- Volleyball World League
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Die Volleyball-Weltliga ist ein Wettbewerb für die Nationalmannschaften der Herren. Das Turnier wird seit 1990 jährlich ausgetragen.
Inhaltsverzeichnis
Reglement
Die FIVB ändert das Reglement immer wieder, um den sportlichen Wert der Weltliga und die Attraktivität für die Zuschauer zu erhöhen. Dennoch gibt es einige grundlegende Bestimmungen.
- Die Teilnehmer der Weltliga qualifizieren sich nicht, sondern werden von der FIVB eingeladen.
- Die Teilnehmer müssen für eine TV-Liveübertragung im eigenen Land sorgen.
- Der Wettbewerb ist in mindestens zwei Phasen unterteilt. Die Vorrunde (oft als „interkontinentale Runde“ bezeichnet) findet in mehreren Austragungsorten statt. Die Finalrunde(n) wird / werden an einem zentralen Ort ausgetragen.
- In der Vorrunde werden die Mannschaften in Gruppen eingeteilt. Jedes Team absolviert vier Spiele gegen die Gruppengegner, jeweils zweimal zuhause und zweimal auswärts. An einem Wochenende finden zwei Spiele statt.
- Nach der Vorrunde qualifizieren sich die besten Mannschaften für die nächste(n) Runde(n). Die Anzahl hängt von der Teilnehmerzahl und vom verwendeten Format ab.
- Der Gastgeber ist automatisch für die Endrunde qualifiziert.
- Die FIVB hat für die Endrunde mehrere Formate ausprobiert: Top Six, Top Four und Viertel- / Halbfinale. Mittlerweile kommt ein gemischtes Format zur Anwendung. Die Viertelfinalisten werden in zwei Gruppen aufgeteilt und die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe absolvieren das Halbfinale und Endspiel.
- In der Vorrunde umfasst eine Mannschaft 18 Spieler, von denen der Trainer für das jeweilige Wochenende zwölf auswählt. In der Endrunde sind nur zwölf Spieler zugelassen.
Geschichte
Die Weltliga wurde 1990 im Rahmen einer umfangreichen Marketingkampagne der FIVB gegründet, das die Aktivitäten des Weltvolleyballverbandes am Ende des Jahrhunderts prägte. Durch den jährlichen Wettbewerb wollten die Verantwortlichen die Sportart fördern und Zuschauer aus aller Welt anlocken. Zu dieser Zeit waren die wichtigsten internationalen Turniere, die im Vierjahres-Rhythmus stattfanden, auf ein Gastgeberland beschränkt. Die Weltliga sollte jedoch jährlich stattfinden, wobei jedes Team Gastgeber für einige Vorrundenspiele ist. Weitere Teilnahmebeschränkungen wie die vorgeschriebene lokale TV-Übertragung sicherten eine intensive Medienpräsenz.
Die Strategie der FIVB erwies sich als erfolgreich; zur Jahrhundertwende hatte sich die Weltliga als bedeutendes internationales Ereignis etabliert. Die großzügigen Preisgelder - die Summe stieg von 1990 bis 2004 von einer auf 13 Millionen Dollar - kompensierten nach Ansicht der nationalen Verbände den Mangel an Tradition und Prestige. Nach dem Erfolg der Weltliga startete die FIVB 1993 mit dem World Grand Prix einen ähnlichen Wettbewerb für die Damen. Dieser wurde vor allem in Ostasien sehr beliebt, während er in der restlichen Welt noch nicht so erfolgreich ist.
Turniere
In den 1990er Jahren dominierten die Italiener die Weltliga und gewannen die ersten drei Turniere. 1993 konnte Brasilien als amtierender Olympiasieger den Heimvorteil nutzen, aber in den nächsten beiden Jahren waren die Südeuropäer wieder erfolgreich. 1996 bezwang der spätere Olympiasieger aus den Niederlanden die Italiener in einem Endspiel über fünf Sätze, aber ein Jahr später holten die dominierende Mannschaft des Jahrzehnts wieder den Titel. 1998 setzte sich Kuba durch, bevor sich Italien 1999 und 2000 seine Erfolgsbilanz auf acht Erfolge in elf Jahren ausbaute. 2001 endete die Dominanz der Italiener jedoch, als sie Brasilien in drei Sätzen unterlagen. Die Südamerikaner entwickelten sich mit weiteren Erfolgen in den Jahren 2003 bis 2007 zur neuen Macht in der Weltliga. Zuvor konnte Russland 2002 einmal gewinnen. 2008 beendeten die USA die brasilianische Siegesserie und holten selbst zum ersten Mal den Titel.
Jahr Gastgeber Gold Silber Bronze 1 1990 Osaka Italien Niederlande Brasilien 2 1991 Mailand Italien Kuba UdSSR 3 1992 Genua Italien Kuba USA 4 1993 São Paulo Brasilien Russland Italien 5 1994 Mailand Italien Kuba Brasilien 6 1995 Rio de Janeiro Italien Brasilien Kuba 7 1996 Rotterdam Niederlande Italien Russland 8 1997 Moskau Italien Kuba Russland 9 1998 Mailand Kuba Russland Niederlande 10 1999 Mar del Plata Italien Kuba Brasilien 11 2000 Rotterdam Italien Russland Brasilien 12 2001 Kattowitz Brasilien Italien Russland 13 2002 Belo Horizonte Russland Brasilien Jugoslawien 14 2003 Madrid Brasilien Serbien und M. Italien 15 2004 Rom Brasilien Italien Serbien und M. 16 2005 Belgrad Brasilien Serbien und M. Kuba 17 2006 Moskau Brasilien Frankreich Russland 18 2007 Kattowitz Brasilien Russland USA 19 2008 Rio de Janeiro USA Serbien Russland Medaillenspiegel
Nation Gold Silber Bronze Gesamt Italien 8 3 2 13 Brasilien 7 2 4 13 Kuba 1 5 2 8 Russland1 1 4 6 11 Niederlande 1 1 1 3 USA 1 0 2 3 Serbien2 0 3 2 5 Frankreich 0 1 0 1 1 1990 und 1991 UdSSR, 1992 Vereintes Team
2 1990 bis 2003 Jugoslawien, 2003 bis 2006 Serbien und MontenegroPlatzierungen
TN 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Ägypten 3 13 13 13 Argentinien 10 7 8 9 6 8 13 9 10 7 13 Australien 1 10 Brasilien 19 3 5 5 1 3 2 5 5 5 3 3 1 2 1 1 1 1 1 4 Bulgarien 11 4 5 8 6 7 5 4 5 4 5 7 China 12 8 9 7 11 11 6 10 9 10 13 9 7 Deutschland 6 12 8 10 13 9 10 Finnland 4 12 10 7 10 Frankreich 13 5 8 11 7 7 5 7 10 5 10 2 6 10 Griechenland 10 11 7 9 11 12 9 9 7 5 7 Italien 19 1 1 1 3 1 1 2 1 4 1 1 2 4 3 2 7 6 9 7 Japan 16 6 7 10 6 8 8 9 12 9 13 13 10 10 13 13 6 Kanada 5 10 7 8 11 13 Kuba 18 2 2 4 2 3 4 2 1 2 8 5 13 13 7 3 7 7 10 Niederlande 14 2 4 4 5 5 12 1 4 3 10 5 7 7 10 Polen 11 10 8 8 7 5 9 7 4 7 4 5 Portugal 7 10 13 13 13 10 5 13 Russland1 17 4 3 6 2 6 4 3 3 2 4 2 3 1 7 3 2 3 Serbien2 11 7 6 4 4 3 2 3 2 5 9 2 Spanien 11 7 10 9 8 5 11 9 5 5 7 13 Südkorea 10 9 8 10 9 6 11 11 10 9 13 Tschechien3 1 4 USA 11 7 6 3 9 12 10 6 9 10 3 1 Venezuela 5 13 13 13 7 13 TN = Anzahl der Teilnahmen (1990 bis 2008) 1 1990 und 1991 UdSSR, 1992 Vereintes Team
2 1990 bis 2003 Jugoslawien, 2003 bis 2006 Serbien und Montenegro
3 1990 bis 1993 TschechoslowakeiWeblinks
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