Raumflug zum Mond
- Fidel V. Ramos, 12. Präsident der Philippinen
- Wesley Clark, Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte während des Kosovokrieges
- Douglas E. Lute, Generalleutnant, seit Mai 2007 Chefkoordinator für die Kriege im Irak und in Afghanistan
- Anastasio Somoza Debayle, General, zweimaliger Präsident Nicaraguas
Verweise
Interne Verweise
Literatur
- Stephen E. Ambrose: Duty, Honor, Country—A History of West Point. Johns Hopkins University Press, Baltimore, Md. 1999, ISBN 9780801862939.
- Rod Miller, Richard Cheek und Alexander M. Haig, Jr.: West Point U.S. Military Academy: An Architectural Tour. Princeton Architectural Press, 2002, ISBN 9781568982946.
- Maureen Oehler DuRant und Peter E. Carroll: West Point. Arcadia Publishing, 2007, ISBN 9780738554976.
- Elizabeth Dey Jenkinson Waugh: West Point. MacMillan, 1944.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vereidigungstext beim Center for Military History
- ↑ Siehe bei usma.edu, Zugriff am 5. August 2008
- ↑ Siehe bei usma.edu , Zugriff am 5. August 2008
Ausbildende Militärakademien der Streitkräfte der Vereinigten StaatenUS Military Academy (USMA) | US Naval Academy (USNA) | US Air Force Academy (USAFA) | US Cost Guard Academy (USCGA)
41.391302777778-73.958597222222Koordinaten: 41° 23′ 29″ N, 73° 57′ 31″ W
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