- Ueli Jäggi
-
Ueli Jäggi (* 8. Oktober 1954 in Olten, Kanton Solothurn) ist ein Schweizer Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach einem Studium der Germanistik, Romanistik und Geschichte besuchte er ab 1979 die Schauspiel Akademie in Zürich. Seine ersten Engagements führten ihn ans Theater der Jugend in München und ans Schauspielhaus Nürnberg. In den 80er Jahren spielte er am Theater Basel, wo er Christoph Marthaler kennenlernte, in dessen Inszenierungen er fast immer besetzt ist. In den 90er Jahren spielte er u.a. am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Von 2000 bis 2004 gehörte er fest zum Ensemble des von Marthaler geleiteten Schauspielhaus Zürich. Seitdem ist er freischaffend tätig als Schauspieler und Regisseur. Am Luzerner Theater inszenierte er 2004 die schweizerdeutsche Fassung von "Das Ende vom Anfang" von Sean O'Casey. 2007 inszenierte er in Luzern Friedrich Dürrenmatts „Das Versprechen“ und 2009 am selben Haus "der Gehülfe" nach dem Roman von Robert Walser. Ebenda führte er 2010 Regie bei "In Amrains Welt, auf der Suche nach der wiedergefundenen Zeit". Mit Beat Fäh schrieb er „Usflug“, ein Theaterstück für Kinder. Neben seiner Theaterarbeit übernahm Ueli Jäggi auch Filmrollen (u.a. in „Donna Leon – Commissario Brunetti“) und war als Sprecher an zahlreichen Hörspielen beteiligt. Seit 2008 spricht er den Kriminaloberrat Xaver Finkbeiner in den vom SWR produzierten Folgen des ARD Radio Tatorts.
Theaterrollen (Auswahl)
- 1991, Theater Basel: „Stägeli uf, Stägeli ab, juhee!“ / Regie: Christoph Marthaler
- 1992, Theater Basel: „Faust,eine subjektive Tragödie“ von Fernando Pessoa / Regie:Christoph Marthaler
- 1993, Theater Basel: „Prohelvetia“ von Christoph Marthaler / Regie: Christoph Marthaler
- 1993, Volksbühne Berlin: „Murx den Europäer! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn ab! Ein patriotischer Abend von Christoph Marthaler“ / Regie: Christoph Marthaler
- 1994, Volksbühne Berlin: „Sturm vor Shakespeare. Le petit rien“ nach William Shakespeare / Regie: Christoph Marthaler
- 1996, Deutsches Schauspielhaus Hamburg: „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horváth / Regie: Christoph Marthaler
- 1997, Volksbühne Berlin: „Drei Schwestern“ von Anton Tschechow / Regie: Christoph Marthaler / Rolle: Andreij Prosorow
- 2000, Schauspielhaus Zürich: „Hotel Angst“ von Christoph Marthaler: / Regie: Christoph Marthaler
- 2001, Schauspielhaus Zürich: „Was ihr wollt“ von William Shakespeare / Regie: Christoph Marthaler / Rolle: Malvolio
- 2001, Schauspielhaus Zürich: „Menschsein macht müde“ von Jürg Kienberger und Claudia Carigiet / Regie: Jürg Kienberger
- 2002, Schauspielhaus Zürich: „Die schöne Müllerin“ nach Franz Schubert / Regie: Christoph Marthaler
- 2003, Schauspielhaus Zürich: „Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen“ von Nikolai Gogol / Regie: Anna-Sophie Mahler
- 2003, Schauspielhaus Zürich: „Das goldene Zeitalter. Ein Projekt von Meg Stuart, Stefan Pucher, Christoph Marthaler und Anna Viebrock“ / Regie: Meg Stuart, Stefan Pucher, Christoph Marthaler
- 2003, Schauspielhaus Zürich: „Dantons Tod“ von Georg Büchner / Regie: Christoph Marthaler / Rolle: Lacroix
- 2003, Schauspielhaus Zürich: „Groundings“ von Christoph Marthaler: / Regie: Christoph Marthaler
- 2003, Schauspielhaus Zürich: „O.T. Eine Ersatzpassion“ von Christoph Marthaler / Ersatz-Regie: Christoph Marthaler
- 2005, Volksbühne Berlin im Palast der Republik: „Berlin Alexanderplatz“ nach Alfred Döblin / Regie: Frank Castorf
- 2005, Wiener Festwochen/NT Gent: „Schutz vor der Zukunft“ von Christoph Marthaler / Markus Hinterhäuser / Regie: Christoph Marthaler
- 2005, Volksbühne Berlin: „Die Fruchtfliege“ von Christoph Marthaler / Regie: Christoph Marthaler
- 2006, Theater Basel: „E Schtau vou Reh“ von Guy Krneta und Rahel Hubacher / Regie: Rafael Sanchez
- 2006, Volksbühne Berlin: „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Ödön von Horváth / Regie: Christoph Marthaler
- 2007, Rote Fabrik Zürich: „Platz Mangel“ von Christoph Marthaler / Regie: Christoph Marthaler
- 2008, Hotel Waldhaus, Maria Sils: „Das Theater mit dem Waldhaus“ von Christoph Marthaler / Regie: Christoph Marthaler
- 2009, Wiener Festwochen: „Riesenbutzbach. Eine Dauerkolonie“ von Christoph Marthaler und Anna Viebrock / Regie: Christoph Marthaler
- 2009, Theater Basel: „La Grande-Duchesse de Gérolstein" von Jacques Offenbach / Regie: Christoph Marthaler
- 2010, Theater Basel: "Das Wüstenbuch" von Beat Furrer / Regie: Christoph Marthaler
- 2010, Festival d'Avignon: "Papperlapapp" von Christoph Marthaler / Regie: Christoph Marthaler
Hörspiele (Auswahl)
- 1991, DRS: „Schnee us Chlote oder Franz Musils erster Fall“ von Thomas Küng
- 1994, DRS: „Häwy Müesli für de Musil oder Franz Musils zweiter Fall“ von Thomas Küng
- 1994, DRS: „Logothetis“ von Eberhard Petschinka
- 1997, DRS: „Albanien fressen“ von David Zane Mairowitz
- 1998, DRS: „Splitter“ von Eberhard Petschinka
- 1998, WDR/ORF/MDR: „Rafael Sanchez erzählt 'Spiel mir das Lied vom Tod'“ von Eberhard Petschinka und Rafael Sanchez
- 1999, DRS: „Hotel Rousseau eifach oder Franz Musils dritter Fall“ von Thomas Küng
- 2002, DRS: „Marina - Das Schicksalsdrama, das uns lehrt, was Liebe ist“ von Fritz Sauter
- 2003, DRS/SFB: „Tod einer Ärztin“ (Kommissär Hunkeler) von Hansjörg Schneider
- 2004, DRS: „Blitz, blank & tot oder Franz Musils vierter Fall“ von Jürg Brändli
- 2005, RBB: „Hofmanns Elixier oder Die Welt ist perfekt“ von Regine Ahrem und Michael Rodach
- 2005, DRS: „Hunkeler macht Sachen“ von Hansjörg Schneider
- 2006, DRS: „Elefantenjagd oder Franz Musils fünfter Fall“ von Jürg Brändli
- 2006, SWR: „Kaltes Land“ von Reto Finger
- 2007, DRS: „Das Leben ist viel zu kurz, um offene Weine zu trinken“ von Guy Krneta
- 2007, WDR: „Der wunderbare Massenselbstmord“ von Arto Paasilinna
- 2007, DRS: „Hunkeler und der Fall Livius“ von Hansjörg Schneider
- 2008, SWR: „Himmelreich und Höllental“ (ARD Radio Tatort, Folge 3) von Christine Lehmann
- 2008, SWR: „Mordlauf“ (ARD Radio Tatort, Folge 6) von Christine Lehmann
- 2009, SWR: „Falsches Herz“ (ARD Radio Tatort, Folge 14) von Friedrich Ani und Uta Maria Heim
- 2009, SWR: „Schlössers Geheimnis oder Frauen morden anders“ (ARD Radio Tatort, Folge 24) von Felix Huby
- 2010, DRS: „Absolute Private – oder Franz Musils siebter Fall“ von Jürg Brändli und Fritz Zaugg
- 2010, DRS: „Houzbei-Housi & Nasepööggen-Änni“ Sechs Kurzstücke von Markus Michel und Fritz Zaugg
- 2010, SWR: „Sinti-Jazz“ (ARD Radio Tatort, Folge 34) von Hugo Rendler
- 2011, DRS: "Hunkeler und die Augen des Ödipus" von Hansjörg Schneider
- 2011, DRS: "Narrenspital" von Ulrich Bassenge
- 2011, SWR: "Blutoper" von Christine Lehmann
Hörbücher
- 2003, „Bartleby, der Schreiber“ von Herman Melville
- 2004, „Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen“ von Nikolai W. Gogol
- 2006, „Lissabonner Requiem - Eine Halluzination“ von Antonio Tabucchi
- 2007, „Klein Zaches“ von E.T.A. Hoffmann
- 2007, „Ein schönes Leben“ von Martin Becker
- 2010: Daniil Charms: Wie schrecklich schwinden unsere Kräfte, aus dem Russischen von Peter Urban, gesprochen von Ueli Jäggi, Felix von Manteuffel, Peter Urban, André Jung und Fritz Zuegg; Christoph Merian Verlag, Basel ISBN 978-3-85616-443-0
Filmografie (Auswahl)
Abkürzung R = Regie
- 1988: Gekauftes Glück R: Urs Odermatt (Nidwaldner Synchronstimme für Wolfram Berger)
- 1990: Der Tod zu Basel R: Urs Odermatt
- 1992: Heiß – Kalt R: Markus Fischer
- 1993: Brandnacht R: Markus Fischer
- 1994: Punch R: Alan Birkinshaw und Johannes Flütsch
- 1994: Wachtmeister Zumbühl R: Urs Odermatt
- 1995: Verbotene Zone R: Markus Fischer
- 1996: Polizeiruf 110 - Kleine Dealer, grosse Träume R: Urs Odermatt
- 1997: Lisa Falk - Der letzte Besucher R: Urs Odermatt
- 1998: Feuerreiter R: Nina Grosse
- 1999: Die Häupter meiner Lieben R: Hans-Günther Bücking
- 2000: Der Onkel vom Meer R: Marie-Louise Bless
- 2000: Donna Leon. Vendetta R: Christian von Castelberg
- 2001: Tod durch Entlassung R: Christian Kohlund
- 2001: Mondscheintarif R: Ralf Huettner
- 2002: Donna Leon. In Sachen Signora Brunetti R: Sigi Rothemund
- 2002: Donna Leon – Nobiltà R: Sigi Rothemund
- 2003: Donna Leon. Venezianisches Finale R: Sigi Rothemund
- 2003: Donna Leon. Feine Freunde R: Sigi Rothemund
- 2004: Donna Leon. Sanft entschlafen R: Sigi Rothemund
- 2004: Donna Leon. Acqua alta R: Sigi Rothemund
- 2005: Donna Leon. Beweise, dass es böse ist R: Sigi Rothemund
- 2005: Donna Leon. Verschwiegene Kanäle R: Sigi Rothemund
- 2006: Donna Leon. Endstation Venedig R: Sigi Rothemund
- 2006: Donna Leon. Das Gesetz der Lagune R: Sigi Rothemund
- 2006: Grounding - Die letzten Tage der Swissair R: Michael Steiner
- 2006: Eden R: Michael Hofmann
- 2008: Donna Leon. Die dunkle Stunde der Serenissima R: Sigi Rothemund
- 2008: Donna Leon: Blutige Steine R: Sigi Rothemund
- 2008: Canzun Alpina R: Sören Senn
- 2010: Sennentuntschi: Michael Steiner
Auszeichnungen und Preise
- 2001 Schauspieler des Jahres (Theater heute)
- 2004 Deutscher Hörbuchpreis für „Bartleby, der Schreiber“ von Herman Melville
- 2007 Deutscher Hörbuchpreis für „Lissabonner Requiem“ von Antonio Tabucchi
Weblinks
- Literatur von und über Ueli Jäggi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ueli Jäggi in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- dieproduktion. Agentur von Ueli Jäggi.
- Ueli Jäggi als Xaver Finkbeiner auf www.radiotatort.ard.de (Zugriff am 11. Januar 2010).
Kategorien:- Schauspieler
- Schweizer Künstler
- Geboren 1954
- Mann
Wikimedia Foundation.