- Ultental
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Das Ultental, oder einfach Ulten, ist das 40 km lange Tal der Falschauer in Südtirol, Italien. Es verläuft parallel zum nördlich gelegenen Vinschgau und reicht vom Nationalpark Stilfser Joch bis nach Lana im Meraner Land (Burggrafenamt). Der größte Teil des Ultentales gehört zur Gemeinde Ulten.
Hauptorte sind
- St. Gertraud (1501 m, ca. 300 Einwohner)
- St. Nikolaus (1256 m, ca. 300 Einwohner)
- Kuppelwies (1153 m, ca. 150 Einwohner)
- St. Walburg (1190 m, ca. 2.200 Einwohner)
- St. Pankraz (735 m, ca. 1.568 Einwohner)
Zwischen St. Walburg und St. Pankraz zweigt nach Süden die Straße ins Nonstal ab.
In der Nähe von St. Gertraud befindet sich ein Naturdenkmal, die drei „Ultner Urlärchen“, die lange Zeit v. a. im Volksglauben als über 2000 Jahre alt gehandelt wurden. Eine 2004 an der Universität Innsbruck verfasste Diplomarbeit[1] korrigiert das Alter der Lärchen auf etwa 850 Jahre. Da die Bäume im Inneren morsch sind, konnte das Alter nicht mehr exakt bestimmt werden, sondern wurde mittels Anwendung verschiedener Berechnungsverfahren näherungsweise ermittelt.[2]
Der Ort St. Walburg weist mit dem latènezeitlichen Brandopferplatz am Kirchhügel eine im Alpenraum herausragende archäologische Fundstelle auf.[3]
In der Mitte des Ultentals gibt es das kleine und ruhige Skigebiet Schwemmalm. Des Weiteren gibt es eine Langlaufloipe von St. Nikolaus nach St. Gertraud.
Das Ultental bietet ein vielfältiges Angebot für Bergwanderer. Angefangen von gut gekennzeichneten Wanderwegen bis hin zu hochalpinen Tourstrecken. Der höchste der Ultner Berge ist die Hintere Eggenspitze mit 3.443 m.
Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts hielten sich besonders im Badeort Mitterbad bei St. Pankraz viele Berühmtheiten auf, so die Kaiserin Elisabeth v. Österreich, Bismarck, Franz Defregger, Hermann Sudermann, Franz Kafka, Hermione v. Preuschen, Domherr Graf zur Lippe, Thomas Mann (der hier seine Buddenbrooks beendete) und Heinrich Mann. Viele kamen wegen des bekannten Arztes und Philosophen Dr. Christoph Hartung von Hartungen, der in Riva am Gardasee das Sanatorium von Hartungen betrieb und im hinteren Ultental, bei St. Nikolaus, seine Sommervilla Hartungshausen besaß.
Einzelnachweise
- ↑ Diplomarbeit
- ↑ Genaueres darüber in: Der Schlern, Ausgabe 79/3, 2005
- ↑ Hubert Steiner: Alpine Brandopferplätze. Archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen / Roghi votivi alpini. Archeologia e scienze naturali. Forschungen zur Denkmalpflege in Südtirol 5 / Beni culturali in Alto Adige : studi e ricerche 5. Editrice Temi, Trento 2010, ISBN 978-88-89706-76-3
Weblinks
Commons: Ultental – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien46.5511Koordinaten: 46° 33′ 0″ N, 11° 0′ 0″ OKategorien:- Tal in Europa
- Tal in Südtirol
- Ortler-Alpen
- Nonsberggruppe
- Ulten
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