Ulrich Pfeil

Ulrich Pfeil

Ulrich Pfeil (* 13. Mai 1966 in Hamburg) ist ein deutscher Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ulrich Pfeil wuchs in Heide (Holstein) auf und machte 1985 das Abitur am Gymnasium Heide-Ost. Nach Ableistung des Wehrdienstes studierte er von 1987 bis 1993 Erziehungswissenschaften, Französisch und Geschichte an der Universität Hamburg. Im Jahre 1989/90 war er als Fremdsprachenassistent in Lure in Frankreich tätig. Zwischen 1993 und 1995 absolvierte er das Refendariat am Elsensee-Gymnasium in Quickborn. Nach dem Zweiten Staatsexamen unterrichtete er 1995/96 am Gymnasium Bernau bei Berlin (Brandenburg).

Im Jahre 1995 wurde er im Fach Mittlere und Neuere Geschichte am Fachbereich Geschichtswissenschaften der Universität Hamburg mit einer Dissertation zum Thema »Vom Kaiserreich ins Drittes Reich. Die Kreisstadt Heide/Holstein 1890–1933« promoviert. Von 1996 bis 2002 war Pfeil als DAAD-Lektor am Institut d’Allemand d’Asnières (Asnières-sur-Seine) der Universität Paris III (Sorbonne Nouvelle) tätig. Ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglichte ihm im Jahre 2002, sich an der Universität Lille 3 zum Thema „Die ‚anderen‘ deutsch-französischen Beziehungen. Die DDR und Frankreich 1949–1990“ zu habilitieren. Zwischen 2002 und 2009 arbeitete er am Deutschen Historischen Institut Paris und nahm 2003 eine Gastprofessur am 1er cycle franco–allemand de Sciences Po Paris à Nancy wahr. Pfeil war von 2005 bis 2010 Professor für Deutschlandstudien an der Université Jean Monnet de Saint-Étienne. Zum 1. September 2010 erhielt er einen Ruf an die Université Paul Verlaine de Metz.

Seine Forschungsschwerpunkte im Bereich der Neueren und Zeitgeschichte sind neben Studien zur Erinnerungskultur[1] die deutsch-französischen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert,[2] die Geschichte Europas, Deutschland im Kalten Krieg,[3] die Geschichte der deutschen und internationalen Historiographie und die Schleswig-Holsteinische Landesgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Publiziert hat er darüber hinaus über das Deutsch-Französische Schulgeschichtsbuch[4] Histoire/Geschichte[5]. Außerdem interessiert er sich für die Geschichte des Fußballs, ganz besonders[6] für die des FC Bayern München.

Publikationen

Monographien
  • Vom Kaiserreich ins »Dritte Reich«. Heide 1890–1933, Heide 1997, 482 Seiten
  • Von der roten Revolution zur braunen Diktatur. Heide zwischen 1918 und 1935. Quellen, Texte und Abbildungen für die Sekundarstufe I (herausgegeben von der GEW Heide), Heide 1997, 81 Seiten
  • « Comme un coup de tonnerre dans un ciel d’été ». Französische Reaktionen auf den 17. Juni 1953. Verlauf – Perzeptionen – Interpretationen (Kleine Schriftenreihe der Historischen Kommission zu Berlin, Heft 8), Berlin, Berliner Wissenschaftsverlag, 2003, 78 Seiten, ISBN 3-8305-0493-4
  • Die »anderen« deutsch-französischen Beziehungen. Die DDR und Frankreich 1949–1990 (Zeithistorische Studien des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, Bd. 26), Köln, Böhlau, 2004, 704 Seiten, ISBN 3-412-04403-2
  • Vorgeschichte und Gründung des Deutschen Historischen Instituts Paris. Darstellung und Dokumentation, Ostfildern, Thorbecke, 2007, 478 Seiten, ISBN 978-3-7995-7917-9
  • (mit Corine Defrance), Deutsch-Französische Geschichte. Eine Nachkriegsgeschichte in Europa 1945–1963, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2011, 336 Seiten, ISBN 978-3-534-14708-3
Herausgeberschaft
  • La RDA et l’Occident 1949–1990, Asnières, PIA, 2000, 536 Seiten, ISBN 2-910212-15-7
  • Die DDR und der Westen. Transnationale Beziehungen 1949–1989, Berlin, Ch. Links, 2001, 360 Seiten, ISBN 3-86153-244-1
  • mit Corine Defrance (Hg.), Le Traité de l‘Élysée et les relations franco-allemandes 1945 – 1963 – 2003, Paris, CNRS-Éditions, 2005, 268 Seiten, ISBN 2-271-06308-6
  • mit Corine Defrance (Hg.), Der Élysée-Vertrag und die deutsch-französischen Beziehungen 1945 – 1963 – 2003, München, Oldenbourg, 2005, 291 Seiten, ISBN 3-486-57678-X
  • Deutsch-französische Kultur- und Wissenschaftsbeziehungen im 20. Jahrhundert. Ein institutionengeschichtlicher Ansatz, München, Oldenbourg, 2007, 396 Seiten, ISBN 978-3-486-58180-5
  • Das Deutsche Historische Institut Paris und seine Gründungsväter. Ein personengeschichtlicher Ansatz, München, Oldenbourg, 2007, 343 Seiten, ISBN 978-3-486-58519-3
  • Die Rückkehr der deutschen Geschichtswissenschaft in die ›Ökumene der Historiker‹. Ein wissenschaftsgeschichtlicher Ansatz, München, Oldenbourg, 2008, 343 Seiten, ISBN 978-3-486-58795-1
  • mit Hans Manfred Bock, Corine Defrance und Gilbert Krebs (Hg.), Les jeunes dans les relations transnationales. L’Office franco-allemand pour la jeunesse 1963–2008, Paris, PSN, 2008, 467 Seiten, ISBN 978-2-87854-427-5
  • mit Jean-Paul Cahn (Hg.), Allemagne 1945–1961. De la « catastrophe » à la construction du Mur, Villeneuve d’Ascq, Septentrion, 2008, 250 Seiten, ISBN 978-2-7574-0056-2
  • mit Jean-Paul Cahn (Hg.), Allemagne 1961–1974. De la construction du Mur à l’Ostpolitik, Villeneuve d’Ascq, Septentrion, 2009, 402 Seiten, ISBN 978-2-7574-0107-1
  • mit Jean-Paul Cahn (Hg.), Allemagne 1974–1990. De l’Ostpolitik à l’unification, Villeneuve d’Ascq, Septentrion, 2009, 329 Seiten, ISBN 978-2-7574-0107-1
  • Football et identité en France et en Allemagne, Villeneuve d’Ascq, Septentrion, 2010, 260 Seiten, ISBN 978-2-7574-0156-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ulrich Pfeil, »Nicht alle Deutschen haben ein Herz aus Stein«. Über das Bild des deutschen Widerstandes in Frankreich nach 1945, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 27/2004, S. 23–30.
  2. Ulrich Pfeil, Der Élysée-Vertrag vom 22. Januar 1963
  3. Ulrich Pfeil, Die Suezkrise, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 17-18/2006, S. 32–38.
  4. Reiner Marcowitz, Ulrich Pfeil (Hg.), Gemeinsames Geschichtsbuch; Dossier zum 1. Band in Dokumente 5/2006
  5. Corine Defrance, Reiner Marcowitz, Ulrich Pfeil (Hg.), Histoire/Geschichte 2; Eckert.Dossier
  6. Ulrich Pfeil, Le Bayern die Munich

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ulrich Pfeil — Activités Historien Professeur lettres et langues (UFR LL) Naissance 13 mai 1966 Hambourg,  Allemagne Langue d écriture allemand, français …   Wikipédia en Français

  • Pfeil — ist: das Geschoss des Bogens, siehe Pfeil (Geschoss) ein Symbol, siehe Pfeil (Symbol) ein Objekt in der Mathematik oder Physik, siehe Vektor ein Begriff der Kategorientheorie in der Mathematik, siehe Pfeil (Kategorientheorie) ein Sternbild des… …   Deutsch Wikipedia

  • Ulrich Christoph von Stille — (* 15. Oktober 1654 in Salzwedel; † 8. Dezember 1728 in Magdeburg) war ein königlich preußischer Generalleutnant und Kommandant der Festung Magdeburg, sowie Erbherr auf Fretzdorf, Herzsprung und Christdorf. Leben Er war der Sohn von Christian von …   Deutsch Wikipedia

  • Adelberg Meyer zum Pfeil — Junker Adelberg Meyer zum Pfeil (auch Adelbert Meyer zum Pfeil) ( * 1474 in Basel, † 8. Juni 1548 in Basel)[1] wurde 1521, erstmals unter Missachtung formeller bischöflicher Ernennungsrechte, vom Basler Rat zum Bürgermeister gewählt und wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolaus Meyer zum Pfeil — Minneszene Nikolaus Meyer zum Pfeil und Barbara zum Lufft, oben mit Allianzwappen zum Lufft Meyer zum Pfeil (Wandteppich, Basel um 1471/1490) Junker Nikolaus Meyer zum Pfeil (* 1451 …   Deutsch Wikipedia

  • Dornier Do 335 Pfeil — Saltar a navegación, búsqueda Do 335 Pfeil El único Do 335 (VG+PH) sobreviviente se encuentra en el National Air and Space Museum en Washington DC (Estados Unidos). Tipo …   Wikipedia Español

  • Wilhelm-Leopold-Pfeil-Preis — Der Wilhelm Leopold Pfeil Preis, kurz auch Pfeil Preis genannt, wurde von 1963 bis 2006 an Persönlichkeiten aus Wissenschaft oder Praxis verliehen, die sich um eine für die Zukunft beispielhafte Waldwirtschaft in Europa besonders verdient gemacht …   Deutsch Wikipedia

  • Dornier Pfeil — Do 335 …   Deutsch Wikipedia

  • Moritz Pfeil — Rudolf Augstein, 1980 Rudolf Karl Augstein (* 5. November 1923 in Hannover; † 7. November 2002 in Hamburg; Pseudonyme u.a. Moritz Pfeil und Jens Daniel) war ein deutscher Journalist, Verleger …   Deutsch Wikipedia

  • Eugen Ewig — (* 18. Mai 1913 in Bonn; † 1. März 2006 ebenda) war ein deutscher Historiker. Eugen Ewigs Arbeitsschwerpunkt war die Geschichte des frühen Mittelalters. Er lehrte als Professor für Geschichte an den Universitäten Mainz und Bonn und galt der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”