- Walter Nettig
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Walter Nettig (* 7. Juni 1935 in Wien) ist ein Unternehmer und war Präsident der Wiener Wirtschaftskammer Wien, sowie Wiener Kommunalpolitiker. Nettig ist Bürger ehrenhalber der Stadt Wien und seit Juni 2008 Präsident der Wiener Sängerknaben.
Inhaltsverzeichnis
Jugend und Ausbildung
In seiner Kindheit war Walter Nettig Mitglied des weltberühmten Wiener Kinderchores der Sängerknaben. Er machte eine Ausbildung als Fotokaufmann und arbeitete dann ein Jahr lang als Geschäftsführer einer Wiener Firma. Nettig wanderte als 19-Jähriger nach Australien aus, wo er sich vom Erntehelfer auf den Zuckerrohrfeldern zum Salesman hocharbeitete. In den USA absolvierte Nettig ein zweijähriges Handelsstudium, wo er auch für ein großes Foto-Unternehmen in Hollywood arbeitete. Bei seiner Rückkehr nach Österreich 1958 eröffnete er sein eigenes Fotogeschäft in einem aufgelassenen Gendarmerieposten in Traiskirchen.
Geschäftsaufbau und Privata
Nach nur drei Jahren eröffnete Nettig seine erste Filiale in Wien. 1977 entstand mit der Fotoring Austria Ges.m.b.h. die größte Einkaufsvereinigung Österreichs in der Fotobranche. Bis 1990 wuchs das Filialnetz seiner Firma Foto Nettig auf 27 Niederlassungen an. Anfang der Neunziger Jahre verkaufte Walter Nettig die Mehrheit der Anteile an seiner Firma an das Konkurrenzunternehmen Niedermeyer.
Walter Nettig ist Vater zweier Töchter. Er gilt als Tennis- und Fußball-Fan und ist Eigner eines Zweitwohnsitzes in Florida (USA). Bei Journalisten und in der Öffentlichkeit beliebt war die geteilte "Tradition" von Walter Nettig und Michael Häupl, gemeinsam im Tretboot die "Neue Saison an der Alten Donau" zu eröffnen.
Kammerwesen
In der Interessenvertretung Wirtschaftskammer Österreich ist Nettig seit 1970 aktiv. Seit 1972 Vorsteher-Stellvertreter des Landesgremiums Wien, avanciert er 1980 an die Spitze des Gremiums. Fünf Jahre später wird Nettig zum Obmann der Sektion Handel in der Wiener Wirtschaftskammer, zu deren Leiter er 1992 gewählt wird. Er trat damit die Nachfolge des erkrankten Karl Dittrich an. Nettig war bis 2005 Präsident der Wiener Wirtschaftskammer. In dieser Position folgte ihm Brigitte Jank nach.
Nettig war auch Obmann des Wiener VP-Wirtschaftsbundes, sowie Präsident des Fonds der Wiener Kaufmannschaft.
Politik
1987 stieg Walter Nettig als Gemeinderat in Wien in die Politik ein. Bereits 1989 folgte er Erhard Busek, der in die Bundesregierung als Minister wechselte, als Stadtrat nach. Nach der Wahlniederlage der ÖVP 1991 kehrte Nettig als Abgeordneter in das Stadtparlament zurück, dem er bis 1996 angehörte. Obwohl Nettig bei der Wiener Gemeinderatswahl vom 13. Oktober 1996 aus dem Gemeinderat ausschied, entstand die daraus folgende Rathaus-Koalition aus SPÖ und ÖVP, unter Bürgermeister Michael Häupl, vor allem dank Nettigs lang andauernden, freundschaftlichen Kontakten zur "roten Hemisphere" des Rathauses. Häupl und Nettig galten in jenen Jahren als das "Traum-Team" der Wiener Wirtschaft. Trotzdem lehnte Walter Nettig das Angebot eines Stadtratspostens ab. Bis heute ist er auf Wunsch Häupls Sonderbeauftragter für Außenwirtschaftsfragen mit Sitz in der Wiener Stadtregierung, allerdings ohne Stimmrecht.
Weblinks
- Walter Nettig. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Biographie auf der "T-Online Portrait Galerie"
- Information zur Biografie "Walter Nettig - Ein Mann, der in die Welt zog und die Heimat eroberte" von Claus Pándi
- Saisoneröffnung an der Alten Donau; Archivmeldung der SPÖ Wien
- Literatur von und über Walter Nettig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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