- Walter Quintus
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Walter Quintus (* 15. April 1949 in Bremen) ist ein deutscher Musiker, Komponist, Tonmeister und Musikproduzent.
Quintus studierte von 1955 bis 1969 Violine und war bereits 1959 Konzertmeister in Jugendorchestern. Es folgten viele Tourneen durch Europa sowie Rundfunk- und Fernsehproduktionen, bevor er 1968 gemeinsam mit Thomas Olivier und Lothar Siems die Rockband Parzival mitbegründete. Sie veröffentlichten zwei Langspielplatten und eine Single bei Teldec (Telefunken/Decca).
Ab 1970 begann er in Bremen und im Hamburger Rüssl Studio selbst Musik aufzunehmen und zu mischen. In den ersten Jahren arbeitete er mit kommerziellen Musikern und Bands wie Rex Gildo, Grobschnitt, Kraan, Kraftwerk, Vicky Leandros, Udo Lindenberg, Lonzo, Jahn Teigen, Otto Waalkes, Roger Whittaker und vielen anderen.
Ende der 1970er Jahre produzierte er sowie Rolf und Joachim Kühn. Er wechselte vom kommerziellen ins künstlerisch avantgardistische Lager. Es folgten CDs mit (in alphabetischer Reihenfolge):
- Richard Barbieri, Joey Baron, Django Bates, Harry Beckett, Richie Beirach, John Bergamo, Michael Brecker, Jack Bruce, Bill Bruford
- Carolyn Carlson, Philip Catherine, Gary Chaffee, Don Cherry, Eric Clapton, J.F. Jenny-Clark, John Clark, Clem Clempson, Sylvie Courvoisier, Jim Cox
- Kudsi Erguner, Peter Erskine, Bill Evans
- Mark Feldman, Anton Fier, Renaud Garcia-Fons, Gamelan Sekar Tunjung, Jan Garbarek, Michel Godard, Mick Goodrick, Shoba Gurtu, Trilok Gurtu
- Billy Hart, Dick Heckstall-Smith, Allan Holdsworth, Daniel Humair, Gary Husband, Tony Hymas
- Jimmy Johnson
- Mick Karn, Rabih Abou-Khalil, Eartha Kitt, Lee Konitz
- Christof Lauer, David Liebman, Steve Lukather
- Kamalesh Maitra, Albert Mangelsdorff, Ed Mann, Charlie Mariano, Jean-Louis Matinier, Amira Medunjanin, Pat Metheny, Gary Moore, Glen Moore, Jaques Morelenbaum, Alphonse Mouzon, Wolfgang Muthspiel
- Mark Nauseef, NDR Bigband
- Simon Phillips
- Maggie Reilly, Repercussion Unit
- Louis Sclavis, L. Shankar, Michael Shrieve, Markus Stockhausen, Simon Stockhausen
- Miroslav Tadić, Jahn Teigen, Thomanerchor, David Torn, Ralph Towner
- Naná Vasconcelos, Glen Velez, Edward Vesala
- Chad Wackerman
- Joe Zawinul
1984 kreierte Quintus zusammen mit Joachim Kühn das Digital Soundboard, ein analog-digitales Mischpult, ausgestattet mit vielen elektronischen Effekten, das es ermöglicht, gespielte Musik sofort und direkt akustisch zu verändern und zu erweitern. Das Digital Soundboard wurde live eingesetzt in den Ballettproduktionen Time Exposure (Broadway, New York, Carolyn Carlson), Dark (Théatre de la Ville, Paris, Carolyn Carlson), Get up Early und Citizen Kane (Oper, Köln, Jochen Ullrich), sowie in vielen Konzerten mit Joachim Kühn, Jean-François Jenny-Clark, John Bergamo, Josep-Maria Balanyà, u.a.
Seit 1994 arbeitet Quintus auch mit Audio-Art, einer experimentellen Form neuzeitlicher Hörspiele.
Er produziert in der Türkei, in Indien und Indonesien u.a. mit Kudsi Erguner, Shoba Gurtu, K.R.T. Wasitodiningrat, Sruti Laya. Die meisten seiner Produktionen von Jazz, klassischer und Neuer Musik entstehen in Europa und in den USA.
Heute lebt und arbeitet Quintus in Berlin.
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