Weichersbach

Weichersbach
Weichersbach
Gemeinde Sinntal
Koordinaten: 50° 19′ N, 9° 40′ O50.3119444444449.6705555555556301Koordinaten: 50° 18′ 43″ N, 9° 40′ 14″ O
Höhe: 301 m ü. NN
Fläche: 12,99 km²
Einwohner: 872 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 36391
Vorwahl: 06664
Blick von der Burg Schwarzenfels in das Sinntal mit dem Ort Weichersbach und dem Südportal des Landrückentunnels

Weichersbach ist ein Ortsteil in der Gemeinde Sinntal im Main-Kinzig-Kreis, Bundesland Hessen, Deutschland. Durch den Ort fließt die Schmale Sinn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Weichersbach wurde als Wichenspach im Jahr 1311 erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Namensformen sind:[1]

  • Wychelsbach (1323)
  • Wichersbach (1346)
  • Weichersbach (1360)

Weichersbach gehörte zum Amt Schwarzenfels, das 1333 als Reichslehen aus einer Erbschaft vom Haus Rieneck an die Herrschaft Hanau kam. Weichersbach gehörte damit auch zum Gericht Altengronau. Später wurde die Herrschaft zur Grafschaft Hanau und folgend der Grafschaft Hanau-Münzenberg. Die Einwohnerzahl entwickelte sich folgendermaßen:

  • 1549: 31 Haushaltungen und der Zentgraf
  • 1587: 37 Haushalte
  • 1895: 720 Einwohner
  • 1939: 749 Einwohner
  • 1961: 818 Einwohner
  • 1970: 846 Einwohner

Kirchlich gehörte das Dorf zu Pfarrei von Mottgers. Im nördlichen Bereich der Ortslage gab es die Biemühle, die ihr Wasser durch einen von der Schmalen Sinn abgeleiteten Graben bezog und im Oberdorf die Schlagmühle an einem kleinen, von der Neureuth kommenden Bach.

1643 wurde das Amt Schwarzenfels – und damit auch Weichersbach – als Pfand zusammen mit anderen Sicherheiten der Landgrafschaft Hessen-Kassel übergeben. Es sollte für Hanauer Schulden bürgen, die im Zusammenhang mit der Befreiung der Stadt Hanau von der Belagerung durch kaiserliche Truppen 1636 gegenüber Hessen-Kassel entstanden waren. Den Grafen von Hanau gelang es nicht mehr, dieses Pfand von Hessen-Kassel zu lösen. Das Amt wurde in der Folgezeit wie landgräfliches Eigentum verwaltet, auch nachdem Hessen-Kassel 1736, nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., die Landgrafen von Hessen-Kassel die gesamte Grafschaft Hanau-Münzenberg erbten.

Im Kurfürstentum Hessen gehörte Weichersbach nach der Verwaltungsreform von 1821 zum Landkreis Schlüchtern. Die ehemals selbstständige Gemeinde kam durch die Hessischen Gebietsreform am 1. Juli 1972 zu Sinntal.

Bildung

In Weichersbach gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule.

Literatur

  • Willi Klein: Zur Geschichte des Mühlenwesens im Main-Kinzig-Kreis = Hanauer Geschichtsblätter 40. Hanau 2003, S. 424f.
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926, S. 489.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen: Historisches Ortslexikon Weichersbach vom 2. Mai 2011. Abgerufen am 15. Juni 2011.

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