- Walter Quakernack
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Walter Konrad Quakernack (* 9. Juli 1907 in Senne bei Bielefeld; † 11. Oktober 1946 in Hameln) war deutscher SS-Oberscharführer und Mitglied der Politischen Abteilung (Lager-Gestapo) im KZ Auschwitz.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Walter Quakernack, Mitglied der SS (Mitgliedsnr. 125.266) war ab Juni 1940 Angehöriger der Lagermannschaft des KZ Auschwitz. Er fungierte dort als Referent in der Politische Abteilung (Lagergestapo), dann im Aufnahme- und Entlassungsbüro und leitete danach das Lagerstandesamt.[1] Zudem war er Leiter im Krematorium des Stammlagers und soll Ende 1941 an der ersten Vergasung sowjetischer Kriegsgefangener teilgenommen haben.[2] Am 1. September 1942 erfolgte seine Beförderung vom Unter- zum Oberscharführer und ein Jahr später, am 15. September 1943, erhielt er das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern.[1]
Ab April 1944 leitete Quakernack das Nebenlager Laurahütte des KZ Auschwitz III Monowitz. Dieses Lager, eine Gießerei und Berghütte der Königs- und Bismarckhütte A.G, wurde im Januar 1945 im Zuge der Evakuierung des KZ Auschwitz geräumt und die Häftlinge in das Außenlager des KZ Neuengamme Hannover-Mühlenberg überführt. Dort mussten die Häftlinge unter dem Lagerleiter Quakernack bei der Hannoverschen Motoren AG (Hanomag) für die Rheinmetall-Borsig AG Flakgeschütze produzieren. Nach der Räumung dieses Lagers am 6. April 1945 gelangten die Häftlinge unter Quakernack nach einem „Todesmarsch“ am 8. April 1945 in das KZ Bergen-Belsen, welches am 15. April 1945 befreit wurde.[3]
Vom britischen Militärgerichtshof wurde Quakernack im zweiten Bergen-Belsen-Prozess am 30. Mai 1946 in Celle wegen seiner Taten im KZ Bergen-Belsen und Auschwitz zum Tode verurteilt.[4] Das Urteil wurde am 11. Oktober 1946 in Hameln durch Erhängen vollstreckt.[2]
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
- Thomas Grotum: Das digitale Archiv – Aufbau und Auswertung einer Datenbank zur Geschichte des Konzentrationslagers Auschwitz, 2004, Campus, ISBN 3-593-37481-1.
- Wacław Długoborski, Franciszek Piper (Hrsg.): Auschwitz 1940-1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz., Verlag Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Oswiecim 1999, 5 Bände: I. Aufbau und Struktur des Lagers. II. Die Häftlinge - Existentzbedingungen, Arbeit und Tod. III. Vernichtung. IV. Widerstand. V. Epilog., ISBN 83-85047-76-X.
Weblinks
Außenlager Hannover-Mühlenberg (Hanomag/Linden)
Einzelnachweise
- ↑ a b Thomas Grotum: Das digitale Archiv – Aufbau und Auswertung einer Datenbank zur Geschichte des Konzentrationslagers Auschwitz, 2004, S. 221f.
- ↑ a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 474.
- ↑ Andrea Rudorff: Laurahütte. In: Wolfgang Benz / Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 5, Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. Beck-Verlag, München 2007, S. 271f., ISBN 3-406-52965-8.
- ↑ Claudia Taake: Angeklagt: SS-Frauen vor Gericht Universität Oldenburg 1998, ISBN 3-8142-0640-1, S. 131
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