Uwe Rosenberg

Uwe Rosenberg
Uwe Rosenberg auf der Spiel 09 in Essen

Uwe Rosenberg (* 27. März 1970 in Aurich/Ostfriesland) ist ein deutscher Spieleautor. Bekannt geworden ist er vor allem durch das Kartenspiel Bohnanza, welches auch in anderen Ländern wie den Niederlanden und den USA sehr erfolgreich ist. Sein größter Erfolg als Spieleautor ist der Gewinn des Deutschen Spielepreises 2008 mit dem Spiel Agricola.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rosenberg begann bereits während der Schülerzeit, sich mit der Entwicklung und den Mechanismen von Spielen zu beschäftigen. In dieser Zeit veröffentlichte er einige Postspiele, die heute zum Teil auf der Internetplattform www.omido.de angeboten werden. Die Veröffentlichung seines bekanntesten Spiels, Bohnanza bei Amigo, fällt in seine Studentenzeit. Seit Abschluss seines Statistik-Studiums (Thema der Diplomarbeit: „Wahrscheinlichkeitsverteilungen beim Memory“) in Dortmund widmet er sich hauptberuflich der Entwicklung von Spielen.

In den 1990er-Jahren erlernte Rosenberg das Spielehandwerk, indem er Spiele nicht nur erfand, sondern auch regelmäßig an Spieleturnieren teilnahm. Mit seinem Team kam er bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Brettspiel in unterschiedlichen Jahren auf den 4., 5. und 6. Platz.

Im Jahr 2000 gründete er mit anderen Autoren den Kleinverlag Lookout Games. Hier wurden unter anderem diverse Erweiterungen zu Bohnanza veröffentlicht, teilweise in Zusammenarbeit mit Hanno Girke. Größere Projekte werden jedoch weiterhin bei anderen Verlagen, z. B. Amigo und Kosmos, veröffentlicht.

Rosenberg hat sich vor allem durch die Entwicklung innovativer Kartenspielmechanismen einen Namen gemacht. Ein weiterer Schwerpunkt seines Schaffens sind rechercheintensive Spiele, die skurrile Ereignisse aus der Vergangenheit thematisieren, und Spiele, die sich mit Frauen- und Männerklischees beschäftigen. Seit 2005 konzentriert er sich auf komplexe Aufbauspiele mit Wirtschaftsthematik: Sein erstes, Agricola, ist im Oktober 2007 erschienen. Als zweites Spiel in dieser Reihe ist im Oktober 2008 Le Havre erschienen. Mit seinem dritten Spiel Vor den Toren von Loyang machte Rosenberg im Oktober 2009 seine Erntezeit-Trilogie komplett.

Rosenberg ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn. Er lebt in Gütersloh und unterhält sein Atelier in Dortmund.

Postspiele

  • Athletics (1987)
  • Ein Satz (1988)
  • Basketball (1989)

Spiele

  • Marlowe, Salagames (1993)
  • Times, Salagames (1993) und Fun Connection (1994)
  • Lifetime, Amigo (1996)
  • Bohnanza, Amigo (1997 und 2007 Sonderausgabe in Blechschachtel), YES (Dänemark), Midgard (Dänemark), 999 Games (Niederlande 2002), Brain Games (Lettland und Litauen 2007), Piatnik (Ungarn 2007), Mercurio (Spanien 2007), als Fasolki bei G3 Spolka (Polen 2007), als Fazole bei Corfix (Tschechien 2007), Kikigagne (Kanada 2008), Gigamic (Frankreich 2010, in Blechschachtel) und Möbius Games (Japan 2010)
  • Bohnanza Erweiterungs-Set, Amigo (1997, 2001), als de Uitbreiding bei 999 Games (Niederlande 2004) sowie ohne Aufträge, dafür mit Lady- und Spiderbohnen, als Fasolki Rozszerzenie bei G3 Spolka (Polen 2011)
  • La Isla Bohnità, Amigo (1998) und 999 Games (Niederlande 2007)
  • Schnäppchenjagd, Queen Games (1998)
  • Klunker, Hans im Glück (1999), Rio Grande Games (USA 1999) und Lookout Games (2005)
  • Komme gleich, Spielkartenfabrik Altenburg (1999)
  • Mamma Mia!, Abacusspiele (1999), Rio Grande Games (USA 1999), PS Games (Niederlande 2002), Paperiyagi (Südkorea 2003), Homo Ludicus (Spanien 2007) und Möbius Games (Japan 2010)
  • Space Beans, Amigo (1999, 2007), Rio Grande Games (USA 2000) und Midgard (Dänemark 2001)
  • Bohnanza inklusive Erweiterungs-Set, Rio Grande Games (USA 2000), Gigamic (Frankreich 2003), Paperiyagi (Südkorea 2004), Lautapelit (Finnland 2005), Korea Boardgames (Südkorea 2007), Kaissagames (Griechenland 2007), OOO Lifestyle (Russland 2009), als Semenza bei Statelibri (Italien 2010) und Swan Panasia (China 2011)
  • Al Cabohne, Amigo (2000)
  • Babel, mit Hagen Dorgathen, Kosmos (2000), Rio Grande Games (USA 2000), Tilsit (Frankreich 2000) und 999 Games (Niederlande 2000)
  • Titus, Adlung-Spiele (2000)
  • Bali, Kosmos (2001)
  • High Bohn, mit Hanno Girke, Amigo (2001)
  • Limits, Amigo (2001) und Playroom (USA 2007)
  • Mutabohn, Lookout Games (2001)
  • Ladybohn, Lookout Games (2002)
  • Bohn Hansa, Amigo (2003) und als Bean Trader bei Rio Grande Games (USA 2003)
  • Yellowstone Park, Amigo (2003)
  • Anno Domini - Deutschland, mit Urs Hostettler, Abacusspiele (2003)
  • Attribut 2, mit Marcel-André Casasola Merkle, Lookout Games (2004)
  • Bohnanza - Bohnentaler, Amigo (2004)
  • Bohnaparte, mit Hanno Girke, Amigo (2004) und Rio Grande Games (USA 2004)
  • High Bohn Plus, mit Hanno Girke, Rio Grande Games (USA 2004)
  • Schätzbold, Lookout Games (2004)
  • Sole Mio, Abacusspiele (2004)
  • Telebohn, Lookout Games (2004)
  • Frauen & Männer, Kosmos (2005), als Women and Men bei Rio Grande Games (USA 2005) und als Cliché bei 999 Games (Niederlande 2005)
  • Wir sind schwanger, Amigo (2005)
  • Rabohnzel, Lookout Games (2005)
  • Spelunke, Lookout Games (2005)
  • Nottingham, Abacusspiele (2006) und Ueberplay (USA 2007)
  • Bohnkick, Amigo (2006)
  • Kannibohne, Lookout Games (2006)
  • Typisch Frau, typisch Mann, mit Reiner Knizia und Hagen Dorgathen, Kosmos (2006), siehe auch Fernsehsendung Typisch Frau – Typisch Mann
  • Ladybohn, Amigo (2007) und als Ladybaby bei Piatnik (Ungarn 2008)
  • Bohnröschen, Amigo (2007)
  • Bohnanza Fan-Edition, Lookout Games (2007), Amigo (2008) und Rio Grande Games (USA 2008)
  • Agricola, Lookout Games (2007), Z-Man Games (USA 2008), 999 Games (Niederlande 2008), Ystari Games (Frankreich 2008), Lacerta (Polen 2008), MINDOK (Tschechien 2008), Homo Ludicus (Spanien 2008), Korea Boardgames (Südkorea 2008), Statelibri (Italien 2008), Hobby Japan (Japan 2008), Swan Panasia (China 2009) und Compaya (Ungarn 2009)
  • Kennen Sie Di?, Kosmos (2008)
  • Le Havre, Lookout Games (2008), Alliance (USA 2009), Esdevium (Großbritannien 2009), 999 Games (Niederlande 2009), Ystari Games (Frankreich 2009), MINDOK (Tschechien 2009) und Homo Ludicus (Spanien 2009)
  • Mamma Mia! Plus, Abacusspiele (2009)
  • Frauen & Männer - Mitbringspiel, Kosmos (2009)
  • Wendy's Pferdebazaar, Amigo (2009)
  • Agricola - Die Moorbauern, Lookout Games (2009), Z-Man Games (USA 2009), 999 Games (Niederlande 2009), Lacerta (Polen 2009), Statelibri (Italien 2009), Hobby Japan (Japan 2009), Ystari Games (Frankreich 2010) und Homo Ludicus (Spanien 2010)
  • Bohnedikt, mit Jochen Steininger, Lookout Games (2009)
  • Vor den Toren von Loyang, Hall Games (2009), Z-Man Games (USA 2010), 999 Games (Niederlande 2010), Statelibri (Italien 2010), Intrafin Games (Frankreich), Hobby Japan (Japan 2010) und Wargames Club Publishing (China 2010, in zwei Sprachausgaben)
  • Le Havre: Le Grand Hameau, mit Grzegorz Kobiela, Lookout Games (2010)
  • Bohnanza Fun & Easy, Amigo (2010)
  • Mutterböhnchen, eine Variante zu Ladybohn, Lookout Games (2010)
  • Psycho Meter, Heidelberger Spieleverlag (2010)
  • Bauer sucht Frau - Kartenspiel, Amigo (2010)
  • Merkator, Lookout Games (2010)
  • Bohnanza Pocket-Version, Amigo und Tempo (2010)
  • Ora et Labora, Lookout Games (2011), Z-Man Games (USA 2010), uplay.it edizioni (Italien 2011), Lacerta (Polen 2011), Hobby Japan (Japan 2011)

Bücher

  • Das Bohnanza-Fanbuch, Amigo (2007)
  • Das große Bohnanza-Buch, mit Björn Pertoft und Christian Matzerath, Subito (2007)

Auszeichnungen

  • Bohnanza kam auf die Auswahlliste 1997 beim Spiel des Jahres und erhielt den Kartenspielpreis À la carte der Spielezeitschrift Fairplay. Bei der Wahl zum Deutschen Spielepreis 1997 belegte es den 5. Platz.
  • Die Spiele Mamma Mia und Babel wurden ebenfalls auf die Auswahlliste ihrer Erscheinungsjahrgänge gesetzt und belegten beim Kartenspielpreis der Fairplay jeweils den zweiten Platz. Nottingham erreichte bei dieser Wahl zum besten Kartenspiel des jeweiligen Jahrgangs einen dritten, Schnäppchenjagd einen vierten und Space Beans einen fünften Platz.
  • Agricola wurde auf der Internetseite Hall9000.de zum besten Spiel des Jahres 2007 gewählt und von der Jury Spiel des Jahres mit dem „Sonderpreis Komplexes Spiel“ 2008 ausgezeichnet. Es hat 2008 außerdem den Deutschen Spielepreis gewonnen, ist mit dem International Gamers Award ausgezeichnet worden und wurde von den Nutzern der Internetseite Boardgamegeek zum „Game of the Year“ und zum Sieger in der Kategorie „Gamer's Game“ gewählt. Weitere Preise gab es in Portugal (J.U.G. 2008, Jogo do Ano 2009), Tschechien (Hra roku 2008), Spanien (Juego del Año en España 2008), Frankreich (Tric Trac d'Or 2008, As d'Or 2009), Polen (Gra Roku 2009) und den Niederlanden (Nederlandse Spellenprijs 2009). Bei der Vergabe der wichtigsten österreichischen Spielepreise wurde Agricola 2008 mit dem Preis Spiele Hit für Experten geehrt.
  • Le Havre wurde auf der Internetseite Hall9000.de zum besten großen Spiel des Jahres 2008 gewählt. Es hat 2009 bei der Wahl zum Deutschen Spielepreis den 2. Platz belegt und ist wie Agricola im Vorjahr mit dem International Gamers Award ausgezeichnet worden. Bei der Wahl zum Game of the Year 2010 wurde es vom renommierten Games Magazine in der Kategorie „Advanced Strategy Game“ ausgezeichnet.
  • Vor den Toren von Loyang wurde auf der Internetseite Hall9000.de zum besten großen Spiel des Jahres 2009 gewählt. Im Jahre 2010 wurde es mit der Essener Feder für die beste Spielregel des Spielejahrgangs 2009/10 geehrt.

Literatur

  • Andrea Hartig: Ohne den Agenten läuft gar nichts, in: Ostfriesische Nachrichten, 27. Juli 1991
  • Felix Rehwald: Man muss logisch und abstrakt denken können, in: Ostfriesische Nachrichten, 18. Mai 1996
  • Uda Bengen: Statistiker ärgern sich nicht über verlorene Spiele, in: Ostfriesische Nachrichten, 10. April 1999
  • Peter Neugebauer: Spuren im Spieleangebot, in: Spielbox 2/1999, S. 14-16, W. Nostheide Verlag, Memmelsdorf
  • Edwin Ruschitzka: Ideen beim Duschen, in: Spielbox 6/1999, S. 40-41, W. Nostheide Verlag, Memmelsdorf
  • Tobias Bolsmann: Bohnen handeln und Türme bauen, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 25. November 2000
  • Ferdinand Knauß: Die harte Arbeit am Spielvergnügen, in: Welt am Sonntag, 14. Oktober 2001
  • Stefanie Schneck: Brot für Spiele dank „Bohnanza“, in: Ruhr Nachrichten, 31. Juli 2002
  • Karsten-Thilo Raab: Dortmunder Profile, Shaker Verlag, Dezember 2004
  • Udo Bartsch: Plötzlich Hoffnungsträger, in: Spielbox 5/2008, S. 14-16, W. Nostheide Verlag, Memmelsdorf
  • Katrin Eckhart: Das schwere „Baby“ des Erfinders, in: Ostfriesische Nachrichten, 16. September 2008
  • Andreas Böhme: Spieleklassiker aus Dortmunder Feder, in: Westfälische Rundschau, 2. Oktober 2008, Dortmund
  • Wolfgang Wotke: Er mag’s komplex und skurril, in: Westfalen-Blatt, 14. Oktober 2008, Gütersloh
  • Hendrik Varnholt: Siegreich, aber nicht unschlagbar, in: Die Glocke, 16. Oktober 2008, Gütersloh
  • Marius Giessmann: Die Huldigung des Spieletriebs, in: Neue Westfälische, 18. Oktober 2008, Gütersloh
  • Steffi Tenhaven: Er will nur spielen! , in: Ruhr Nachrichten, 21. Oktober 2008
  • Mike Lautenschläger: Herner Spielarten, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 24. Oktober 2008
  • Carsten Dierig: Die verspielte Nation, in: Die Welt, Wirtschaft, 25. Oktober 2008
  • Uwe Wibben: Auricher gewinnt Deutschen Spielepreis, in: Ostfriesische Nachrichten, 6. Dezember 2008
  • Bernhard Hertlein: Bauer auf kleiner Scholle, in: Westfalen-Blatt, 3. Januar 2009, Gütersloh
  • Kathrin Nos: Uwe Rosenberg im Gespräch, in: Fairplay 87, April bis Juli 2009, Bielefeld
  • Martin Zehren: Exporthit „German Games“, in: Westfalenspiegel 06/2009, S. 21-23, Ardey-Verlag, Münster
  • Uwe Wibben: Der Spieler, in: Ostfriesland Magazin, Ausgabe 08/2009
  • Kerstin Krupp: Trend zur Materialschlacht, in: Berliner Zeitung, S. 2, 11./12. Dezember 2010, Berlin

Weblinks


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