- Vysoký kámen (Elstergebirge)
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Vysoký kámen Felsturm Zobák (Schnabel), Teil des Hohen Steins
Höhe 773 m n.m. Lage Tschechien Gebirge Elstergebirge Geographische Lage 50° 18′ 5″ N, 12° 24′ 27″ O50.30138888888912.4075773Koordinaten: 50° 18′ 5″ N, 12° 24′ 27″ O Der Vysoký kámen (deutsch Hoher Stein) ist ein bis zu 25 m hoher Aussichtsfelsen an der Grenze zwischen Westerzgebirge und Elstergebirge in Tschechien
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Er befindet sich acht Kilometer westlich der Stadt Kraslice im Okres Sokolov (Tschechien) und 300 m entfernt von der Grenze zu Deutschland im böhmischen Vogtland. Östlich des Berges liegen die tschechischen Orte Kámen (Stein am Hohen Stein) und Kostelní (Kirchberg am Hohen Stein), nordöstlich Počátky (Ursprung). Im Westen befindet sich die deutsche Gemeinde Erlbach mit ihren Ortsteilen Eubabrunn, Wernitzgrün und Landesgemeinde. Bei naturräumlicher Gliederung ist der Hohe Stein die südlichste Erhebung des Erzgebirges.
Geologie
Das gesamte Felsmassiv erinnert an die Ruine einer Burg, ist etwa 400m lang und besteht aus mehreren einzeln hervorgehobenen Formationen. Es hat im Westen mit dem Vyhlidková Skála (Aussichtsfelsen, 773 m.ü.M.) seinen höchsten Punkt. Dieser kann über eine Brücke und Stahltreppen erreicht werden. Den Bergrücken bilden ferner weitläufige Mauerformationen, die am östlichen Ende der Felsturm Zobák (Schnabel) und der monumentale Felsen Vêtrná skála (Windfelsen) abschließen.
Das Gestein besteht aus Quarz auf einem Schieferuntergrund. Geologen bezeichnen diese Art als "Hoher-Stein-Quarzit". In der Umgebung der jähen und stark zerklüfteten Felswände sind Blockmeere entstanden, die hier als Musterbeispiel der Gesteinsverwitterung durch gefrierendes Wasser im Quartär gelten. Teilweise wurden die Blockmeere mit Lehm zugedeckt. Auf den sonnigen Flächen wachsen vor allem Blaubeeren, Preiselbeeren und Besenheide.
Der Hohe Stein ist seit 1974 geschütztes Naturdenkmal Tschechiens. Es wird als Kletterfelsen genutzt und eignet sich durch den meist niedrigen Schwierigkeitsgrad seiner Routen auch für Anfänger.
Geschichte
In der Nähe des Hohen Steines wurden im Jahre 1805 Hostien gefunden, die aus einem Einbruch in der Kirche in Kirchberg (Kostelní) stammten. An dieser Stelle baute man aus Spendengeldern 1817 eine kleine Kapelle.
Der Felsen wurde 1907 durch die Graslitzer Bezirksvertretung unter Schutz gestellt, nachdem der Berg durch mehrere von den vier Grundbesitzern angelegte Steinbrüche zur Gewinnung von Straßenschotter in seiner Existenz bedroht war.
Für die zahlreichen Wanderer wurde bereits 1883 eine Bretterbude als behelfsmäßiges Wirtshaus errichtet. Nach einem Blitzeinschlag entstand als Fachwerkbau 1885 die erste richtige Gaststätte am Hohen Stein. Sie entwickelte sich rasch zu einem beliebten Ausflugsziel. Im Jahre 1906 brannte diese Gaststätte ebenfalls nieder. Mit Streichhölzern spielende Kinder hatten das Feuer verursacht. Im gleichen Jahr wurde das Gebäude wieder errichtet und 1928 ein großer Tanzsaal angebaut. Zum dritten Mal wurde das Ausflugslokal 1937 ein Raub der Flammen. Der Wiederaufbau ging mit finanzieller Unterstützung eines Markneukirchner Fabrikanten schnell voran.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 diente der Hohe Stein den sich aus dem Sudetenland zurückziehenden versprengten deutschen Soldaten als Anlaufpunkt, von dem aus sie durch die dichten Wälder unbehelligt von Grenzposten der US-Besatzungsarmee über die Ortsteile Eubabrunn und Wernitzgrün der Gemeinde Erlbach in die Heimat gelangen konnten. Zahlreiche Wehrmachtsangehörige entgingen so der Gefangenschaft.
Die Kapelle und das Wirtshaus am Hohen Stein wurden nach 1945 zerstört. Der etwa acht Meter tiefe Brunnen ist, versteckt im Wald und provisorisch mit Absperrband gesichert, noch erhalten.
Zugang
Der Hohe Stein ist vom Ortsteil Eubabrunn (Parkplatz am Freilichtmuseum) per Fuß in etwa einer Stunde erreichbar. Auf deutscher Seite sind die Wege befestigt und teilweise ausgeschildert. Auf tschechischer Seite führt ein alter, mit Steinen befestigter Feldweg von Kostelní über Kámen in 20 Minuten fast bis zur Höhe.
Aussicht
Vom Aussichtsfelsen hat man einen weiten Blick nach Westen ins Tal des Schwarzbaches mit Erlbach und Markneukirchen. Am Horizont erkennt man den Háj (Hainberg) bei Aš und bei guter Sicht im südwestlich gelegenen Fichtelgebirge den Großen Kornberg, den Ochsenkopf und den Schneeberg. Außerdem sind im Süden der Dyleň (Tillenberg) an der bayerisch-tschechischen Grenze sowie der nach Westen steil abfallende Slavkovský les (Kaiserwald) zu sehen.
Literatur
- Hoher Stein/Vysoký kámen - Ein landschaftliches Kleinod, Publikationsreihe „Markneukirchen von damals bis morgen“, Heft 3, Oktober 2008
Weblinks
Commons: Vysoký kámen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Berg unter 1000 Meter
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