Villamayor de Monjardin

Villamayor de Monjardin
Gemeinde Villamayor de Monjardín
Wappen Karte von Spanien
Wappen von Villamayor de Monjardín
Villamayor de Monjardín (Spanien)
DEC
Basisdaten
Comarca: Tierra Estella
Koordinaten 42° 38′ N, 2° 6′ W42.633055555556-2.1605Koordinaten: 42° 38′ N, 2° 6′ W
Höhe: 605 msnm
Fläche: 13,10 km²
Einwohner: 140
Bevölkerungsdichte: 10,69 Einwohner/km²
Postleitzahl: 31242
Verwaltung
Bürgermeister: Sergio Gómez Salvador
Webpräsenz der Gemeinde
Monjardín
Maurenquelle bei Monjardín
Berg Monjardín mit Burgruine, davor Azqueta, hinten links der Kirchturm von Villamayor

Villamayor de Monjardín ist ein Ort am Jakobsweg im spanischsprachigen Teil der Autonomen Gemeinschaft Navarra.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Burg auf dem Monjardín wird als Mons Garcini erwähnt anlässlich der Einnahme durch Karl den Großen im Jahr 778. Dabei soll ein Graf Furio, Bruder des Burgherrn, als Geisel genommen worden sein. Chroniken über die ersten Jahre des Kalifats von Córdoba sprechen dagegen davon, dass der erste Kalif die Burg schleifen ließ, nachdem er gegen seine Gegner aus Saragossa und der Ebro-Region vorgegangen war. El conde „Mothmin“[1] se había dado en retirada previamente, así como otras guarniciones incluida Pamplona supuestamente arrasada por el emperador franco. Die Geschichte des Ortes ist fest mit der über dem Ort gelegenen Burg verbunden. Sie war ein wichtiges Bollwerk gegen die maurische Invasion und wurde im Rahmen der Reconquista durch König Sancho Garcés I. im Jahr 908 zurückerobert. Als Zentrum und Stütze maurischer Machtausübung in dieser Gegend gelang dies nicht ohne harte Kämpfe. Sancho II. (Navarra) schenkte die Burg dem Kloster Irache, später wechselte sie auf Veranlassung von Sancho Mayors in den Besitz des Domkapitels von Pamplona. Im 16. Jahrhundert befindet es sich unter den Gütern des Herzogs von Alba, der es möglicherweise für den Einfall in Navarra von 1512 erhalten hat. Während der Carlistenkriege wurde es wechselweise durch liberale und carlistische Truppen besetzt.

Namensherkunft

Der überlieferte Name des Ortes ist allein Villamayor (im Original Villa Maior). Weil der Name so bis ins 13. Jh. nicht erwähnt wird, nimmt man an, dass er bei Gründung oder Wiederbesiedlung vergeben wurde, möglicherweise durch König Sancho den Starken gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Angesichts der zahlreichen Orte gleichen Namens in Spanien fügte die Königliche Geografische Gesellschaft (Real Sociedad Geográfica) im Februar 1908 zur besseren Unterscheidung den Namen des nahegelegenen Berges Monjardín an und gab ihr damit den bis heute gültigen Namen. Der nun namensbestimmende Monjardín beherrscht auch das Landschaftsbild um den Ort und hieß früher Deyo. Die lokale Überlieferung führt den jetzigen Namen auf den navarresischen König Sancho Garcés I. zurück, der in der Burg auf dem Gipfel des Berges seine letzte Ruhestätte gefunden haben soll. Monjardín würde demzufolge von Mons Garcini, also Berg des Garcés, herrühren. Es gibt jedoch auch Autoren, wie zum Beispiel Mikel Belasko, die für möglich halten, dass Monjardín schlicht aus monte (Berg) und jardín (Garten, Parkanlage) zusammengesetzt ist.

Villamayor de Monjardín ist seines Namens wegen auch als Dorf der vier Lügen bekannt: Ein scherzhaftes Sprichwort führt an, dass es weder Stadt (villa) noch groß (mayor) sei, weder Nonnen (monja) noch Park (jardín) hätte (spanisch: Ni es villa, ni es mayor, ni tiene monjas ni tampoco jardín).

Sehenswürdigkeiten

  • Wappengeschmückte Häuser im Ortskern
  • Kirche Iglesia de San Andrés Apóstol, spätromanisches Gotteshaus mit einem Schiff, der barocke Kirchturm wurde von außen angesetzt.
  • Ermita San Esteban de Deyo oder Santa Cruz de Monjardín
  • Castillo de San Esteban de Deyo oder Castillo de Monjardín. Festungsanlage auf dem Monjardín (auf 890 Meter), die seit dem 10. Jahrhundert belegt ist. Sancho Garcés I. eroberte die Burg 908 von den Mauren und soll hier begraben liegen. Heute existieren hier noch einige Sandsteinmauern und die alte Zisterne in einem Haus mit Kuppelgewölbe.
  • Fuente de Moros (Maurenquelle). Die Zisterne liegt kurz vor Monjardín am Jakobsweg. Sie ist steingedeckt über einem Tonnengewölbe und öffnet sich zum Weg mit einem Doppelbogen, der in der Mitte von einer Zwillingssäule mit Kapitell geteilt wird. Steinstufen führen zum Wasser hinunter.

Fiestas

Patronatsfest am zweiten Sonnabend im September.

Literatur

  • Iñaki Sagredo, Navarra, castillos que defendieron el reino, Pamplona, 2006, ISBN 84-7681-477-1
  • Millán Bravo Lozano: Praktischer Pilgerführer. Der Jakobsweg. Editorial Everest, León 1994, ISBN 84-241-3835-X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. möglich auch „Maximino“ (arabisch: موثمين)
Navigationsleiste Jakobsweg „Camino Francés

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