- Cacabelos
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Gemeinde Cacabelos Wappen Karte von Spanien Basisdaten Autonome Gemeinschaft: Kastilien-León Provinz: León Comarca: El Bierzo Koordinaten 42° 36′ N, 6° 43′ W42.6-6.717464Koordinaten: 42° 36′ N, 6° 43′ W Höhe: 464 msnm Fläche: 32,66 km² Einwohner: 5.498 (1. Jan. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 168,34 Einw./km² Postleitzahl: 24540 Gemeindenummer (INE): 24030 Verwaltung Bürgermeister: José Manuel Sánchez García Webpräsenz der Gemeinde Cacabelos ist ein Ort am Jakobsweg in der Autonomen Region Kastilien-León. Administrativ zugehörig sind die Orte Quilós, Pieros, Arborbuena, Villabuena, San Clemente (Bierzo).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ältesten Belege für menschliche Anwesenheit in Cacabelos datieren auf das Paläolithikum, das zeigen archäologische Funde in den Terrassen des Río Cúa. Die nächsten Zeugnisse (Objekte aus Metall, Keramik) stammen erst aus Bronze- und Eisenzeit und verweisen auf die Castrokultur, hier vertreten durch Castro Vizcaíno und Castro Ventosa.
Die antiken Autoren Florus und Orosius berichten über den Krieg gegen die Asturer in den Jahren 25 bis 19 vor Christus. Er endete mit der Einnahme der Stadt Bergida. Den folgenden Prozess der Romanisierung wird perfekt durch das Entstehen der jetzt römischen Siedlung Bergidum Flavium widergespiegelt. Die Stadt wird von Ptolemäus und im Itinerarium Antonini erwähnt und soll sich auf der Höhe des jetzigen Friedhofs befunden haben. Von hier aus verwalteten und kontrollierten die Römer die Ausbeutung der zahlreichen bercianischen Goldvorkommen, eines davon auf dem Gemeindegebiet am See von Villabuena.
Im fünften Jahrhundert ließen sich die Sueben im Nordwesten nieder, im darauffolgenden Jahrhundert wurde die Zone von den Westgoten annektiert. Der suebische Priester beschreibt Bergido als zur Dioszöse Astorga gehörig, die Münzen des Westgotenkönigs Sisebuts wurden in Bergido geprägt und schließlich berichtet auch der bercianischen Einsiedler Valerius in seiner Autobiographie von einer westgotischen Siedlung auf dem heutigen Gemeindegebiets Cacabelos. Bergido verschwand nach der maurischen Invasion im 7. Jh. zunächst nicht, sondern lebte als Ventosa fort. Später verfiel es jedoch und wurde schließlich komplett verlassen.
Cacabelos wird erstmals im 10. Jh. in einer Schenkungsurkunde König Vermudos II. zugunsten des Klosters Carracedo erwähnt. Im Jahre 1108 ließ der Erzbischof von Santiago de Compostela, Diego Gelmírez, den Ort wieder aufbauen und die Kirche Santa María errichten, von der heute noch die alte Apsis besteht. Die Bautätigkeit provozierte eine hitzige Auseinandersetzung mit dem Bischof von Astorga, in dessen Diözese der Ort lag. Der Streit endete 1138 mit der Schenkung Cacabelos' an Gelmirez, was dem Ort eine Sonderstellung einbrachte: Der Ort unterlag nicht nur erzbischöflichen Rechtsprechung sondern gehörte auch bis 1890 als einziger Ort weit und breit zu einer weit entfernten Diözese. Im 11. Jh. wurden auch Villabuena mit einem königlichen Palast erwähnt und Pieros, dessen Kirche 1086 Bischof Osmundo weihte.
Cacabelo, am Jakobsweg an einer Brücke gelegen, wuchs im Mittelalter – nach seinen Kirchen zu urteilen – ununterbrochen: Santa María de la Plaza, Santa María de la Edrada und Santa María "circa pontem". Darüber hinaus gab es fünf Pilgerhospize: San Lázaro, Santiago, Santa Catalina, Alfonso Cabirto, Inés Domínguez. Der Ort prosperierte aufgrund erfolgreicher Landwirtschaft, dem Beherbungsgeschäft mit den Pilgern und des Zuzugs fränkischer Pilger. Indiz einer florierenden Handelstätigkeit war - wie für Cababelos belegt - eine jüdische Gemeinschaft vor Ort.
1291 gestand Sancho IV. Cababelos eine fünfzehntägige Messe (Feria) abzuhalten zu, die traditionell im Mai abgehalten wurde und wird. Später hielt man weitere Ferias zu San Miguel und San Bartolomé ab. In Villabuena wurde im 13. Jh. das zisterziensische Wilhemskloster (Monasterio de San Guillermo) gebaut, zum Herrschaftsbereich des Frauenklosters gehörten Quilós und Arborbuena, die in diesem Jahrhundert erstmals erwähnt wurden.
Mit Beginn der Neuzeit wurde Cacabelos in die Markgrafschaft (Marquesado de) Villafranca eingegliedert. Dies geschah durch Beerben des Conde de Lemos, dem Erzbischof Rodrigo de Luna den Ort 1458 geschenkt hatte. Per Verkauf durch die Äbtissin von San Guillermo kamen auch die Orte Quilós, Arborbuena und Villabuena zum Marquesado. Kurz darauf verlor auch San Guillermo seine Eigenständigkeit und wurde dem Kloster San Miguel de las Dueñas unterstellt. Zu dieser Zeit war Cacabelos ein Ort von einigen tausend Einwohnern mit mehreren Kirchen, Quilós, Pieros oder Villabuena waren kleine Weiler, die gemeinsam selten die Zahl von 100 Einwohnern überschritten.
Das 19. Jh. begann mit dem Spanischen Unabhängigkeitskrieg Anfang Januar 1809 kreuzten Engländer und Franzosen bei Cacabelos die Waffen, bei der Schlacht stirbt der napoleonische General Colbert. Mit dem Wegfall grundherrschaftlicher Rechtsprechung wird Cacabelos Municipio, das Quilós, Arborbuena und Pieros mitverwaltet. Die Gemeindefläche beträgt 19,5 km², 1857 werden 2.214 Einwohner gezählt, 1.410 davon in Cacabelos selbst. Landwirtschaft, insbesondere Weinanbau, Messen und Handelsaktivitäten machen den Ort zu einer der dynamischsten Ansiedlungen der Gegend.
Die Reblausplage vernichtete den größten Teil der Weinanbauflächen und brachte neben einer starken Rezession auch einen Rückgang der Bewölkerungszahl mit sich (1900: 2.180 Ew). Erst im 20. Jh. gewann man die verlorenen Flächen mit Hilfe amerikanischer Reben zurück, wichtige Keltereien und eine Weinkooperative konnten sich etablieren. Im Rhythmus der wirtschaftlichen Erholung wuchs die Bevölkerung und verbesserte sich die Infrastruktur: Parks und Plätze wurden gestaltet, die öffentliche Schule und das Gymnasium, Gesundheitszentrum, Seniorenheim, Sporthalle und Schwimmbad werden eröffnet. In den 1990 Jahren wurde um die Kirche herum eine Pilgerherberge angelegt.
Wirtschaft
Cacabelos ist mit seinen zahlreichen Weinkelltereien ein Zentrum der Denominación de Origen Bierzo.
Sehenswertes
- Sankt-Rochus-Kapelle (Ermita San Roque), Plaza San Lazaro, mit einer Statue des Heiligen als Pilger
- Kirche Nuestra Señora de la Quinta Angustia, 18. Jh., mit einem Retabel, das den heiligen Antonius beim Kartenspiel mit dem Jesuskind zeigt
- Archäologisches Museum mit keltischen und römischen Ausstellungsstücken.
Fiestas
- Nuestra Señora de la Quinta Angustia (Patronatsfest), zu Ostern
- Sankt Isidor
- Sankt Rochus
- Weinfest
Einzelnachweise
- ↑ Population Figures referring to 01/01/2010. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística.
Literatur
- Míllan Bravo Lozano: Praktischer Pilgerführer. Der Jakobsweg. Editorial Everest, Léon 1994, ISBN 84-241-3835-X
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