- Vlatten (Heimbach)
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Vlatten Stadt HeimbachKoordinaten: 50° 39′ N, 6° 33′ O50.6497222222226.5480555555555275Koordinaten: 50° 38′ 59″ N, 6° 32′ 53″ O Höhe: 275–330 m ü. NN Fläche: 7,80 km² Einwohner: 950 Eingemeindung: 1. Juli 1969 Postleitzahl: 52396 Vorwahl: 02425 Vlatten ist ein Ortsteil der Stadt Heimbach (Eifel) im Kreis Düren.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Vlatten liegt eingebettet in ein sanftes Tal der Voreifel am östlichen Stadtrand von Heimbach. Neben Vlatten liegen Wollersheim, Hergarten und Heimbach.
Geschichte
Erste Besiedlungen sind bereits zur Zeit der Römer erfolgt. Die erste Erwähnung erfolgte 869. Der Ortsname "Vlatten" ist aber vermutlich schon keltischen Ursprungs (von Vlatos = der Herrscher). Zur Zeit der Franken war Vlatten eine Königspfalz.Um 1200 etwa, gab es zwei Burgen in Vlatten. Die Oberburg ist 1385 erstmalig urkundlich erwähnt. Ende des 14. Jahrhunderts ist aus einem anderen festen Hof die Unterburg entstanden, vermutlich durch eine Erbteilung. Sie war, wie die Oberburg, eine Wasserburg. Die auf Sumpfgelände gebaute Unterburg zerfiel im Laufe der Jahrhunderte. Von ihr ist nur noch ein bewachsener Steinhügel zu erkennen.
Kirche
Die Vlattener Kirche ist bis in das Jahr 839 urkundlich nachweisbar. Zur Königspfalz gehörte zu jener Zeit eine Kapelle, aus der die Kirche hervorgegangen ist. Um 1000 war die Kirche das Zentrum des Königshofes. In den folgenden Jahrhunderten fanden weitere Baumaßnahmen an der Kirche statt, und noch 1927/28 wurde das nördliche Seitenschiff angebaut. Die Kirche hat eine wertvolle Barockausstattung. Heute besitzt die Pfarrkirche St. Dionysius nur noch zwei Nebenaltäre.
Oberhalb von Vlatten liegt die St. Michaelskapelle. Urkundlich wird eine Kapelle aus dem 13. Jahrhundert erwähnt. Von dieser steht nur noch das Chorgewölbe mit alten Wandgemälden: Das Schiff mit dem Turm wurde um 1910 in kleinerer Ausführung als bei der ursprünglichen Kapelle neu gebaut.
Schule
Die Schule in Vlatten, welche in der Ortsmitte liegt, wird nicht mehr als Schuleinrichtung benutzt. Sie wurde zu einem Mehrfamilienwohnhaus umgebaut.
Neugliederung
Nach 1895 wurde Hergarten als eigene Amtsbürgmeisterei kommunalpolitisch selbstständiger. Zum Amt Hergarten gehörten neben Hergarten/Düttling noch die Gemeinden Vlatten, Berg, Floisdorf, Eicks, Glehn, Hostel und Bleibuir. Bis zur kommunalen Neugliederung war Hergarten eine selbstständige Gemeinde und gab dem Amt Hergarten den Namen. Zum 1. Juli 1969 erfolgte der Zusammenschluss mit der Stadt Heimbach.[1]
Die Stadt Heimbach kam mit allen Stadtteilen am 1. Januar 1972 vom Kreis Schleiden zum Kreis Düren und wurde in die Stadt Nideggen eingegliedert.[2] Am 4. August 1972 entschied das Oberverwaltungsgericht in Münster, dass Heimbach wieder eine eigenständige Kommune wird. Vlatten wurde Heimbach zugeordnet.
Verkehr, Bahn
An Vlatten vorbei verläuft die Bundesstraße 265. Durchgangsverkehr gibt es im Ort nicht. Der öffentliche Personennahverkehr wird durch Busse der Linie 231 der RVE sichergestellt.
Wirtschaft
Haupterwerbszweig der Einwohner sind eine Vielzahl von gewerblichen Kleinbetrieben. Viele Vlattener arbeiten außerhalb des Ortes. Der Einfluss der Landwirtschaft als Haupterwerbszweig ist in den letzten 20 Jahren erheblich zurückgegangen, macht aber im Vergleich zu vielen anderen Orten dieser Größenordnung immer noch einen erheblichen Teil aus.
Persönlichkeiten
- Herbert Brockel, (* 1965) in Vlatten geborener Spitzenkoch
Sonstiges
- 1997 konnte Vlatten im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Kreisebene eine Silbermedaille erringen und 2006 auf Landesebene ebenfalls eine Silbermedaille. Im diesem Wettbewerb auf Kreisebene konnte Vlatten im Jahr 2008 eine Goldmedaille gewinnen.
- Von 1922 bis 1926 führte das Eifelrennen durch den Ort.
- → Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Heimbach (Eifel)
Einzelnachweise
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
Weblinks
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